Tarifeinigung bei Zeitschriften

Foto: Christian von Polentz

Für die Redakteur*innen von Zeitschriften gibt es ab April mehr Geld. In der sechsten Verhandlungsrunde am 23. März in Hamburg wurde zwischen ver.di und dem DJV mit dem Medienverband der Freien Presse (MVFP) ein Tarifergebnis mit rund acht Prozent mehr erreicht. Die Entgelterhöhung für die rund 5000 Redakteur*innen und Volontär*innen setzt sich zusammen aus 4,4 Prozent Tariferhöhung ab April und einer Festbetragserhöhung von 125 Euro ab März 2024. Die Volontariatsvergütung steigt dann um 100 Euro. 

Außerdem gibt es monatliche Zuschüsse als Inflationsausgleichsprämie von 125 Euro vom nächsten Monat an bis zum Ende der 25 Monate dauernden Laufzeit bis Ende September 2024. Das Tarifergebnis wirkt sich mit 277 Euro oder acht Prozent mehr Geld auf der Gehaltsabrechnung besonders positiv für junge Redakteurinnen und Redakteure und mit 214 Euro bzw. 10,5 Prozent für Volontärinnen und Volontäre aus. Dieser Schwerpunkt war den Verhandler*innen von ver.di im Kompromiss der sechsten Verhandlung besonders wichtig. Die zweite Erhöhung in einem Jahr fällt mit einem einheitlichen Festbetrag von 125 Euro und 100 Euro für Volontär*innen nochmal mit stärkerer Wirkung für diese Berufsgruppenstufen aus. Zusammen mit der monatlichen Inflationsausgleichsprämie werden für alle Redakteur*innen dann im März 2024 zwischen 11,5 und 8,8 Prozent mehr Geld als derzeit ausgezahlt. Gemessen an der gewerkschaftlichen Ausgangsforderung von acht Prozent hat sich die Verhandlungskommission mit dem Ergebnis zufrieden gezeigt.

Die Online-Redakteur*innen sind noch nicht im Tarif. Bis zum September soll es hier Ergebnisse geben. ver.di will die überfällige Einbeziehung der Journalistinnen und Journalisten in den digitalen Publikationszweigen der Verlage erreichen. 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Ein Drittel weniger Aufträge durch KI

Neue Studie zeigt: Generative Künstliche Intelligenz (KI) sorgt für hohe Einbrüche in der Nachfrage freiberuflicher Tätigkeiten wie Lektorat und Schreibarbeiten. Zugleich wächst das Budget für komplexere Arbeiten. Unternehmen und Bildungseinrichtungen müssen demnach Fort- und Weiterbildung zu KI-Tools ermöglichen, um Chancengleichheit auf dem sich dadurch verändernden Arbeitsmarkt zu gewährleisten.
mehr »

72 Angriffe auf die Pressefreiheit

Die aktuelle Ausgabe des Monitoring-Berichts von Media Freedom Rapid Response (MFRR) dokumentiert und analysiert die Verletzungen der Medienfreiheit, die sich in der ersten Jahreshälfte 2024 in Europa ereignet haben. In Bezug auf Deutschland wurden 72 Vorfälle registriert, von denen 116 Medienschaffende oder -einrichtungen betroffen waren. Der Bericht stellt eine neue Qualität von Protesten fest, in deren Kontext es auch zu Einschränkungen der Medienfreiheit kam.
mehr »

Ansätze der Wahlberichterstattung

Berichten über Landtags- oder Kommunalwahlen. Wie geht das? Im M – Medienpodcast mit Danilo Höpfner erklärt der Journalist Benjamin Denes, Geschäftsführer der Electronic Media School in Potsdam-Babelsberg, welchen Herausforderungen sich Journalist*innen im Zuge von Wahlberichterstattung ausgesetzt sehen und wie sie mit diesen fachlich genau umgehen können.
mehr »

Immerhin gibt es Presse

Der Iran gehört zu den repressivsten Ländern weltweit für Journalist*innen. Hunderte wurden strafverfolgt, inhaftiert oder hingerichtet. Medien unterliegen systematischer staatlicher Kontrolle, das Internet wird umfassend zensiert und überwacht. Dennoch wird viel über den Iran berichtet und viele Iraner*innen nutzen soziale Medien. Es gibt einen öffentlichen politischen Diskurs. Ein Gespräch mit dem Historiker Arash Azizi.
mehr »