Knifflige Gemengelage – erste Lösungsansätze

Der Journalismus ist ins Kreuzfeuer geraten: Angriffe wegen mangelnder Glaubwürdigkeit der Inhalte auf der einen Seite, wirtschaftliche Einbußen für die Produkte auf der anderen. Das Internet als Plattform für jedwede schnelle weitreichende Information und Meinungsäußerung hat seine eigene Ökonomie! Gegen die Gratismentalität der Online-Nutzer_innen ist nur schwer anzukommen. Zwar sind aus dem Netz satte Gewinne zu holen, doch Google & Co streichen sie ein. Selbst erstellen sie keine Inhalte, erzielen aber über die Vermarktung von Suchanfragen, Werbung und Nutzerprofilen Milliarden.

Einige deutsche Verlage arbeiten deshalb inzwischen mit den Netzgiganten zusammen. Andere ziehen vor Gericht, um ihnen Gewinnanteile abzujagen. Auf der Suche nach Alternativen für die Monetarisierung journalistischer Inhalte gibt es eine Reihe werbefinanzierter Experimente, die eben diese Inhalte letztlich in den Hintergrund drängen.
„Journalismus ist im Internet häufig nur Mittel zum Zweck“, um Aufmerksamkeit und Reichweite zu erzielen, heißt es im Fokus des ersten M-Themenheftes: „Die Annahme, der Markt schaffe automatisch Vielfalt und publizistische Qualität, hat sich längst als Illusion herausgestellt.“ Um jedoch die für eine Demokratie notwendige Medien- und Meinungsvielfalt zu erhalten, müssen neue Finanzierungsmodelle für Journalismus her, jenseits von Werbung und E-Commerce. Es gilt, „die Finanzierungslücke“ für einen dringend benötigten Qualitätsjournalismus zu schließen. M gibt eine Übersicht über derzeitige Lösungsansätze.

Der digitale Umbruch in der Medienbranche mit allen professionellen Verwerfungen und Chancen sowie wirtschafts- und medienpolitischen Verknüpfungen wirft unzählige Fragen auf. M greift Tendenzen auf, seit Beginn des Jahres mit einem aktuellen M Online Auftritt und mit vier Print-Ausgaben, je eine im Quartal. Beide Publikationen ergänzen sich! Das Print-Magazin – im neuen Layout – stellt ein Thema hintergründig, analytisch, im Überblick dar. Zusätzlich wird mindestens ein weiteres aktuelles Problem aufgegriffen – in dieser ersten Ausgabe beispielsweise die Scheinselbstständigkeit von Freien in vielen Medienhäusern. Wichtige Termine der Medien-Fachgruppe und kurze Tarifinformationen halten auch die Print-Leser_innen auf dem Laufenden.
Mehr und zeitnahe Information findet sich auf M Online. Hier gibt es nach wie vor den Service mit Seminar- und Veranstaltungsangeboten, Buch- und Filmtipps. Kolumnen, Kommentare, vielfältige Berichte in den einzelnen Ressorts ergänzen die aktuellen Nachrichten. Jeder Beitrag kann kommentiert werden! Wer nichts verpassen will, sollte den Newsletter oder den RSS Feed abonnieren!

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Games: Welcome to Planet B

Die Bürgermeisterin muss sich entscheiden: Soll zuerst ein Frühwarnsystem vor Springfluten eingerichtet oder neue Möglichkeiten zum Schutz vor Hitze geplant werden? Und sollen diese neuen Schutzmaßnahmen besonders günstig oder lieber besonders nachhaltig sein? Was wie Realpolitik klingt ist ein Computerspiel. Denn immer mehr Games setzten sich auch mit Umweltthemen auseinander.
mehr »

Mit Perspektiven gegen soziale Spaltung

Die Berichterstattung über den Nahostkrieg zwischen Staatsräson und Menschenrechten ist heikel, denn die Verengung des Diskurses begünstigt einen Vertrauensverlust der Medien und die soziale Spaltung in Deutschland. Beides wird durch den politischen Rechtsruck befeuert. Grund genug, den medialen Diskurs genauer unter die Lupe zu nehmen.
mehr »

Neue Perspektiven für Klimajournalismus

Besondere Zeiten brauchen einen besonderen Journalismus – ein Motto, dass das im Juli gelaunchte deutschsprachige Medienprojekt „Neue Zukunft“ nicht aus werbestrategischen Gründen ausgegeben hat. Die Klimakrise und die Klimagerechtigkeitsbewegung erhalten in vielen Medien der Schweiz, Österreichs und Deutschlands ihrer Meinung nach nicht genügend Aufmerksamkeit. Gerade Gerechtigkeitsfragen erhöhen den Handlungsdruck im Zusammenhang mit den Folgen menschlichen Raubbaus an Ressourcen und Umwelt.
mehr »

Klimaleugnung in den Medien

Rechtspopulistische Bewegungen machen weltweit mobil gegen den Klimaschutz. Sie zeigen sich „skeptisch“ gegenüber dem Klimawandel und lehnen klima- und energiepolitische Maßnahmen ab. Ein Widerspruch: Obgleich „Klimaskepsis“ und die Leugnung des menschengemachten Klimawandels vielfach zentrale Positionen der politischen Rechten markieren, existieren auch gegenläufige Tendenzen in Bezug auf Umwelt- und Naturschutz. Denn auch Rechte waren stets in Umweltbewegungen zugegen. Das hat Tradition.
mehr »