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Dammbruch abdichten

Die gemeinsame Mantelproduktion für die defizitäre Frankfurter Rundschau (FR) und die Berliner Zeitung wurde in der zweiten Julihälfte schrittweise begonnen und zum 1. August offiziell gestartet. Wovon sich die Mediengruppe M. DuMont Schauberg perspektivisch Synergie- und Einspareffekte in Millionenhöhe verspricht, das hat praktisch zu der paradoxen Situation geführt, die der Betriebsrat am hauptstädtischen Alexanderplatz bereits im Mai in einem Offenen Brief geißelte: In den Redaktionsräumen des Berliner Verlages arbeiten Journalistinnen, Grafiker und Layouterinnen Schreibtisch an Schreibtisch, die nach unterschiedlichen Firmentarifen bezahlt werden oder in der gänzlich…
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Zunehmend Boulevard

Schlagabtausch zwischen der gewerkschaftlichen Otto-Brenner-Stiftung (OBS) und der ARD: Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, schoss verbal gegen eine Studie zur Entwicklung des Nachrichten- und Informationsjournalismus im deutschen Fernsehen. Doch die Attackierten wehrten sich.
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Ihr habt uns vergessen

Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) veröffentlichte die zehn gesellschaftlich relevanten Themen, die 2011 in den deutschen Medien am meisten vernachlässigt wurden. Da gibt es zum Beispiel die drei Experten, die eigenmächtig 580 Milliarden Euro vergeben dürfen!
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Spendenjournalismus

Während die Gesellschaft sich sehenden Auges in eine Mediengesellschaft transformiert hat, ist für Medieninhalte immer weniger Geld da. Wo Sender und Verlage sich guten Journalismus nicht mehr leisten können oder wollen, müssen Journalisten zur Eigeninitiative greifen. Reporter und Filmemacher sehen sich gezwungen, ihre aufwändigen Recherchen und Drehreisen selbst zu finanzieren, beispielsweise über Spenden: Crowdfunding ist das Stichwort. Lohnend ist das vor allem für Sender und Verlage – der Umsonstjournalismus hält Einzug. Mit gravierenden Folgen für die Gesellschaft.
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Fragdenstaat.de

Seit gut 5 Jahren ist in Deutschland das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) in Kraft, doch noch viel zu selten wird es genutzt. Das meint zumindest ein Bündnis aus Organisationen wie Reporter ohne Grenzen, Netzwerk Recherche, das Nachrichtenbüro n-ost, transparency international und den Mediengewerkschaften dju in verdi und DJV. Gemeinsam haben sie jetzt das neue Rechercheportal fragdenstaat.de in Betrieb genommen. Das soll nicht nur Journalisten, sondern auch interessierten Bürgern den Weg in die Archive und zu den Unterlagen deutscher Behörden erleichtern.
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Fehlstart für OpenLeaks

Es sollte der Start einer neuen Whistleblower-Plattform sein, doch der endete nach fünf Tagen holprig. Auf dem Chaos Communication Camp ging OpenLeaks für einen „Stresstest“ an den Start. Die Plattform der WikiLeaks-Dissidenten Daniel Domscheit-Berg und Herbert Snorrason will Daten von Informanten sicher übermitteln. Die ersten fünf Kooperationspartner: Die Tageszeitung taz, die Wochenzeitung Der Freitag, die portugiesische Wochenzeitung Expresso, die dänische Tageszeitung Dagbladet Information sowie die NGO Foodwatch.
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Ernüchternde Halbzeitbilanz

Die Enquete-Kommission des Bundestages „Internet und digitale Gesellschaft“ polarisiert. Für die einen ist sie eine kleine Revolution. Endlich werden Internetthemen nicht nur von der Piratenpartei oder der Webgemeinde diskutiert, sondern auch von Politikern aller Couleur. Für die Kritiker hingegen sind die bisherigen Ergebnisse der Enquete-Kommission enttäuschend.
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Kaum Bewegung

Wenig hat sich bisher in diesem Jahr bei den Vergütungsregeln bewegt. Kaum Fortschritte gibt es sowohl bei der Umsetzung der verbindlichen Standards für die Text-Honorare der deutschen Tageszeitungen als auch bei den Verhandlungen über angemessene Honorare für freie Fotojournalisten.
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Etikettenschwindel

Die Nordwest-Zeitung (NWZ) in Oldenburg hat Ende Juli 2011 die Tarifbindung im Zeitungsverlegerverband beendet. Das Unternehmen will den OT-Status für schlechtere Arbeitsbedingungen nutzen.
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Tarifabschluss für Bayerische Zeitungsverlage

In der vierten Verhandlungsrunde haben sich ver.di und der Verband bayerischer Zeitungsverleger (vbzv) Ende Juli auf einen Lohn- und Gehaltsabschluss für die Beschäftigten in den Zeitungsverlagen in Bayern geeinigt. Die Manteltarifverträge konnten für die nächsten vier Jahre gesichert werden. Sie bleiben unverändert in Kraft und können erstmals zum 31. März 2014 gekündigt werden.
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Kritik an Hausdurchsuchung

Mit einem Schweigemarsch haben einige hundert Demonstranten am 19. August in Stuttgart gegen die Hausdurchsuchungen bei fünf Kameramännern der Journalisten-Gruppe Cam-S21 demonstriert. Beschlagnahmt wurden PC, Laptop, Festplatten und eine Kamera.
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Lemminge-Effekt

Über die Instrumentalisierung von Journalisten für politische Zwecke und mangelndes Hinterfragen sprach M mit Professor Michael Haller, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung in Leipzig, zugleich Herausgeber von Message, der internationalen Zeitschrift für Journalismus M | Welche Erinnerung haben Sie an die Ereignisse vom 11. September 2001? MICHAEL HALLER | Ich war an dem Tag in Luzern, im Medienausbildungszentrum der Schweiz. Wir machten gerade einen Workshop mit Journalisten über das Erzählen, als diese Bilder plötzlich auf allen Kanälen liefen. Manche hielten es anfangs für einen Fake. Das zeigt, wie…
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Kein Ruhmesblatt

Die Medienberichterstattung über das Massaker von Oslo zeigte die Journalisten vielfach nicht auf der Höhe der berufsethischen Anforderungen ihrer Profession. In einigen elektronischen Medien wurde ohne jede Absicherung sehr früh ein islamistischer Hintergrund angenommen, der sich letztlich als falsch erwies. Aber auch für viele Printmedien war der Kasus kein Ruhmesblatt. Manche Redaktionen überregionaler Blätter missachteten elementare Regeln für die Berichterstattung über Gewaltverbrechen.
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Verdächtige Fotografen

Die Kampagne „I am a photographer, not a terrorist (PHNAT)“ stellte am 14. Juni eine Broschüre über ihre Arbeit in den vergangenen Jahren vor. PHNAT wird von verschiedenen Fotografen – und Journalistenvereinigungen unterstützt, einschließlich der Journalistengewerkschaft NUJ. Die Wurzeln der Kampagne liegen im Februar 2008. Damals warnte die Londoner Polizei die Bevölkerung mit Postern vor „verdächtigen Fotografen“.
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Im Schatten der Anti-Terror-Gesetze

Die Terroranschläge auf die beiden Tower des New Yorker World Trade Centers und auf das Pentagon in Washington am 11. September 2001 erschütterten die Welt. Unter dem Eindruck dieser Verbrechen wurden weltweit Gesetze und Verordnungen zur präventiven Bekämpfung des Terrors verabschiedet. In der Abwägung von Sicherheitsbedürfnissen und Bürgerrechten blieb vielfach die Pressefreiheit auf der Strecke.
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Mit Distanz ganz nah

Renate Angstmann-Koch in ungewohnter Rolle: sonst stellt die Journalistin selbst die Fragen, jetzt löchert ein Kollege die ehrenamtliche dju-Funktionärin – die monatelang auch in der kleinen Runde mit am Verhandlungstisch saß, wenn sich die Vertreter der Journalistengewerkschaften und des Bundesverbandes der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) trafen. Zuletzt auch bei der fast 18stündigen Sitzung, die um sechs Uhr morgens zu dem Verhandlungsergebnis geführt hat, das zurzeit unter den Journalisten diskutiert wird.
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