Kinobeschäftigte für höheren Einstiegslohn

Foto: Christian von Polentz

In den drei Kinokonzernen CinemaxX, CineStar und UCI beginnt die nächste Tarifrunde. ver.di fordert für die insgesamt rund 4000 Kinobeschäftigten 14 Euro Einstiegslohn ab dem 1. Januar 2024 bei einer Laufzeit eines Tarifvertrages von 12 Monaten. Die Tarifverhandlungen für die drei Kinoketten finden parallel statt. ver.di hat am 15. November 2023 die Tarifforderungen an die drei Konzernzentralen übermittelt. Erste Sondierungsgespräche und in der Folge Verhandlungen finden ab Ende November statt, die Friedenspflicht der laufenden Tarifabschlüsse endet mit dem 1. Januar 2024.

„Die ver.di-Mitglieder in den drei Kinoketten sind sich einig und ziehen trotz unterschiedlicher Arbeitgeber an einem Strang: Die Tariflöhne bei CinemaxX, CineStar und UCI müssen bereits im Einstiegslohn deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen und für langjährig Beschäftigte eine gute Lohnentwicklung bieten“, sagte ver.di-Tarifsekretärin Martha Richards. Die konzernübergreifende Solidarität unter den Beschäftigten sei beeindruckend: Es gebe Einigkeit und ausgeprägten gemeinsamen Durchsetzungswillen, die ähnlichen Probleme in den Arbeitsbedingungen trotz formal getrennter Verhandlungsabläufe mit den drei Konzernen gemeinsam anzugehen.

Das Kinojahr 2023 verspricht wieder auf dem Vor-Corona-Niveau abzuschließen. Auswertungen der Filmförderanstalt des Bundes (FFA) belegen für das erste Halbjahr ein Ende der Krisenentwicklung aus den Vorjahren. Es sei völlig klar, dass sich diese positive Entwicklung auch in den Tariflöhnen widerspiegeln müsse, betont Richards in einer Medieninformation.

Symptomatisch sei weiterhin, dass an vielen Standorten der Kinokonzerne auch wegen des diesjährigen guten Geschäfts ein erheblicher Personalmangel bestehe, das läge maßgeblich an den zu niedrigen Einstiegslöhnen. „Die Strategie der Kinokonzerne, an die Beschäftigten ab und zu Freikarten auszuteilen oder mit anderen sogenannten Incentives zu locken, geht ganz offensichtlich nicht auf. Unsere Mitglieder wollen stattdessen attraktivere Jobs und deutlich höhere Stundenlöhne“, so die Gewerkschaftssekretärin.

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Journalismus unter populistischem Druck

Journalismus steht unter Druck. Das machte auch die Würdigung von Maria Kalesnikawa mit dem „Günter-Wallraff-Preis für Pressefreiheit und Menschenrechte“ deutlich. Dieser wurde im Rahmen des „Kölner Forum für Journalismuskritik“ an sie verliehen. Klar wird auch hier: die Branche hadert generell mit ihrer Identität.
mehr »

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »

In den eigenen Räumen etwas bewegen

Stine Eckert forscht zu Geschlechterkonstruktionen in den Medien am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Wayne State University in Detroit. Ihr Buch „We can do better“ versammelt  „feministische Manifeste für Medien und Kommunikation“. Mit Ulrike Wagener sprach sie für M über die Verbindung zwischen Universitäten und Aktivismus und die Frage, wo Medien und Medienschaffende etwas verändern können.
mehr »

Vertrauen in die Medien wächst wieder

Eine repräsentative Studie im Auftrag des WDR zeigt: Das Vertrauen in Medien in Deutschland ist wieder gewachsen. Als glaubwürdig gelten vor allem öffentlich-rechtliche Angebote. Auch das Vertrauen in Institutionen hat leicht zugenommen. Und: Junge Menschen schätzen ihre Hauptinformationsquelle Soziale Medien mehrheitlich als nicht ausgewogen oder glaubwürdig ein.
mehr »