Mediengestalter: Mehr Kontakt zur Redaktion

Mediengestalterausbildung findet auch an Oberstufenzentren wie der Berliner Ernst-Litfaß-Schule statt.
Foto: Christian von Polentz

Weniger Elektrotechnik, mehr Informationstechnologie und Zusammenarbeit mit den Redaktionen. So lässt sich die Neugestaltung des Ausbildungsberufs „Mediengestalter/in Bild und Ton“ auf einen Nenner bringen. Gerade wurde die Aktualisierung im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Sie ist auch für Ausbildungsbetriebe und all jene wichtig, die sich ab jetzt auf einen Ausbildungsplatz bewerben wollen.

Die Neuordnung des Berufs tritt – wie bei der Berufsausbildung üblich – zum 1. August in Kraft. Den Betrieben soll durch mehr Flexibilität und Praxisnähe die Ausbildung erleichtert werden.

Für Ausbildungsverhältnisse, die ab dem 1. August 2020 beginnen, gilt die neue Ausbildungsverordnung verbindlich. Bereits bei den Industrie- und Handelskammern registrierte Ausbildungsverhältnisse mit Ausbildungsbeginn ab 1. August 2020 sollen entsprechend von den IHKs umgeschrieben werden.

Die „produktionstechnischen und -organisatorischen Veränderungen der betrieblichen Praxis“ sollen sich damit auch in Berufsschule und Prüfung widerspiegeln. Die Neuorientierung durch die zunehmende Digitalisierung des Berufs war bereits 2016 geplant. Bei der Aktualisierung von Ausbildungsberufen arbeiten Arbeitgeber und Gewerkschaften mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zusammen. Das dauert dann zuweilen, bis alle Erwartungen zu einem Leitbild zusammengebastelt sind.

Die Berufe „Mediengestalter/in Bild und Ton“ und „Filmeditor/in“ waren 1996 als erste Ausbildungsberufe speziell für elektronische Medien eingerichtet worden. 2006 wurde die Ausbildung „Mediengestalter/in Bild und Ton“ an die Entwicklung in der Medienbranche angepasst, die Ausbildung „Filmeditor/in“ – eine Art Neuformulierung des Filmcuts – blieb wegen Uneinigkeit der Ausbildungspartner über das wirkliche Interesse unbearbeitet. Jetzt sind beide alten Ausbildungen durch die Neuordnung zum 1. August 2020 Vergangenheit.

In der Abschlussprüfung für künftige Mediengestalter soll die eigenständige Erstellung eines „Bild-Ton- oder eines Ton-Produktes auf Grund einer redaktionellen Vorgabe“ durch ein Fachgespräch überprüft werden. Dadurch könne der Prüfungsaufwand reduziert werden, heißt es bei der IHK München und Oberbayern. Für die Prüflinge heißt es, auch in der mündlichen Darstellung des eigenen Projekts überzeugend zu sein – wie so oft im Berufsleben.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Quartalsbericht zur Branche liegt vor

Einen detaillierten Blick auf das Geschehen in der Medienbranche wirft der jetzt wieder vorliegende Quartalsbericht. Er speist sich aus den Auswertung von Internetseiten, Zeitungen, Fachzeitschriften, Informationsdiensten, Verbands- und Unternehmenspublikationen. Ein Merkmal des ersten Monate dieses Jahres: Viele Übernahmen und eine Werbekonjunktur. 
mehr »

Buchtipp: Sprache des Kapitalismus

Über gendersensible Sprache läuft schon seit Jahren eine hochemotionale Debatte. In Bayerns Schulen, Hochschulen und Behörden gilt seit dem 1. April sogar ein Genderverbot. Über Begrifflichkeiten wie „steigende Preise“ oder Finanzkrisen, die wie ein „Tsunami“ über uns kommen, wird dagegen weniger gestritten. Sie beherrschen längst unser Denken und Sprechen, sind in unseren Alltag eingedrungen. Wer in diesem Wirtschaftssystem sozialisiert wurde, nutzt sie automatisch, ohne weiter darüber nachzudenken.
mehr »

Von Erbsensuppe und neuen Geschichten

„Vielfalt schützen, Freiheit sichern – 40 Jahre duale Medienordnung im föderalen Deutschland“. Dies war das Thema des Symposiums, das am 23.  April in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stattfand. Ausrichter war die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).  Teilnehmer waren Verantwortliche aus Medienpolitik und -wissenschaft, Rundfunkregulierung und Medienunternehmen.
mehr »

Preis für behinderte Medienschaffende

Zum zweiten Mal schreibt in diesem Jahr die gewerkschaftsnahe Otto Brenner Stiftung zwei Preise und Stipendien für Journalist*innen mit Behinderung aus. Damit soll „ein klares Signal für die Förderung von Diversität als unverzichtbaren Wert in unserer demokratischen Gesellschaft“ gesetzt werden, sagt Jupp Legrand, Geschäftsführer der Stiftung. 
mehr »