Die Journalistin Birte Meier hat den Rechtsstreit mit ihrem Ex-Arbeitgeber ZDF um Lohngleichheit nach eigenen Angaben mit einem Vergleich beendet. Meier sagte dem Internetportal „Zeit online“ am Dienstag, dass sie eine Nachzahlung vom Sender erhalten werde. Die Fernseh-Reporterin, die mittlerweile bei RTL beschäftigt ist, hatte seit 2015 für eine bessere Entlohnung gestritten und dem ZDF vorgeworfen, dass es Frauen schlechter bezahle als Männer. Der Sender wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vergleich äußern.
Meier war feste freie Mitarbeiterin für das ZDF, unter anderem als Redakteurin bei „Frontal 21“ und für Dokumentationen. Ihren Vorwurf geschlechterdiskriminierender Bezahlung hatte der Sender in juristischen Auseinandersetzungen durch alle Instanzen stets bestritten. Es gebe Männer, die zwar mehr verdienten, diese verfügten aber über mehr Erfahrung, hieß es.
Unterstützt wurde die Journalistin von der Gesellschaft für Freiheitsrechte. Deren Verfahrenskoordinatorin, Rechtsanwältin Sarah Lincoln, erklärte: „Gut, dass Birte Meier dieses Kapitel endlich abschließen kann. Es bleibt jedoch ein Skandal, dass sie so viele Jahre kämpfen musste, um endlich Geld zu sehen.“ Mit ihrer Hartnäckigkeit habe Meier für Frauen in Deutschland viel erreichen können. Künftig hätten Frauen es wesentlich leichter, gleiche Bezahlung einzufordern.
Das Bundesarbeitsgericht hatte der Journalistin im Juni 2020 hinsichtlich ihrer Auskunftsklage recht gegeben. Auch arbeitnehmerähnliche Beschäftigte wie feste Freie hätten nach dem Entgelttransparenzgesetz einen Auskunftsanspruch über die Vergütung vergleichbarer männlicher Kollegen, urteilten die Bundesrichter. Das ZDF teilte anschließend mit, dass im Jahr 2017 das Vergleichsentgelt der männlichen Kollegen rund 800 Euro über dem Gehalt von Meier lag. Die Journalistin reichte Ende 2021 beim Arbeitsgericht Berlin Zahlungsklage wegen einer möglichen geschlechterdiskriminierenden Vergütung ein.
Vor dem Bundesverfassungsgericht war Meier im vergangenen Jahr mit einer Beschwerde wegen möglicher geschlechterdiskriminierender Bezahlung des ZDF aus formalen Gründen gescheitert.
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