WDR: Frauen sexuell belästigt und gemobbt

Protestmarsch gegen sexuelle Übergriffe in Los Angeles im November 2017
/Foto: Reuters /Lucy Nicholson

Es verdichtet sich der Eindruck, dass das Arbeitsklima im WDR seit langem tiefe Risse aufweist. Hinweise auf sexuelle Belästigung reichen bis Ende der 80er Jahre zurück. Es ging (und geht) um Männer, die Kraft ihrer Position Frauen in die Enge treiben, bei Ablehnung Wege verbauen – perfiden Machtmissbrauch betreiben. M liegt ein ausführlicher interner Mailverkehr vor, nach dem sich mindestens im Jahr 2010 mehrere Frauen wegen sexueller Belästigung an eine Personalrätin wandten. Führungskräfte der Sendeanstalt griffen nicht ein. 

In Gang gekommen war der Vorgang, weil sich die Frauen zunächst einem männlichen Kollegen anvertraut hatten. Der Redakteur teilte dies in einem Gespräch der damaligen Programmdirektorin Verena Kulenkampff im Beisein einer Personalrätin mit (wie auch Correct!v inzwischen berichtete). Und er folgte der Aufforderung, den Frauen zu raten, sich an die Personalrätin zu wenden. Einige taten das. Eine damals noch sehr junge Mitarbeiterin, die zu dieser Zeit im Ausland weilte, schrieb einen Bericht über ihre Erlebnisse mit sexuellen Belästigungen, den sie an dieselbe Personalrätin schickte und der auch M vorliegt. Insgesamt seien ihm durch Äußerungen von Kolleginnen  mindestens sieben Fälle sexuellen Machtmissbrauchs bekannt geworden, erinnert sich der Redakteur. Die Personalrätin führte daraufhin einige Gespräche, jedoch wollten die Betroffenen nicht namentlich genannt werden und auch den „Beschuldigten“ nicht offiziell melden. Die Personalrätin bewertete die vertraulichen Gespräche gegenüber der Programmdirektorin Kuhlenkampff in einer Mail vom Juni 2010 wie folgt: „Die Schilderungen der Kolleginnen bezogen sich sowohl auf die Vergangenheit als auch auf die derzeitige Situation“ in einer Programmgruppe. „In der Summe vermittelte sich mir der Eindruck, dass es dort Vorkommnisse gab und noch gibt, die die jeweiligen Grenzen von Kolleginnen überschritten und verletzt haben, und somit als sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz bewertet werden können“, schätzte sie ein. Zudem wäre „die ganze Problematik für die betroffenen Kolleginnen extrem angst- und schambesetzt“ , so dass sie „weiterhin Schutz in der Anonymität“ suchen würden. Wohl deshalb habe sie von den Frauen kein Mandat erhalten, sie  als Personalrätin weiter in der Sache zu vertreten. Sollte sich daran etwas ändern, werde sie sofort aktiv werden. Weiterhin erklärte sie gegenüber Kuhlenkampff, dass sie „einen Appell in Richtung“ der kritisierten Programmgruppe Ausland „für dringend notwendig erachte“, auch um deutlich zu machen, dass der WDR … „sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz nicht als Kavaliersdelikt betrachte“, dass man Wert auf ein Arbeitsumfeld lege, „in dem sich insbesondere Frauen in ihrer Würde nicht verletzt fühlen und nicht diskriminiert bzw. diskreditiert werden“. Auch der Leiterin der Programmgruppe, damals Tina Hassel, wurde diese Bewertung zur Kenntnis gegeben. Sie schlug vor, darüber zu beraten, wie es weitergehe. Aber dazu kam es nicht, obwohl es Vorschläge von Seiten des ins Vertrauen gezogenen Kollegen gab, den Frauen Schutz anzubieten. Das hätte beispielsweise über eine schriftliche Vereinbarung geschehen können, in der sich der WDR verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass den Frauen keinerlei Nachteile entstehen, wenn sie offen reden. Das wurde seitens der Senderverantwortlichen jedoch abgelehnt.

Mobbing gegen Hinweisgeber

Was folgte, war symptomatisch: Ausgerechnet jener Redakteur, der den Stein 2010 ins Rollen brachte, wurde von der Personalabteilung gemaßregelt – zu einem Zeitpunkt, als die Einschätzung der Personalrätin bereits bekannt war. Er wurde aufgefordert, „jegliche Vorwürfe und Äußerungen über angebliche sexuelle Belästigungen“ zu unterlassen. Es lägen keine „konkreten Beschwerden“ vor. Sein Verhalten störe „erheblich den Betriebsfrieden“, hieß es. Damit nicht genug. Der Redakteur, der vier Jahre zuvor bereits als Whistleblower auf mutmaßliche journalistische Manipulationen in Beiträgen des WDR hingewiesen hatte, wurde von nun an erheblich gemobbt. Er wehrte sich mit einem jahrelangen Rechtsstreit um Schadensersatz wegen langanhaltenden Mobbings vor dem Arbeitsgericht, den er letztlich verlor. Wie schwierig es ist, in solchen Verfahren Recht zu bekommen, zeigt sich einmal mehr in der mündlichen Begründung der Klageabweisung der zweiten Instanz (die schriftlich noch nicht vorliegt). Das Gericht schätzte den Redakteur als „herausragende Persönlichkeit“ ein, dennoch sei eine nicht erfüllte Chance beim beruflichen Fortkommen nicht immer Mobbing. Gleichwohl räumten die Richter ein, sei beim WDR Einiges offenbar nicht korrekt gelaufen. Anspruch auf Schadensersetz bedinge das allerdings noch nicht.

Vorwürfe reichen viele Jahre zurück

Der Fall des vermeintlichen Verursachers aller Beschwerden eines  Journalisten, der heute nach wie vor im WDR in leitender Position arbeitet, belegt sehr deutlich, wie lange sexuelle Grenzüberschreitungen besonders gegenüber jungen, häufig erst am Beginn ihrer Laufbahn stehenden, Kolleginnen offenbar zum geduldeten Alltag gehörten. Die Erfahrungen der bereits genannten jungen ehemaligen WDR-Mitarbeiterin mit diesem Mann reichen bis in die 90er Jahre zurück. Als Hospitantin begegnete sie ihm das erste Mal. Nach einem „Perspektivengespräch“ in seinem Büro lud er sie zu einer senderinternen Feier ein, um sie dort mit anderen Kollegen bekannt zu machen. Tatsächlich  wurde sie dort „ziemlich respektlos und im angetrunkenen Zustand“ von ihm „angemacht“. Kolleginnen – daraufhin im Vertrauen angesprochen – bestätigten ihr schon damals, dass er dafür bekannt sei. Als sie einige Jahre später in dessen Abteilung als Redakteurin arbeitete, sei sie in den ersten Monaten der Vertragszeit von ihm „überaus freundlich behandelt sowie mit interessanten Projekten betraut, auf Dienstreisen geschickt und immer wieder inhaltlich gelobt und motiviert worden“. Unangenehm jedoch, „waren seine immer wieder kehrenden Aufforderungen, zusammen Mittag zu essen, sowie abends zusammen `einen trinken´ zu gehen. Dabei störten mich vor allem seine Blicke, die stets auf meine Brust gerichtet waren.“ Sie kam den Einladungen nicht nach und reagierte nicht auf die Anspielungen. Gleichwohl habe sie sein Verhalten gegenüber anderen jungen Kolleginnen beobachtet, das keineswegs immer korrekt gewesen sei. Ein Muster sei dabei erkennbar gewesen: „Interessante Projekte als Lockvogel und bei Ablehnung der persönlichen Annäherung, Mobbing bzw. Rufmord/Rausschmiss.“ Auch sie sei „sukzessive in Ungnade“ gefallen, Verantwortung sei entzogen worden, Konferenzen und Absprachen hätten ohne sie stattgefunden. Vor versammelter Mannschaft sei er ihr ins Wort gefallen oder habe sie kritisiert. Ihre Arbeit wurde nicht mehr wertgeschätzt und ihr Vertrag letztlich nicht verlängert. In dem Bericht wies die Journalistin auch daraufhin, dass die Methoden des Redakteurs seit langem bekannt gewesen seien und hinter vorgehaltener Hand immer wieder Gesprächsstoff lieferten. Sie und andere hätten jedoch nicht gewagt, sich öffentlich zu beschweren, da sie im „Wissen über die Macht des Klüngels”, nicht glaubten, dass sich etwas ändern würde. Zudem standen alle Betroffenen unter existentiellem Druck, da sie entweder mit Zeitverträgen oder als freie Mitarbeiterinnen beschäftigt waren.

Journalistin verließ den Sender

Es sei jedoch nicht die einzige solcher Erfahrung gewesen, fügt die Journalistin hinzu. Bereits während ihres Volontariat sei sie von einem Hörfunkkollegen durch abendliche, obszöne Anrufe belästigt worden. Damals meldete sie dies ihrem Ausbildungsleiter sowie der Gleichstellungsbeauftragten des Senders und erfuhr, dass der Mann bereits in weiteren Fällen (v.a. gegenüber Praktikantinnen) aktenkundig war, teilweise durch massives Stalking. Trotzdem wurde er nie zur Rechenschaft gezogen. Er ist bis heute fest in der Hörfunkredaktion des WDR angestellt.

Die Journalistin hat ihre Konsequenzen gezogen und sich vom WDR als Arbeitgeber verabschiedet. Sie arbeitet nun selbstständig. Dennoch habe sie bis heute mit den psychischen Folgen dieser Erfahrungen um sexuelle Belästigung und insbesondere des Mobbings, in dessen Folge ihrer Karriere im WDR ein Ende gesetzt wurde, zu tun. Obwohl jetzt alles wieder hochkomme, sei die derzeitige Debatte um MeToo eine „große Erleichterung“ für sie und sie hoffe sehr, dass es im Zuge dieser aktuellen Veröffentlichungen noch mehr Kolleginnen wagen, sich zu äußern.

Korrespondent erst nach Medienberichten frei gestellt

Der hier ausführlich beschriebene und offensichtlich bis heute nicht aufgearbeitete Fall ist einer von zweien, die gegenwärtig von den Medien aufgegriffen werden. Der langjährige Auslandskorrespondent, der Berichten von Stern und Correkt!v zufolge in den letzten Jahren mehrfach sexuell übergriffig geworden sein soll und unter anderem eine Praktikantin mit Pornos auf seinem Hotelzimmer „beglückt“ habe, wurde erst nach mehreren Medienveröffentlichungen „freigestellt“.

Senderspitze schiebt Verantwortung ab

In den vergangenen zehn Jahren seien sieben Fälle von sexueller Belästigung aktenkundig geworden, räumte schließlich am 4. April WDR-Sprecherin Ingrid Schmitz im Kölner Stadtanzeiger ein. „Sie wurden konsequent arbeitsrechtlich verfolgt – mit dem Maximum an rechtlichen und disziplinarischen Möglichkeiten“, so die offizielle Verlautbarung.  Konkretes wurde nicht gesagt. Und mehr noch: Auf Initiative von Intendant Tom Buhrow sei 2015 „zusätzlich zu bestehenden Instrumenten mit dem Personalrat eine Dienstvereinbarung eingeführt worden“. Danach könne sich ein Opfer an ein interdisziplinär besetztes Interventionsteam wenden, zu dem auch ein Mitglied des Personalrats und die Gleichstellungsbeauftragte gehören. Dieses Team habe das Mandat, Hinweise zu prüfen und arbeitsrechtliche Konsequenzen vorzuschlagen, die dann von der Personalabteilung umgesetzt würden, so die Sprecherin .

Für die Personalratsvorsitzende Christiane Seitz brachte diese Darstellung offenbar das Fass zum  Überlaufen. Sie teilte der Geschäftsleitung mit, dass sie aus dem Interventionsausschuss austrete. In einer Mail an die WDR-Mitarbeiter_innen erklärt Seitz. „Hier wird die Verantwortung auf den Kopf gestellt.“ Weder der Personalrat noch die Gleichstellungsbeauftragte seien die Handlungsmächtigen. „Vorgesetzter des betreffenden Auslandskorrespondenten ist der Fernsehdirektor (Jörn Schönenborn, d. Red.), dessen Vorgesetzter ist der Intendant des Westdeutschen Rundfunks (Tom Buhrow, d. Red.).“). Der Personalrat habe immer wieder vergeblich gefordert, „im absolut hierarchisch geprägtem WDR eine wirklich umfassende, strukturelle Kontrolle und Ahndung von von Machtmissbrauch und Herabwürdigung gegenüber Schwächeren und Abhängigen zu gewährleisten“. Derartige Vorschläge, so Seitz, „wurden teils ins Lächerliche gezogen, teils als überflüssig oder ‘zu aufwändig’ erklärt. Sie wurden abgelehnt, verwässert und aufgeschoben. Nur einige Stichworte: Anspruch auf Konflikt-und Sozialberatung, Klimaanalysen in wirklich allen Abteilungen, transparente Bewertung von Vorgesetzten, psychische Gefährdungsbeurteilung usw.“ In anderen Unternehmen sei so etwas üblich. Es brauche „den Willen der WDR-Spitze, das seelische und körperliche Wohl der Beschäftigten als zentrales Anliegen zu sehen und danach zu handeln“.

Die Reaktion des WDR auf den Rücktritt von Seitz aus dem Gremium fiel lapidar aus: „Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Personalratsvorsitzende ihre Mitarbeit im Interventionsteam eingestellt hat und können die Begründung nicht nachvollziehen“, teilte eine WDR-Sprecherin mit. Auf die konkreten Vorwürfe wurde nicht eingegangen.

ver.di-Vertreter fordern Kulturwandel

Der ver.di-Sendervorstand im WDR begrüßte das konsequente Handeln der Personalratsvorsitzenden und den Rückzug von Christiane Seitz aus dem Interventionsausschuss, der für die Bearbeitung solcher Fälle im WDR gebildeten worden war. „Der Vorstand teilt den Eindruck, wonach eine umfassende, strukturelle Kontrolle und Ahndung dieser Verhaltensweisen in diesem hierarchisch geprägten Haus nicht gewährleistet und offenbar auch nicht gewünscht seien.“ Irritiert sei der Vorstand „insbesondere über die (Nicht-)Reaktion des Intendanten auf die Kritik der Personalratsvorsitzenden“. David Jacobs, Vorsitzender von ver.di im WDR: „Außer warmer Worte des Bedauerns kam da nicht viel. Der Intendant scheint, trotz der massiven Kritik, das eigene Handeln nicht zu hinterfragen. Stattdessen ist Kurshalten seine Devise. Hauptsache nichts an den Strukturen ändern. Mit dieser arroganten und ignoranten Haltung wird er es nicht schaffen, den nötigen Kulturwandel einzuleiten. Im Gegenteil: Sein zögerliches Handeln begünstigt sogar den Fortbestand dieser Alphatier-Kultur.“ Der Intendant wurde aufgefordert, „zusammen mit der gewählten Vertretung der Beschäftigten konkrete Maßnahmen zum Kulturwandel anzugehen!“.

In einer kurzfristig vom Intendanten einberufenen „Dialog-Veranstaltung“ am 12. April hat der WDR verkündet, dass nunmehr eine externe Kanzlei als Anlaufstelle geschaffen worden sei, bei der sich betroffene Frauen melden können. Auf Nachfrage wurde eine Anwältin der Kanzlei Küttner in Köln genannt. Es handelt sich dabei um jene Kanzlei, die seit Jahren den Arbeitgeber WDR vor Gericht vertritt – auch im Fall des in diesem Beitrag genannten Whistleblowers!!


Aktualisierung am 19. April 2018

WDR reagiert mit „Sofortmaßnahmen“

Der WDR hat am 18. April bekanntgegeben, dass er zur besseren Prävention sexueller Belästigung im WDR Sofortmaßnahmen verabschiedet habe. Demnach würden aktive Führungskräfte in diesem Themenfeld zusätzlich geschult und sensibilisiert. Das Thema werde auch Gegenstand mehrerer Dialogveranstaltungen sein, sowohl unter Führungskräften als z.B. auch mit freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Entsprechende Veranstaltungen werden sowohl in der Zentrale in Köln, aber auch in der Region und mit Blick auf die Auslandsstudios stattfinden.

Zudem werde allen aktiven und künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schriftlich mitgeteilt, dass der Sender sexuelle Belästigung nicht duldet und welche konkreten Beschwerdestellen es gibt. Dies gelte insbesondere auch für Freie, Auszubildende und Aushilfen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten darüber hinaus an eine eigens eingerichtete E-Mail-Adresse der Geschäftsleitung Vorschläge machen, wie der WDR seine Prävention in diesem Bereich weiter verbessern kann. Es werde eine externe Ombudsstelle eingerichtet, an die sich Betroffene wenden können. Das Vorgehen wird mit dem Personalrat abgestimmt.

Zuvor war bekannt geworden, dass der Rundfunkrat in seiner nächsten Sitzung am 8. Mai ebenfalls über das Thema diskutieren werde.


Aktualisierung am 22. April 2018

Die falsche Anlaufstelle für Betroffene

Die Arbeitnehmervertretungen des WDR engagieren sich weiter für eine „lückenlose Aufklärung der Vorfälle“.  „Die Verantwortlichen, die trotz eindeutiger Hinweise nicht eingeschritten sind, müssen benannt werden und sich bei den Betroffenen entschuldigen“, heißt es in einer Mail des Personalrats, der Jugend- und Auszubildendenvertretung und der Schwerbehindertenvertretung an die Mitarbeiter_innen vom 19. April. Es wird davon abgeraten sich an die Kanzlei Küttner zu wenden. Die Beauftragung dieser Kanzlei als Anlaufstelle für die Betroffenen sei mit dem Personalrat nicht abgesprochen worden. Die Kanzlei habe den WDR auch gegen den Korrespondenten vertreten, der sich für die Betroffenen von sexueller Belästigung eingesetzt habe. Auch in anderen Prozessen habe sie den WDR gegen Mitarbeiter_innen vertreten. Zudem wurde das Haus aufgefordert, „herabwürdigende Bemerkungen über den o.g. Korrespondenten zu unterlassen. Äußerungen wie u.a. auf dem Sonderdialog: `Er habe in allen Redaktionen Probleme gehabt´, tragen nichts zur Aufarbeitung der Vorfälle bei. Den Kolleginnen und Kollegen, die sich kritisch zum Umgang des WDR mit dem Thema sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch äußern oder beim Sonderdialog geäußert haben, dürfen keine Nachteile daraus erwachsen.“ Das gelte für feste, freie und befristet angestellte Kolleg_innen, heißt es in der Mail. Betont wurde erneut, dass dringend ein Klima geschaffen werden müsse, in dem Kritik zur Unternehmenskultur gehöre. „Unserer Meinung nach brauchen wir dazu Hilfe von außen – zum Beispiel in Form eines Beirats“, so der Vorgeschlag.

 

 

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