Als nicht tragbaren, faulen Kompromiss hat die ver.di-Tarifkommission ein vorläufiges Tarifergebnis bewertet, das am 1. Februar in den Verhandlungen bei der „Deutschen Welle“ verabredet wurde. Das Ergebnis war unter den Vorbehalt der Zustimmung des DW-Verwaltungsrates und der gewerkschaftlichen Tarifkommissionen gestellt worden. Die ver.di-Tarifkommission lehnte es einstimmig ab und fordert die zügige Fortsetzung der Verhandlungen.
Das bisherige Verhandlungsergebnis, so schätzte die Tarifkommission von ver.di ein, läge im Volumen deutlich unter dem, was im öffentlichen Dienst und in anderen Rundfunkanstalten tariflich vereinbart wurde. Die Mehrheit der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätte ohne die Zusage der Erhöhung der Effektivhonorare keinen Cent mehr in der Tasche gehabt. Auch eine soziale Komponente habe gefehlt.
Selbst wenn der DJV den Kompromiss billige, sei er für ver.di auch deshalb unannehmbar, weil er gegen den gültigen Tarifvertrag verstößt, indem die Erhöhung der Renten für die Altversorgten auf ein Prozent gedeckelt würde.
Die Verwaltungsdirektorin der „Deutschen Welle“ hat daraufhin bemängelt, dass „eine Gewerkschaft“ aus dem „gefundenen Verhandlungskompromiss ausgeschert“ sei. Das stellt die ver.di-Tarifkommission richtig, indem sie erklärt, zwar das bisherige Verhandlungsergebnis abzulehnen, aber für weitere Verhandlungen offen zu sein. ver.di habe dazu einen Vorschlag unterbreitet und die Tarifpartner aufgefordert, die Tarifrunde unverzüglich fortzusetzen. Der ver.di-Vorschlag sieht Vergütungserhöhungen für Feste und Freie sowie Rentenanpassungen gemäß den tariflichen Regelungen vor. Die detaillierten Forderungen stehen zum Download auf einem ver.di-Flugblatt bereit.
Siehe auch: https://rundfunk.verdi.de