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Warnung vor „medialer Paralleljustiz“

Der renommierte Bremer Strafverteidiger und Menschenrechtler Bernhard Docke, der vor allem als Anwalt des Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz bekannt wurde, hat den Medien die Leviten gelesen: Kriminal-Berichterstattung wirke oft wie eine „mediale Paralleljustiz“ und drohe „die Rechtskultur zu verrohen“, sagte Docke jetzt bei einem Vortrag. Am Rande der Veranstaltung warnte er auch vor vorverurteilenden Begriffen wie „sich vor Gericht verantworten müssen“.
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Online-Nutzung muss extra bezahlt werden

Ein freiberuflicher Journalist hat erfolgreich vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf gegen die unberechtigte Nutzung von über 60 seiner zwischen 2007 und 2012 verfassten Beiträge auf dem Onlineportal der Funke-Mediengruppe geklagt. Die Berufungsinstanz sah den vom Kläger verlangten Schadensersatz für eine digitale Zweitverwertung als berechtigt an und nahm auch einen ehemaligen Geschäftsführer wegen der Verletzung von Prüfpflichten in Haftung.
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Dänemark: 6 Sender und 400 Jobs weg

In Dänemark konkretisieren sich die Sparpläne beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (DR). Im Zusammenhang mit der Finanzierungsumstellung von Gebühren auf Steuern und politisch motivierter Mittelkürzung sollen in den nächsten Jahren bis zu 400 Jobs wegfallen; drei von sechs Fernsehsendern und drei Radiosender sollen eingestellt werden oder nur noch digital zu empfangen sein. Die Europäische Journalistenföderation (EJF) kritisiert den Kahlschlag. Die dju und die Fachgruppe Medien in ver.di solidarisieren sich mit den dänischen Gewerkschaftskolleg_innen.
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Satiriker ins Visier der AfD geraten

Nachdem die AfD Berlin Adressdaten der Produktionsfirma des Satirikers Schlecky Silberstein öffentlich machte und der Produzent daraufhin Morddrohungen erhielt, stellt sich der Südwestrundfunk (SWR) eindeutig hinter die Macher des Satire-Videos „Volksfest in Sachsen“. Der Sender werde die Drohungen gegenüber dem Produzenten sorgfältig prüfen und, wo erforderlich, Maßnahmen einleiten. Man werde nicht hinnehmen, dass die in ihrem Auftrag handelnde Produzenten diskreditiert und bedroht werden, heißt es von der SWR-Programmdirektion Kultur.
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Mit Blockchain medial in die Unabhängigkeit?

Mit der Blockchain-Technik verknüpfen sich allerlei heilbringende Hoffnungen: Die neue Blockchain-Plattform Civil will jetzt Medienmacher_innen in den USA das Überleben im digitalen Zeitalter sichern. Civil ging vor rund einem Jahr an den Start und soll Journalist_innen, Leser_innen und Förderer direkt miteinander verbinden. Der Civil Newsroom fungiert als eine Art soziales Netzwerk oder Marktplatz. Die großen Platzhirsche Google und Facebook sollen aus dem Geschäft ausgeschlossen werden.
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40 Jahre taz: Print geht und digital kommt

Von Selbstbewusstsein, „gewachsenen, vielseitigeren Angeboten“ und digitaler Zukunftsstrategie war im „mehr oder weniger fertig“gestellten Neubau an der Berliner Friedrichstraße die Rede. Chefredaktion und Geschäftsführer der tageszeitung (taz) eröffneten einen halbjährigen Jubiläumsmarathon, der zwischen dem Erscheinen der ersten Nullnummer Ende September bis zum eigentlichen 40. Geburtstag am 17. April 2019 reichen wird.
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„Starker Einsatz“ für starke Frauen

Regisseurin Barbara Rohm und Kamerafrau Birgit Gudjonsdottir sind am Freitagabend bei der feierlichen Gala des Deutschen Schauspielpreises mit dem ver.di-Preis „Starker Einsatz“ ausgezeichnet worden. Die ZDF/Arte-Serie „Bad Banks“ räumte in den Kategorien „Schauspielerin in einer Hauptrolle“ und „Schauspieler in einer Hauptrolle“ gleich zwei Mal ab. Gut lief es auch für die ARD-Produktionen „Gladbeck“ und „Babylon Berlin“. Am meisten Beachtung fanden die klaren Worte eines jungen Ausnahmetalents zur Spaltung und zum Rechtsruck innerhalb der Gesellschaft.
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Vom kleinen Klüngel auf die große Bühne

Egal, ob Talkshows oder Titelstorys: Die Neue Rechte setzt die Themen, bestimmt die Begriffe. „Vom kleinen Klüngel wurde sie auf die ganz große politische Bühne gespült“, sagt der Journalist Hanning Voigts von der „Frankfurter Rundschau“. Den Mainstream-Medien wird vorgeworfen, dabei mitgeholfen zu haben. Mit ihrer Berichterstattung rückten sie rechte Themen stark in den Fokus. Die Frage: Warum machen sie das und was lässt sich dagegen tun? stand beim „Runden Tisch für Interkulturellen Mediendialog“ zur Medienarbeit der Neuen Rechten in Frankfurt am Main im Mittelpunkt.
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Hakenkreuze gehören nicht in PC-Spiele

Die Entscheidung der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), Computerspiele mit Hakenkreuzen und anderen Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen freizugeben, ist falsch. Die USK und die Games-Branche verlangen eine Gleichstellung von Computerspielen mit Filmen. Diese Gleichstellung ist nicht gerechtfertigt. Denn die Wirkung von Gewalt in Games ist erheblich problematischer.
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WDR: Nährboden für Machtmissbrauch

Den Bericht, den Monika Wulf-Mathies gestern der Öffentlichkeit und ihrem Auftraggeber WDR-Intendant Tom Buhrow vorlegte, gab wenig Anlass zur Freude für den Westdeutschen Rundfunk. Die ehemalige Vorsitzende der DGB-Gewerkschaft ÖTV und EU-Kommissarin hatte über drei Monate lang intensiv geprüft, wie die größte ARD-Anstalt seit den 90er Jahren mit den Hinweisen auf sexuelle Belästigung von Mitarbeiterinnen umgegangen ist. Dabei wurde einmal mehr klar: Die Empörung hat noch andere Ursachen.
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EU-Parlament votiert pro Urheberrecht

Mit breiter Mehrheit hat das Europäische Parlament am 12. September für die neue Urheberrechtsrichtlinie gestimmt und damit den Weg frei gemacht für die nun anstehenden Trilog-Verhandlungen. Noch im Juli war der Bericht des federführenden Rechtsausschusses („JURI Report“) abgelehnt worden. Dem Berichterstatter des Ausschusses Axel Voss (CDU) war es damals nicht gelungen, bei den Hauptstreitpunkten, der Einführung eines Leistungsschutzrechts für Presseverleger und neuer Haftungs- und Lizenzregelungen für Online-Plattformen (Stichwort: „Upload Filter“) eine Einigung zu erzielen.
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Presseausweis-Antrag kommt per Post

Der neue Service hat sich bewährt: Nachdem dies bereits im vergangenen Jahr als Entlastung und Verbesserung unseres Services gelobt wurde, werden nahezu alle Mitglieder der dju in ver.di, die bisher einen Presseausweis von uns bekommen haben, spätestens im Oktober angeschrieben und mit einem vorausgefüllten Presseausweisantrag für 2019 versorgt. Zudem befindet sich der jeweils aktuelle Antrag wie gehabt auf der Website der Deutschen Journalisteninnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di. Wir haben uns daher entschieden, den Antrag der M von nun an nicht mehr beizu­legen. Alles andere bleibt so gut, wie es ist: Auch der Presseausweis für 2019 hat das Signum der…
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Veranstaltungen für Freie zum Datenschutz

Die dju-Fachgruppe Westfalen-Südwest­falen hat sich im Sommer neu aufgestellt. Arbeitsziel ist, ein themen- und service­orientiertes Angebot für ver.di-Mitglieder und Gäste anzubieten. Zum Auftakt gibt es eine Veranstaltungsreihe zur Datenschutz-Grundverordnung für Freiberufler_innen. Am 22. September, 13. Oktober und 10. November trifft man sich zum DSGVO-Frühstück von 10 bis 12.30 Uhr im Fotografenstudio im Kulturort Depot, Immermannstraße 29, 44147 Dortmund. Die Veranstaltungen sind, Frühstück inklusive, für ver.di-Mitglieder kostenlos (bitte Mitglieds­ausweis mitbringen). Gäste sind willkommen (Kostenbeitrag 20 Euro). Unbe­dingt anmelden per E-Mail:…
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Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Für ein Bündnis

In ganz Europa nehmen die Angriffe auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung öffentlich finanzierter Medien für die Demokratie schwindet. Der Workshop am 17. Oktober analysiert die Strategien populistischer Bewegungen und rechtskonservativer Initiativen. Er blickt aber auch darauf, wie Rundfunkanstalten erfolgreich reagiert haben, wo kritische Analysen angebracht sind, welche Fehler vermieden werden können und wie ein Bündnis von Beschäftigten, Geschäftsleitung und Gremienmitgliedern möglich ist. Ort: NDR-Konferenzzentrum, Hugh-Greene-Weg 1, 22529 Hamburg; 13.00 Uhr. Anmeldung/Programm:…
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Radio Hamburg: Gehaltskurve zeigt nach unten

Die Beschäftigten von Radio Hamburg wollen nicht mehr hinnehmen, dass sie immer ärmer werden, während sich die Gesellschafter Millionen-Gewinne ausschütten und fordern deshalb mit der Kampagne #WirSindRadioHamburg nun einen Tarifvertrag. Der Radiosender lehnte Tarifverhandlungen ab, bot aber zusätzliche Leistungen sowie eine Erfolgsprämie von 1000 Euro. Auf einer Mitarbeiterversammlung zeigten sich die Beschäftigten ­gegenüber der Geschäftsführung geschlossen und quittierten dieses Angebot mit demonstrativer Stille. Einen Gewinn von 5,7 Millionen Euro erwirtschaftete der Privatsender, zu dessen Gesellschaftern Axel Springer, RTL und die Bauer Media Group gehören, im Jahr 2016.…
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Computer Bild Hamburg: Kämpfen für einen Tarifvertrag

Bei der Computer Bild Digital GmbH in Hamburg dauern die Verhandlungen für einen Haustarifvertrag an. Mit Warnstreiks unter dem Motto „Faire Tarife – nicht nur für unsere Smartphones“ wurden die Forderungen im Sommer untermauert. Die Beschäftigten der bekannten Zeitschrift aus dem Springer-Konzern wollen so bezahlt werden wie ihre Kolleg_innen in den tarifgebundenen Verlagen. Die Verhandlungen werden von der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten Union (dju) in ver.di und dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) geführt.
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