Die Streikwelle auf der Insel erreicht nun auch die BBC. Mitglieder der britischen Journalistengewerkschaft NUJ (National Union of Journalists), die für die Radiosender von BBC Local arbeiten, streiken seit diesem Mittwoch. Sie reagieren damit auf die Pläne der British Broadcasting Corporation, zahlreiche lokale Radiosendungen zusammenzulegen. Die NUJ rechnet damit, dass sich mehr als 1.000 Mitarbeiter*innen an der 24-stündigen Arbeitsniederlegung beteiligen werden und kündigt weitere Streiks an.
Die Gewerkschaft NUJ erklärte, die Kürzungsvorschläge für die Sender schadeten den bereits stark ausgehöhlten lokalen Radioprogrammen in ganz England. „Es geht bei den Streiks nicht nur um Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen für unsere Mitglieder – sie glauben leidenschaftlich an den Wert, den qualitativ hochwertige Inhalte für ihr Publikum haben“, sagt die NUJ-Generalsekretärin Michelle Stanistreet. Dass die BBC die Budgets der Lokalradios nun derart kürze, um ihre „Digital First“-Strategie zu finanzieren, sei falsch und berge die Gefahr, dass ein wichtiger Teil des lokalen öffentlich-rechtlichen Rundfunks verloren gehe.
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Laut Generaldirektor Tim Davie bereitet sich die BBC darauf vor, ihre traditionellen Fernseh- und Radiosendungen ganz abzuschalten und im Laufe des nächsten Jahrzehnts zu einem reinen Online-Dienst zu werden. Nach den jetzigen Vorschlägen der BBC würden die 39 englischen Lokalradios ihre Vormittagsprogramme behalten behalten, dann aber 20 Nachmittagssendungen, 10 Sendungen nach 18:00 Uhr sowie eine einzige Sendung für ganz England nach 22:00 Uhr teilen.
Auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di unterstützt den Streik der Mitarbeiter*innen der BBC am Mittwoch und Donnerstag wegen der Kürzungen im Lokalradio. „Wir wünschen den betroffenen Kollegen*innen viel Durchsetzungsvermögen und Erfolg bei ihren Forderungen“, sagte die dju-Vorsitzende Tina Groll.