Medienwirtschaft

Medien im Exil: Von Moskau nach Riga

Mehr als 30 Jahre lang hatte Radio Free Europe/Radio Liberty ein Büro in Moskau. Der US-Auslandssender kam 1991 auf Einladung des damaligen Präsidenten Boris Jelzin nach Russland. Doch spätestens mit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Arbeit der Journalist*innen dort unmöglich geworden. Vor einem Jahr ist die Redaktion nach Lettland umgezogen. Nun berichtet sie aus dem Exil und ist überzeugt: Vor allem in unsicheren Zeiten hat sie die Aufmerksamkeit der Menschen in Russland. Ein Besuch in Riga.
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Mut und Humor fürs Kinderfernsehen

Es sind schwierige Jahre für die Menschheit: Eine Pandemie mit gravierenden Effekten für das Alltagsleben, die Folgen der Klimaerwärmung, Kriege in Europa und anderswo. Wie immer sind Kinder am meisten von den Auswirkungen solcher Krisen betroffen. Auf der größten Messe der Welt für Kinderprogramme, der MIP JUNIOR, die in Cannes stattfand, war das eines der wichtigen Themen: Denn die Nachfrage hat sich bei der jüngsten Mediennutzerschaft durch die Geschehnisse in der Welt verändert.
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Table´s neue Newsletter-Formate

Der Markt politischer Newsletter-Formate boomt. Alle paar Wochen wartet ein neues Verlagshaus mit eigenen digitalen Informationsangeboten für ausgewählte Zielgruppen auf. Eines der bedeutendsten Projekte ist das bereits 2020 von Ex-Tagesspiegel-Herausgeber Sebastian Turner gegründete „Table Media“. Mit dem zum Jahresbeginn 2023 gestarteten „Late Night Memo“ umfasst das Portfolio inzwischen ein Dutzend sogenannter „Professional Briefings“.
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Streik in Hollywood für bessere Vergütung 

Auch deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler könnten streiken, wenn die kommenden Tarifverhandlungen nicht zu vernünftigen Abschlüssen führen. Sie seien in jedem Fall solidarisch mit ihren US-Kollegen, denn die Probleme sind die gleichen, bekräftigt Heinrich Schafmeister vom Bundesverband Schauspiel (BFFS). Am 13. Juli hatte die US-Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA (Screen Actors Guild) den Ausstand beschlossen. Vorausgegangen waren ergebnislose Verhandlungen mit den großen US-Studios, bei denen es vor allem um bessere Vergütung und Regelungen zum Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ging. 
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Erfolgreicher Insider-Streik

Ihr Durchhaltevermögen hat sich gelohnt. Nach fast zwei Wochen Ausstand haben die Beschäftigten des US-Medienunternehmens Insider Inc. ihre Forderungen durchgesetzt. Erreicht haben sie ein Mindestjahresgehalt von 65000 US-Dollar (ca. 60000 Euro), Gehaltserhöhungen, Erstattungen für gestiegene Krankenversicherungskosten in Höhe von insgesamt 400000 US-Dollar sowie weitere Zugeständnisse. Für die meisten Gewerkschaftsmitglieder sollen die Löhne sofort um 3,5 Prozent steigen, 2024  um 3,75 Prozent  und um weitere drei Prozent 2025. Bis Jahresende werden keine Gewerkschaftsmitglieder entlassen.
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Keine Zeitung in Alamogordo New Mexico

Die Stadt Alamogordo im südlichen New Mexico mag mit ihren Kettenrestaurants und leeren Parkplätzen nicht die schönste sein, doch die umliegenden Berge und gigantischen Halbwüsten machen den spröden Beton allemal wett. In der Militärstadt leben rund 31 000 Menschen. Holloman Air Force Base, eine Basis der Luftwaffe, ist der größte Arbeitgeber. Was Alamogordo nicht mehr hat, ist eine eigene Zeitung. Zumindest nicht im klassischen Sinne. In ganz New Mexico gibt es derzeit noch 36 Zeitungen.
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Neue Website für den Faktencheck

Seit heute Morgen gibt es eine neue Seite zum Faktencheck: GADMO, das German-Austrian Digital Media Observatory. GADMO ist der deutschsprachige Arm, Hub genannt, des von der Europäischen Union geförderten Projekts EDMO, European Digital Media Observatory mit 14 Hubs in allen Ländern der EU und in Norwegen. Die neue Website bietet gemeinsame Recherchen sowie die der einzelnen Partner und ein mit Schlagworten versehenes Archiv. Dazu kommen künftig Tipps zu Medienkompetenz, Forschung und Veranstaltungen.
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ORF steht vor harten vier Sparjahren

Der ORF soll bis 2026 weitere 300 Mio. Euro einsparen. Dafür werde es entsprechende Finanzierungspläne geben, wurde am 20. Februar auf dem Wiener Küniglberg in der Sitzung eines Sonderfinanzausschusses mitgeteilt. Einen Beschluss des Stiftungsrates gab es noch nicht. Jedoch scheinen erste Pflöcke eingeschlagen. So stehe die Zukunft des Radio-Symphonieorchesters zur Disposition. ORF Sport + soll mittelfristig als linearer Kanal eingestellt werden.
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Streaming-Anbieter setzen auf Werbung

Nachdem der Hype um die Streamingdienste wie Netflix oder Disney+ seinen Höhepunkt überschritten hat, brauchen die Video-on-Demand-Anbieter dringend zusätzliche Einnahmequellen. Sie setzen dabei immer mehr auf werbefinanzierte Modelle und das Geschäft mit den Daten der Nutzer*innen. Für das Publikum werden die Angebote der Videoplattformen damit zum Teil günstiger. Zumindest was die Abo-Gebühren angeht.
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„Wiener Zeitung“ am Ende?

Nach 320 Jahren soll Schluss sein. Die „Wiener Zeitung“, älteste noch existierende Tageszeitung der Welt, soll im kommenden Jahr keine Tageszeitung mehr sein. Irgendwie soll es digital weitergehen. Genaue Inhalte wurden noch nicht definiert. Fest steht nur: Österreich verliert damit eine seiner ohnehin sehr wenigen qualitätsjournalistisch hochwertigen Blätter. Das Ende ist parlamentarisch zwar schon beschlossen, aber es gibt einen letzten Hoffnungsschimmer.
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Google & Co müssen für Inhalte zahlen

Am Anfang habe sich der Facebook-Konzern „Meta“ kaum bewegen wollen – so beschreiben Vertreter der Presseverlage die ersten Verhandlungsrunden mit dem Tech-Giganten aus den USA zum neuen Mediengesetz in Australien. Seit Anfang 2021 reguliert Australien Online-Plattformen und erzielt damit weltweit wachsende medienpolitische Beachtung.
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„Lippe aktuell“ wird eingestellt

Die Haltbarkeit verlegerischer Entscheidungen wird offenbar immer kürzer. Das in Bielefeld erscheinende „Westfalen-Blatt“ (Zeitungsgruppe Münsterland) hatte zusammen mit der in Detmold erscheinenden „Lippischen Landeszeitung“ (Verlag Max Giesdorf) im September letzten Jahres das traditionsreiche Anzeigenblatt „Lippe aktuell“ gekauft. In gemeinsamen Pressemitteilungen wurde eine perfekte Partnerschaft zelebriert. Nun wird bekannt: Das Gemeinschaftsunternehmen wird Ende 2022 im 36. Jahrgang eingestellt.
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European Newsroom: Ein Gemeinschaftsprojekt im Zentrum Europas

Der European Newsroom (enr), ein Gemeinschaftsprojekt von 18 europäischen Nachrichtenagenturen, ist am 6. September in Brüssel an den Start gegangen. Ziel der Initiative ist die Stärkung der Berichterstattung aus dem Zentrum Europas sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den internationalen Agentur-Korrespondent*innen. Der European Newsroom bietet gemeinsame Räumlichkeiten, eine technische Infrastruktur sowie ein umfangreiches Veranstaltungs- und Trainingsprogramm.
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Sparorgien und Steuerfinanzierung

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) gerät in diversen europäischen Ländern zunehmend unter Druck. Das gilt auch für Deutschland, erst recht seit den Enthüllungen über mutmaßliche Vetternwirtschaft und Beitragsverschwendung beim Rundfunk Berlin-Brandenburg. Als Hebel dient den Kritiker*innen meist die Finanzierung der Sender. Die Instrumente sind: Mittelkürzungen oder die Ersetzung der Beitrags- durch eine Steuerfinanzierung. Zum Beispiel in Frankreich und Großbritannien.
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Schon entdeckt? karla

Konstanz, eine Stadt mit rund 85.000 Einwohner*innen, hat eine neue Lokalzeitung. Das Online-Magazin „karla“ veröffentlicht jede Woche drei bis vier Texte aus dem kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Leben der Stadt. Die Macher*innen hinter „karla“  wollen ernste Themen anpacken, doch ihr Ziel ist, dass die Seite „vor allem auch Spaß machen“ soll. Das Thema, um das sich der erste Schwerpunkt des Magazins dreht, ist ein brandaktuelles: Es geht um die klimagerechte Stadtentwicklung.
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Frischer Wind dank Pionierjournalismus

Zukunftsweisend für den Transformationsprozess im Journalismus sind Pionier*innen, die neue Ideen ausprobieren, ohne gleich ans Geld zu denken. Aus diesem Blickwinkel untersucht das Forschungsprojekt „Pionierjournalismus“ neue Produkte und Formate, Arbeitsweisen, Finanzierungsformen und Publikumsbeziehungen. In der Medienpraxis freut man sich, denn von den Erkenntnissen könne die ganze Branche profitieren und sich besser für die Zukunft aufstellen.
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