Die Verhandlungen über die Gehälter und Honorare bei der Deutschen Welle (DW) sind in der fünften Verhandlungsrunde gescheitert. ver.di wirft der DW „Wortbruch“ vor. Obwohl bereits im Januar Einigkeit über ein Eckpunktepapier mit deutlichen Erhöhungen herrschte, wurde jetzt davon abgerückt. Für ver.di-Verhandlungsführerin Kathlen Eggerling war das an diesem 17. August „kein Angebot, sondern Ausdruck mangelnder Wertschätzung. Die Deutsche Welle versucht, neben etwaigen Mehrbelastungen der Corona-Krise weitere Risiken auf die Belegschaft abzuwälzen.“
Bereits Ende Januar 2020 hatten die Tarifvertragsparteien Einigkeit über Eckpunkte für 33 Monate erzielt, in denen Erhöhungen von 1,8 Prozent, 2,1 Prozent, 2,3 Prozent und jährlich 50 Euro für die Auszubildenden und Volontäre und Volontärinnen vorgesehen waren. Eine Diskussion über die von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zusätzlich geforderte soziale Komponente sei von der Geschäftsleitung der Deutschen Welle „verschleppt“ worden, heißt es in einer ver.di-Medieninformation.
Trotz des Zugeständnisses der Gewerkschaften, mit einem Sonderkündigungsrecht nach dem zweiten Laufzeitjahr mögliche Risiken bei der Finanzierung abzufedern, beharre die Deutsche Welle jetzt darauf, Gehälter und Honorare lediglich um ein Prozent jährlich verbindlich anzuheben, heißt es weiter. Dabei sei die Deutsche Welle finanziell so gut ausgestattet wie seit langem nicht und koppele sich nun völlig von den ARD-Abschlüssen ab. Dort konnten langjährige Abschlüsse mit jährlich durchschnittlich 2,5 Prozent erzielt werden. Eine substantielle Verbesserung ihres Angebotes habe die Geschäftsführung der Deutschen Welle abgelehnt.
Das Budget der Deutschen Welle wurde seit 2014 schrittweise erhöht. In diesem Jahr beträgt es 365,5 Millionen Euro beträgt – 15 Millionen Euro mehr als 2019.