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Arme Berlinale!

Während gestern Glanz und Glamour über den roten Berlinale-Teppich liefen, haben nur ein paar Meter weiter etwa 90 Kino-Beschäftigte aus ganz Deutschland für existenzsichernde Löhne demonstriert. Kaum mehr als den aktuellen Mindestlohn von 9,19 Euro verdienen die meisten von ihnen – und steuern damit geradewegs auf die Altersarmut zu. Heute wird weiter protestiert, ab 19 Uhr direkt vorm Berlinale-Palast und später vorm Ritz-Carlton.
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In Formate gepresst und nachts gesendet

Unter dem Titel „Alles Doku oder was“ hatte es 2003 eine erste Analyse zu den dokumentarischen Programmen im deutschen Fernsehen gegeben. Die Ausdifferenzierung stand im Fokus, doch stellte Autor Fritz Wolf bereits damals eine zunehmende Formatierung von TV-Dokumentationen fest. Die Gefahr ist mitnichten gebannt, zeigt nun seine aktuelle Untersuchung. Das beklagte auch die Mehrzahl der Diskutant*innen bei der Präsentation durch AG DOK und Grimme-Institut zum Berlinale-Start am 7. Februar.
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Funke Mediengruppe im Streichmodus

Verkauft als Zukunftsprogramm mit der dazugehörigen „Neuaufstellung“ wurde heute massiver Stellenabbau bei der Funke Mediengruppe verkündet. Für den stellvertretenden ver.di-Vorsitzenden Frank Werneke ein „unverantwortlicher Kahlschlag". Genaue Zahlenangaben macht Funke nicht! Inzwischen ist jedoch davon auszugehen, dass zirka 250 – nach neueren Infomationen* eher 350 – von rund 6000 Arbeitsplätzen bundesweit abgebaut sowie Redaktionen, Druckereien und Verlagsabteilungen geschlossen werden.
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Mediensalon: Der Sündenfall Relotius?

Der Fälschungsskandal um Claas Relotius hat erschüttert. Nicht nur den Spiegel, sondern eine ganze Branche. Seine Schatten verdunkeln das Ansehen des Journalismus und gefährden dessen Bedeutung für unsere Demokratie. Darin war sich das Podium des Berliner Mediensalons von meko factory, dju in ver.di und DJV Berlin einig. Doch wo liegen die Ursachen? Was ist zu tun? Und was wird bleiben – vom (Sünden-)Fall Relotius?
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In Duschanbe kann ich nicht mehr arbeiten

Humayra Bakhtiyar, Journalistin aus Tadschikistan, musste die Hauptstadt Duschanbe 2016 verlassen, weil sie über die Realität in dem Land berichtete. Die 32jährige hatte die "rote Linie" überschritten, Interviews mit Oppositionellen gemacht und über die Strukturen hinter der Macht von Präsident Emomalij Rahmon berichtet. Heute lebt sie in Hamburg - erst mit einem Stipendium der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte, nun als anerkannte Verfolgte.
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Lohngleichheit eine erneute Abfuhr erteilt

Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg hat am 5. Februar zur Lohngleichheit von Frauen und Männern geurteilt. Der Spruch stieß umgehend auf scharfe Kritik. Die Klage von Birte Meier, fest-freie Reporterin beim ZDF-Magazin Frontal 21, wurde abgewiesen. Sie wollte offiziell Auskunft über die Bezahlung ihrer Kollegen erlangen, um im zweiten Schritt eine Anpassung ihres Entgelts zu erstreiten.
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Weiße Flecken auf der Weltkarte

Die Medienkonzentration wächst, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Zentralredaktionen beliefern Dutzende von Zeitungen mit identischem überregionalen Content. Die Auslandsberichterstattung wird ausgedünnt, Korrespondenten werden aus festen Verträgen entlassen. Die Welt wird kleiner, zumindest in der deutschen Regionalpresse. In Zeiten der Globalisierung eine paradoxe Entwicklung.
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Manfred Kloiber, Bundesvorsitzender der Fachgruppe Medien in ver.di Foto: Murat Tueremis

Freie im Rundfunk: Bessere Einsichten

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung und Die Linke Bundestagsfraktion haben sich eingehend mit der Situation freier Mitarbeiter*innen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschäftigt. Das gefällt mir! Doch dies unbedingt mit einer Studie über die soziale und psychosoziale Situation der weit über 20.000 freien Mitarbeiter*innen machen zu wollen, ist zwar ein gut gemeinter, am Ende aber ein vielleicht wirkungsloser, hoffentlich nicht kontraproduktiver Versuch, notwendige Reformen anzustoßen. 
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Mehr Honorar für die Freien in Schweden

Für viele freie Journalistinnen und Journalisten in Schweden gibt es ab 2019 deutlich höhere Honorare. Darauf hat sich die schwedische Journalistengewerkschaft (SJ) mit mehreren großen Zeitungsverlegern geeinigt. Doch Freie profitieren nicht generell und unterschiedlich von den Erhöhungen. Bei der größten Abendzeitung „Aftonbladet“ etwa wurden lediglich die Honorare für Rezensionen im Kulturteil um 15 Prozent angehoben.
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ver.di-Protest gegen Rechts zeigt Wirkung

Nach einer Protestaktion der dju Berlin-Brandenburg (dju BB) vor dem Polnischen Institut in der Berliner Burgstraße wurde eine für gestern Abend dort angekündigte Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Die ver.di-Demonstrant*innen hatten Flugblätter verteilt, in denen unter anderem darauf hingewiesen wurde, dass der eingeladene Referent Dr. Manfred Gawlina über soziale Medien rechtes Gedankengut verbreitet.
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Journalisten in Venezuela verhaftet

In Venezuela sind in den letzten beiden Tagen mehrere ausländische Journalisten festgenommen worden, die über die Proteste gegen Präsident Nicolas Maduro berichtet haben. Betroffen sind Mitarbeiter*innen der spanischen Nachrichtenagentur EFE sowie des französischen TV-Senders TF1. Auch zwei chilenische Journalisten sollen verhaftet und dann abgeschoben worden sein. Aus Deutschland sitzt der Journalist Billy Six seit mehr als zwei Monaten in Haft.
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Schon entdeckt? BRF sendet auf Deutsch

Ein Fernsehkanal, zwei Radioprogramme und ein Internetauftritt mit Mediathekenfunktion. Europas kleinste öffentlich-rechtliche Sendeanstalt spricht Deutsch und ist für die gerade 80.000 Einwohner zählende Region der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien gemacht. Schlagermusik und eine besondere Perspektive machen das BRF-Angebot auch für Nutzer in Deutschland interessant.
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Kritische Berichte bei VW unerwünscht

Was der vom Lande Niedersachsen mitbestimmte VW-Konzern (20 Prozent Anteile) zurzeit probiert, ist schlichtweg der Versuch, die Pressefreiheit einzuschränken. Wenn dieser Tage im Messezentrallager Isenbüttel neue Elektro-Fahrzeuge und Ladekonzepte vorgestellt werden, soll augenscheinlich jegliche kritische Berichterstattung schon im Keim erstickt werden. Was veröffentlicht wird, bestimmt allein Volkswagen!
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plan b: Geschichten vom Gelingen

Mit plan b ging im Herbst 2017 beim ZDF erstmals im deutschen Fernsehen ein Format auf Sendung, das sich explizit auf die Prinzipien des „konstruktiven Journalismus" bezieht. Mit plan b-Redaktionsleiter Christian Dezer sprachen wir über das erste Jahr des Magazins, den Bauplan eines konstruktiven TV-Beitrags, Zuschauerreaktionen und die Zukunft des konstruktiven Journalismus beim ZDF.
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Grün, grüner, noch nicht am grünsten

Nachhaltige Filmproduktion ist kein ganz neues Thema, hat sich aber in jüngster Zeit neben der Geschlechtergerechtigkeit einen Platz ganz oben auf der filmpolitischen Agenda erkämpft. Denn: Wenn Deutschland seine ambitionierten Klimaziele erreichen will, muss auch die ressourcenintensive Filmbranche ihren Beitrag leisten. Wie das gelingen kann, darüber wurde bei einem Fachgespräch der grünen Bundestagsfraktion in Berlin diskutiert.
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Die Leidenschaft der „Generation Krise“

„Wir müssen uns absurd hoch qualifizieren“, so Vanessa Vu von Zeit Online, mit Jahrgang 1991 jüngste Theodor-Wolff-Preisträgerin. Sie übernahm die Rolle des erfolgreichen Youngsters auf dem 32. ver.di-Journalistentag in Berlin, der unter dem Titel „Zurück in die Zukunft. Push the Button“ die journalistische Aus- und Weiterbildung unter die Lupe nahm. Es ging um den Spagat zwischen Leidenschaft und Existenzsicherung, Handwerk und Haltung und um Wege, wie der Nachwuchs dem Journalismus neue Impulse geben kann.
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