Privatfunk: Deutliche Tarifsteigerung

Für die etwa 600 Beschäftigten in Privatradios im Tarifverband Privater Rundfunk (TPR) hat ver.di eine Tarifeinigung über Gehaltsteigerungen von über 5 Prozent in einer Laufzeit bis Ende Juni 2020 erzielt. „Besonders Berufseinsteiger in den technischen und redaktionellen Berufen profitieren von diesem Tariferfolg und alle Tarifbeschäftigten von echten Reallohnsteigerungen. Wichtig war uns außerdem auch kein süßes Gift in Form von Einmal-Zahlungen, sondern dauerhaft wirksame und starke Tariferhöhungen zu erreichen“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.

Die Gehälter steigen ab Juli 2018 um 2,5 Prozent und danach um 2,3 Prozent ab Juli 2019. Für die erste Stufe in diesem Monat ist zudem eine Mindesterhöhung von 100 Euro vereinbart worden, die in der Gesamtlaufzeit für die sieben Tarifgruppen eine deutliche Gehaltsverbesserung zwischen 6,8 und 4,9 Prozent vorsieht. Für die Ausbildungsvergütungen und Volontariats-Gehälter wurden Tariferhöhungen um 3 Prozent und 2,3 Prozent zu den gleichen Zeitpunkten jeweils im Juli diesen und kommenden Jahres vereinbart.

„Im Vergleich zu Tarifergebnissen in Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen setzt dieser Abschluss noch ordentlich was drauf. Ein sicherlich motivierendes Lohnplus für Mitarbeiter im Privatfunk, die ebenso wie ihre Kolleginnen und Kollegen in privatwirtschaftlichen Medien der Verlage von starken Arbeitsbelastungen und Veränderungen im Zuge der Digitalisierung betroffen sind. Schön für Berufseinsteiger sind die guten Gehaltsaussichten von 3013 Euro in technischen und anderen Ausbildungs-Berufen und 4130 Euro als Redakteurin oder Redakteur, die sich mit diesem Tarifabschluss zeigen“, bewertet von Fintel das Ergebnis.

Mit dem Tarifergebnis wurde auch eine Verlängerung des Manteltarifvertrages ohne materielle Veränderungen bis Ende 2020 vereinbart. Der Gehaltsabschluss gilt rückwirkend von März 2018 bis Ende Juni 2020.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Drei Fragen: Zum Cineplex Dresden

Im Dresdner Rundkino gibt es seit Dezember einen Betriebsrat. Es sei der erste von rund 90 Kinos der Cineplex-Kette mit einem solchen Gremium, teilt der Landesbezirk Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Leipzig mit. Wir sprachen mit dem Gewerkschaftssekretär Lucas Munzke über die Widerstände und Hürden bei der Gründung.
mehr »

Proteste helfen Medienschaffenden

Ihre Schicksale finden regelmäßig Platz in der Berichterstattung der M: Verfolgte Journalist*innen, deren Fälle unter anderem Amnesty International öffentlich macht und mit Kampagnen begleitet. Dass diese mehr sein können als symbolische Unterstützung, zeigen die Beispiele etlicher journalistischer Kolleg*innen. Deren Situation hat sich in den vergangenen zwei Jahren nach internationalen Protesten verbessert.
mehr »

Telepolis: Kein Zugriff mehr?

Das Onlinemagazin Telepolis hat tausende Artikel offline gestellt. Seit Dezember werden demnach historische Artikel überprüft, um einer, wie es heißt, "Qualitätsoffensive" Platz zu machen. Auch Verfasser*innen können momentan nicht mehr auf ihre Texte zugreifen. Einige Journalist*innen wehren sich dagegen, haben aber keine rechtliche Handhabe.
mehr »

Thilo Mischke kommt doch nicht

Zwei Wochen lang war der Journalist Thilo Mischke der designierte Nachfolger von Max Moor, der 17 Jahre das ARD-Kulturmagazin „ttt - Titel, Thesen, Temperamente“ moderiert hat. Ende Dezember war der Wechsel bekanntgegeben worden, am 16. Februar sollte der in den letzten Jahren vor allem für investigative Recherchen und Reportagen bei ProSieben bekannte Journalist Mischke zum ersten Mal in seine neue Rolle schlüpfen, direkt von der diesjährigen Berlinale. Am Vormittag des 4. Januar 2025 berichtete dann jedoch zuerst die Süddeutsche Zeitung, dass die ARD-Programmleitung den Vertrag mit Mischke grade mal zwei Wochen nach Bekanntgabe wieder aufgelöst habe.
mehr »