Statt aktueller Informationen Bilder vom Rhein oder aus dem Berliner Mauerpark: die Gewerkschaften ver.di, DJV und VRFF haben am 13. Dezember den Sendebetrieb des ZDF bis 10.30 Uhr bestreikt. Dadurch fiel das „ZDF-Morgenmagazin“ aus, das auch im ARD-Ersten ausgestrahlt wird. Betroffen waren auch die Ausgaben der „heute“-Sendungen. Das ZDF sendete, wie auch die ARD, stattdessen ein Ersatzprogramm.
ZDF und Gewerkschaften verhandeln derzeit über einen neuen Tarifvertrag, der rückwirkend ab Juli 2022 gelten soll. Die dritte Verhandlungsrunde war am 1. Dezember vorzeitig ohne Ergebnis abgebrochen worden. ver.di wirft dem ZDF vor, einen Inflationsausgleich zu verhindern. Das ZDF wolle sich an den Tarifabschlüssen der ARD-Anstalten orientieren, was letztlich einen Reallohnverlust von mindestens 15 Prozent nach zwei Jahren für jede*n bedeuten würde.
Das Angebot des ZDF beinhaltet eine Erhöhung von 2,8 Prozent und eine Einmalzahlung von 3.000 Euro für Vollzeitkräfte. Die Laufzeit soll 24 Monate betragen. Das Gegenangebot der Gewerkschaften bewegt sich je nach Vergütungsgruppe und Stufe zwischen 6,7 und 4,2 Prozentpunkten. Die angebotene Einmalzahlung sollte in die prozentuale Erhöhung eingerechnet werden. Nur so sei das Geld nachhaltig für die Gehälter wirksam. Ansonsten gingen den Beschäftigten künftig 10,47 Millionen Euro verloren, argumentiert ver.di.
Zum Warnstreik waren auch ZDF-Mitarbeiter*innen an anderen Standorten und beim ARD-ZDF-Gemeinschaftsprogramm Phoenix in Bonn aufgerufen.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mittwoch, 21. Dezember 2022, angesetzt.