Medienpolitik

„Das ist bei mir immer so eine Wut“

Ein schlanker, etwas schlaksiger junger Mann öffnet mir die große schwere Tür zum Atelier für Zeitmedien der Hochschule für Künste in Bremen. Fast macht es den Eindruck, als sei er hier zu Hause. Kein Wunder, Ralf Küster verbringt hier sieben Tage die Woche, meist täglich mehr als zehn Stunden. Dabei machen die Räumlichkeiten keinen besonders einladenden Eindruck. Leere abgenutzte Wände, überall Kabel, hier und da Computer und Fernsehgeräte.
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Eingänge wie in Kafkas Schloss

Die Wintersonne bricht durch das Grau in Grau am Himmel über dem Bremer Industriehafen. Ein zarter Strahl erwischt doch noch das Zimmer-Atelier von Jenny Kropp. Hier, in dem nüchternen Industriebau, wohnt die junge Videofilmerin mit zwei anderen Künstlern. Der Blick durchs Fenster geht auf ein kleines Hafenbecken, in dem in der vergangenen Nacht ein Frachtschiff angelegt hat. Wie das Licht im trüben Wasser glitzert, erscheint dieser Ort ein wenig wie nicht von dieser Welt und trotzdem mittendrin.
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Drehbuchstipendium

Der Treatment-Thesaurus ist ein Stoffentwicklungsplan der Frankfurter Autorenstiftung. Ganz gleich, ob Debütanten oder Profis, richtet er sich an Autoren, die unangepasste, politische Stoffe ohne Einmischung von Produzenten oder Verleihern entwickeln wollen. Laut Stiftung können die inhaltlichen Abgründe nicht tief genug sein und ästhetisch ist Innovation gefragt.
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Filmfest München

In diesem Jahr findet zum ersten mal das Filmfest München ohne das Internationale Festival der Filmhochschule München statt.
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Kooperation zur Stärkung der Film- und Fernsehschaffenden

Eine Kooperationsvereinbarung zur Stärkung der Film- und Fernsehschaffenden haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Bundesverband der bildgestaltenden Kameramänner und -frauen in der Bundesrepublik Deutschland e. V. (bvk) geschlossen.
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Ungleichgewicht

Laut einer Studie des Bundesverbandes deutscher Fernsehproduzenten in Kooperation mit den Landesmedienanstalten Bayern und Nordrhein-Westfalen gab es letztes Jahr in Deutschland 1583 TV- und 453 Kinofilmproduktionsfirmen.
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Nicht erschienen, doch erschienen

"Nicht erschienen. Der Roman" - so lautete der Titel der Taschenbücher mit den leeren Seiten, die die Kulturwirtschaft während der Auseinandersetzung um ein neues Urhebervertragsrecht palettenweise unter die Leute bringen ließ. In den Printmedien sorgten damals ganzseitige Anzeigen der Verlegerverbände dafür, dass die Öffentlichkeit die Angelegenheit weitgehend aus der Perspektive der Verlage wahr nahm.
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Vernunftehe von zwei quicklebendigen Partnern

Am Anfang des neuen Senders stand der Demokratieabbau. Gegen den fast einjährigen Widerstand der Belegschaftsvertreter und Gewerkschaften verabschiedeten im November die Länderparlamente von Berlin und Brandenburg den Fusionsstaatsvertrag zur Errichtung des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Bis zuletzt ignorierten die Parlamentarier die Proteste gegen das ohne Not und stichhaltige Begründung in das Gesetz eingeführte Bundespersonalvertretungsrecht.
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Zensur bei der „Allgäuer Zeitung“

Kempten. Kurz vor der Bundestagswahl weigerte sich die "Allgäuer Zeitung" in Kempten, eine Anzeige des Schwangauer SPD-Ortsverbands abzudrucken. Darin sollte der CSU-Bundestagsabgeordnete Kurt Rossmanith öffentlich mit seinem Abstimmungsverhalten zum Gesetz gegen die Vergewaltigung in der Ehe konfrontiert werden.
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Mit 24 statt zehn überall fernsehen

Der Countdown läuft: Am 28. Februar will Berlin weltweiter Vorreiter sein. Erstmals sollen in großem Umfang analoge Antennenfrequenzen abgeschaltet und darauf digitale Fernsehsignale verbreitet werden. Das so genannte Digital Video Broadcasting (DVB-T) wird seit 1. November 2002 schrittweise in Berlin-Brandenburg in den Regelbetrieb überführt: Seither können über 4,5 Millionen Haushalte Das Erste der ARD, ZDF, ORB, SFB1, RTL, RTL II, Pro Sieben und Sat.1 in digitaler Ton- und Bildqualität empfangen. Ab 1. März werden es über 20 Programme sein.
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Digital Radio steht auf der Kippe

Vor zehn Jahren hoffnungsfroh als Digital Audio Broadcasting (DAB) gestartet, steht heute Digital Radio kurz vor dem Aus. Erstmals haben fünf Programmveranstalter in Berlin-Brandenburg ihre Sendelizenzen für insgesamt sieben Digitalradio-Programme der Medienanstalt mabb zurück gegeben.
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Pixelpark: Betriebsrat wegsaniert

Nur die "absoluten Leistungsträger" dürften im Unternehmen verbleiben, erklärte Paulus Neef, Pixelpark-Gründer und damals noch einziger Vorstand auf einer eilig anberaumten Pressekonferenz Anfang Dezember. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen den angeschlagenen Internetdienstleister verlassen. Offenbar gehörte für den Aufsichtsrat wenige Tage vor Weihnachten auch Paulus Neef nicht mehr zur Gruppe "der absoluten Leistungsträger". Kurzfristig wurde ihm sein Vorstandsstuhl vor die Tür gestellt.
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Eine Seuche als Rei(t)z-Thema

Ulrich Reitz kennt die Welt. Als Chefredakteur eines Qualitätstitels wie der "Rheinischen Post" hat er für alle Lebenslagen Patentrezepte. Etwa wie die Presse aus ihrer viel bejammerten Krise herauskomme. Zeitungen sollten "durch Einordnung von Ereignissen Lotse im Mediendschungel" sein und "Qualität im Meer des elektronischen Entertainments" bieten. Das verkündete er schneidig bei einer Podiumsdebatte von DeutschlandRadio und Verlegerverband. Zugleich brandmarkte er Medienseiten, die die Werbekrise zu umfangreich behandelt hätten, als "größte Seuche", weil sich da die Journaille oft nur selbst bespiegele.
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Vom Wert qualifizierter Arbeit

In den Tageszeitungsverlagen steht ein kämpferisches Frühjahr bevorDie Tarifbewegung 2002 begann für die Printjournalisten im Sommer und endete zum Jahreswechsel mit einem miserablen Zwischenstand: kein Abschluss! Die festangestellten und freien Journalisten warten seit August auf eine Erhöhung der Tarifgehälter und der Honorare. Die davon unabhängigen Gespräche zu gemeinsamen Vergütungsregeln für freie Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) werden erst im Januar 2003 beginnen.
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Freiheit muss sich rechnen

Im Frühjahr 2000 als erste deutsche Tageszeitung mit Vollredaktion gegründet, die nur im Internet erscheint, lebt die "netzeitung" immer noch - trotz Krise der New Economy. Nach zwei Besitzerwechseln ist das von Nettavisen, den norwegischen Pionieren des Online-Journalismus, initiierte Projekt nun Teil der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer.
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Eine Folie für neue Berufe

In einem von AOL geförderten Forschungsprojekt ging Kerstin Engels der Frage nach, welche Auswirkungen die Branchenkonvergenz im Online- und Multimedia-Bereich auf die Tätigkeitsprofile und Qualifikationen der redaktionellen "Inhaltsproduzenten" hat. Die Mitarbeiterin des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung in Hamburg untersuchte hierfür 2001 anhand von elf elektronischen Stellenbörsen 290 Job-Anzeigen und führte 15 vertiefende Experten-Interviews.
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