dpa: Tarife steigen um bis zu 6 Prozent

Newsroom der Deutschen Presse-Agentur in der Berliner Markgrafenstraße im September 2010. Archivfoto: Christian von Polentz

Für die etwa 800 Beschäftigten der Deutschen Presse-Agentur (dpa), der Tochterunternehmen im Berliner Newsroom und der dpa-Landesbüros steigen nach dem erzielten Tarifabschluss die Gehälter ab Januar um einen gestuften Festbetrag zwischen 100 und 85 Euro, danach ab Januar 2023 für alle gleichmäßig linear um 2,1 Prozent. Zusätzlich wurden hohe Einmalzahlungen vereinbart.

Einmalzahlungen in Höhe von 500 Euro werden als sogenannte Corona-Prämie zum Ausgleich für die besonderen Belastungen der Agentur-Beschäftigten in der Pandemie-Zeit geleistet. Zusammen mit dieser Prämie werden im Januar 2022 außerdem 950 Euro als einmaliges Entgelt ausgezahlt. Abweichend gilt für Volontär*innen zu Beginn des Jahres 2022 eine Festbetragserhöhung um 80 Euro.

„Besondere Bedeutung haben die stärkeren Tariferhöhungen für Berufseinsteiger*innen, Volontär*innen und bei Kolleg*innen mit Gehaltshöhen bis zu 4000 Euro in den dpa-Tochterunternehmen sowie im Bereich Verwaltung, Technik und Redaktions-Assistenz. Die 100 Euro Steigerung pro Monat gleicht die besonders für niedrige Haushaltseinkommen stark gestiegenen Lebenshaltungskosten aus. Zusammen mit den Einmalzahlungen bilden sie ein kräftiges Polster für die anfallenden Ausgaben und gestiegenen Aufwände vor allem mit Blick auf junge Beschäftigte mit Familien. Für alle höheren Einkommen ist mit 1450 Euro Einmalzahlung und 85 Festbetragserhöhung ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielt worden“, erklärt ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.

Zusätzlich wurde im Tarifergebnis erreicht, dass Redaktions-Assistent*innen bei zunehmend anspruchsvolleren Aufgaben in den Redaktionen einen Höhergruppierungsanspruch erhalten. Grundsätzlich verabredet wurde zudem die Einführung von Zulagen bis Mitte 2022 für besondere Funktionen von Redakteur*innen auch in den dpa-Tochterunternehmen. Dazu werden noch abschließende Gespräche im kommenden Halbjahr geführt, um eine Gleichstellung mit den sogenannten Dienstleiter-Zulagen in der dpa zu erreichen.

Der jetzt vereinbarte Tarifvertrag hat eine Gesamtlaufzeit bis Jahresende 2023.

Weitere aktuelle Beiträge

„Das Arbeitsklima ist extrem hart“

In der Nahaufnahme für das Jahr 2025 beschäftigt sich Reporter ohne Grenzen (RSF) unter anderem mit der deutschen Berichterstattung zum Gaza-Krieg nach dem Überfall der Hamas auf Israel. Von der Organisation befragte Journalist*innen sprechen über massiven Druck, Selbstzensur und erodierende journalistische Standards. Ein Interview mit Katharina Weiß, Referentin bei Reporter ohne Grenzen Deutschland.
mehr »

AfD-Einstufung zwingt Rundfunkgremien zum Handeln

Das zunächst unter Verschluss gehaltene Gutachten des Verfassungsschutzes, welches zur Einstufung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) als „gesichert rechtsextremistische Partei“ führte, wurde nunmehr durch Medien veröffentlicht. Innenminister Dobrindt ließ zunächst offen, inwiefern juristische Schritte gegen die Veröffentlichung geplant seien. Christoph Schmitz-Dethlefsen, für Medien zuständiges Mitglied im Bundesvorstand von ver.di, begrüßt, dass nun öffentlich über das Zustandekommen der Einstufung diskutiert werden kann.
mehr »

Schon entdeckt: Soli:Mag

SOLI:MAG ist das Magazin der DGB-Jugend, es ist 2024 hervorgegangen aus dem Newsletter Soli aktuell. Das Printmagazin-Format gab es zwischen 1949 und 1995 bereits. Zurzeit hat es 24 Seiten, entwickelt hat es die Design-Agentur 4S Design aus Berlin. Layout und Satz: Heiko von Schrenk. Redakteur ist der Berliner Journalist Jürgen Kiontke. Druck: DCM Druck Center Meckenheim GmbH. Erscheinungsweise: vierteljährlich. Es ist das einzige regelmäßig erscheinende Print-Magazin der Gewerkschaftsjugend.
mehr »

„Gewerkschaften müssen Schutz bieten“

Marina Weisband hat zuletzt zusammen mit Doris Mendlewitsch das Buch "Die neue Schule der Demokratie. Wilder denken, wirksam handeln." herausgegeben. Die 37-Jährige diskutiert im Gespräch mit M die Rolle von Medien und Gewerkschaften in autoritärer werdenden Staaten und wie das Geschäft mit der Aufmerksamkeit eine ungleiche Machtverteilung befördert.
mehr »