Bärbel Röben

Dr. Bärbel Röben lebt als freie Journalistin und Medienwissenschaftlerin in Attendorn/Sauerland. 2013 veröffentlichte sie das Buch "Medienethik und die Anderen. Multiperspektivität als neue Schlüsselkompetenz", das Aspekte einer verantwortungsethischen Berichterstattung auslotet. Foto: Jan-Timo Schaube

Alle Artikel von Bärbel Röben

Buchtipp: Quadratur des Dialogs

Es ist der kommunikative Klimawandel, der den Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen weiterhin umtreibt. Bereits 2018 ist er in seinem Buch „Die große Gereiztheit“ dem Hass und der Hektik in der vernetzten Welt anhand von fünf Krisenphänomen nachgegangen. Seine Erkenntnisse diskutiert er nun in „ Die Kunst des Miteinander-Redens“ mit dem Hamburger Psychologen Friedemann Schulz von Thun in der bewährten, lebendigen Dialogform.
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Pressefreiheit gerade in Krisen notwendig

In der Corona-Krise zeigt sich, wie unverzichtbar Pressefreiheit ist. Zum einen ermöglicht sie eine Berichterstattung im Dienste der Bürger*innen, die gesicherte Informationen und Orientierung benötigen. Zum anderen garantiert sie die dafür notwendige Unabhängigkeit der Medien und Journalist*innen. Das zeigt ein Vergleich der Corona-Berichterstattung einzelner Länder unter dem Blickwinkel, wie sie es mit der Pressefreiheit halten.
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Schon entdeckt? Das Nettz

Das NETTZ möchte durch Wissenstransfer mit Akteur*innen der Zivilgesellschaft eine „Community der Gegenrede“ aufbauen, um Hassreden einzudämmen. Medien könnten das unterstützen, indem sie Kommentare zu Beiträgen nur moderiert online stellten, so Hanna Gleiß. Sie ist Projektleiterin der „Vernetzungsstelle gegen Hate Speech“, die nicht nur auf ihrer Website Infos und Möglichkeiten des Erfahrungsaustauschs bietet. Das NETTZ entstand 2017 als Projekt von „betterplace lab“, der Denkfabrik von „betterplace.org“, Deutschlands größter Online-Spendenplattform. Nach Gesprächen mit Betroffenen von Hassrede sei deutlich geworden, dass es viele Initiativen gegen Hate Speech…
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Immer noch zu wenig Sprachsensibilität

Aktuell wird wieder heftig diskutiert über den Umgang mit Geflüchteten an Europas Grenzen. Er hoffe da auf mehr „Sensibilität für Begrifflichkeiten“ in den Medien, so Marcus Kreutler, ein Autor der Studie „Stumme Migranten, laute Politik, gespaltene Medien“. Die vergleichende Untersuchung  analysiert, wie in 17 Ländern über Flucht und Migration berichtet wurde. Ihre Ergebnisse nahm eine Diskussionsrunde im Frankfurter Main-Forum jüngst unter die Lupe.
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Wahrheitssuche in Zeiten des Internets

Das Wahrheitsgebot steht im Pressekodex an erster Stelle. Doch in Zeiten einer digitalen Öffentlichkeit verschwimmt der Wahrheitsbegriff – weniger durch Fake News als vielmehr wegen eines fragmentierten Orientierungsrahmens bei der Einordnung der wachsenden Informationsflut. Wie können Medien nun noch ihre Aufgabe erfüllen, zum Selbstverständigungsprozess der Gesellschaft beizutragen? Darüber wurde auf der Jahrestagung des Netzwerks Medienethik in München engagiert diskutiert. Einige Schlaglichter.
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Wie Rechtsextreme das Netz vergiften

Von der lancierten „Umweltsau“-Debatte bis zu rechtsterroristischen Anschlägen wie 2019 in Halle – extremistische Akteur*innen im Internet vergiften den demokratischen Diskurs und können User radikalisieren. Das ist Ergebnis einer Studie des Institute for Strategic Dialogue (ISD) zum „Online-Ökosystem rechtsextremer Akteur*innen“. Darüber diskutierten Engagierte aus Politik, Medien und Zivilgesellschaft jüngst in Berlin.
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Raus aus Spirale der Rechtfertigungen!

"Öffentliches Interesse“ verkommt zu einer Begriffshülse, die von Rechtsextremist*innen instrumentalisiert wird, um demokratische Werte auszuhöhlen. So fordern sie bei der Herkunftsnennung von Tatverdächtigen immer mehr Transparenz und drängen Journalist*innen in eine endlose Rechtfertigungsspirale, die rassistische Stigmatisierungen befördert.
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Lokalpolitiker mit Migrationsgeschichte

In den Parlamenten sind sie immer noch eine Minderheit: Politiker*innen mit Migrationshintergrund. Sie wurden wenig beachtet, doch nun „kommen sie stärker in die Öffentlichkeit“, so der Sozialwissenschaftler Cihan Sinanoğlu. Er und zwei Frankfurter Politiker diskutierten auf Einladung von dju Hessen und Interkulturellem Mediendialog über das Bild, das die Abgeordneten von sich selbst haben und das, was die Presse von ihnen zeichnet.
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Buchtipp: Presse und Profit

Im Namen von Pressefreiheit und Medienvielfalt sollte 1989/90 in der DDR das politische Monopol der SED aufgebrochen werden. Doch stattdessen entstanden neue wirtschaftliche Monopolstrukturen. Die vielen Reformprojekte erlebten nur einen kurzen „Pressefrühling“ und wurden durch „eine marktgesteuerte Pressereform ignoriert oder plattgemacht“, so Mandy Tröger, die in ihrem Buch gängige Erklärungen für das Pressesterben in Ostdeutschland hinterfragt.
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Technik männlich, Stress weiblich?

Von „Männchen“ und „Weibchen“ sprechen Fernsehtechniker, wenn sie Stecker und Buchse zusammenstöpseln. Den WLAN-Router im Haus wartet zumeist der Mann. Unter „digitalem Stress“ leiden vor allem Frauen. Bezeichnungen und Nutzung von Technik in der Medienwelt sind genauso wie die Folgen der Digitalisierung immer noch geprägt von geschlechtlichen Zuschreibungen. Auf der Tagung „Technik-Medien-Geschlecht“ in Münster nahmen Genderforscher*innen Gründe und Hintergründe unter die Lupe.
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Ost-Frauenpresse im Westwind

Frischer Wind in der DDR 1989: „Geht die Erneuerung an uns vorbei“, fragt das Kollektiv der Frauenzeitschrift „Für Dich“ in einem Offenen Brief an ihre SED-Herausgeber. Die Redakteurinnen des ersten unabhängigen Frauenmagazins „Zaunreiterin“ umreißen in einem feministischen Manifest ihre Vision einer weiblichen Gegenöffentlichkeit. Sechs Jahre später hatten westliche Großverlage die Ost-Frauenzeitschriften und fast alle autonomen Neugründungen weggefegt.
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Statt Partizipation verfestigte Klischees

Um das Jahr 2000 weckte YouTube noch Hoffnungen auf mehr Partizipation im offenen Internet. Doch durch den Verwertungsdruck, den die Plattform zunehmend schafft, werden Ungleichheiten und Geschlechterstereotype verfestigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die eine Videoanalyse mit der Befragung von populären YouTuberinnen kombiniert. Eine Antwort trifft den Kernbefund: „Je plakativer das Klischee, umso besser wird es geklickt.“
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Öffentliches Interesse oder Rassismus?

Am Montag starb ein Junge im Frankfurter Hauptbahnhof, weil ein Mann ihn vor einen ICE gestoßen hatte. Viele Medien meinten offenbar, es gehöre zur „ganzen Wahrheit“ und liege im „öffentlichen Interesse“, die Herkunft des mutmaßlichen Täters zu nennen, der aus Eritrea stammt. Kritiker*innen warnten, dass so rassistische Positionen bedient würden. Der Deutsche Presserat erinnerte an seine Antidiskriminierungsrichtlinie. Zu Recht.
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Medienbühne und Verhandlungstisch

Tarifverhandlungen finden in der Regel hinter verschlossenen Türen statt, aber nicht nur Mitglieder von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden fordern mittlerweile mehr Transparenz. Viele Verhandlungsführer*innen meinen jedoch, ein für beide Seiten tragfähiges Tarifergebnis eher jenseits medialer Aufmerksamkeit erzielen zu können. Dabei ist „gar nicht klar, welche Wirkung öffentliche Beobachtung auf Verhandlungen hat“, sagt Kommunikationswissenschaftlerin Christina Köhler.
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Baum: eine Hälfte ist grün, eine Hälfte ist vertrocknet

Klimawandel und Desinformation

Allwöchentlich streiken Schüler*innen am „Friday for Future“ für Klimaschutz. Etwa ein Drittel der Deutschen  betrachtet den Klimawandel als eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen. Journalistische Medien liefern den Resonanzboden für das Problembewusstsein zu diesem kontrovers diskutierten Thema, indem sie Wissen vermitteln und für Aufmerksamkeit sorgen. Die Wirkung hängt jedoch von vielen – auch nicht-medialen – Einflüssen ab.
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Gendern – Frage von Macht und Kreativität

Trotz breiter Akzeptanz werden Gendersternchen und andere geschlechtergerechte Formulierungen immer noch als „Verhunzung der Sprache“ kritisiert. Wie man diesen Vorwürfen mit Aufklärung und  Kreativität begegnen kann, demonstrierte der Journalistinnenbund (JB) auf seiner Jahrestagung am Wochenende in Berlin und startete das Portal „genderleicht“. Auch über die Verleihung der Hedwig-Dohm-Urkunde an Franziska Becker wurde diskutiert.
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