Helma Nehrlich

Helma Nehrlich arbeitet als freie Journalistin in Berlin. Erreichbar per Mail unter nehrlich@pressebuero-transit.de

Alle Artikel von Helma Nehrlich

Gewissheiten und Verhandlung verlangt

„Wir sind runtergespart, mehr geht nicht. Wir brauchen ordentliche Bezahlung und gleiches Geld für gleiche Arbeit. Vor allem brauchen wir Gewissheiten.“ So wandte sich Betriebsratsvorsitzender Frederik Bombosch an seine Kolleginnen und Kollegen, die am 11. April der Aufforderung der Gewerkschaften zu einer „gemeinsamen Mittagspause“ gefolgt waren. Die Geschäftsführung der Berliner Newsroom GmbH und von Berlin24, wo Berliner Zeitung und Berliner Kurier produziert werden, soll die 2017 unterbrochenen Tarifverhandlungen weiterführen.
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Das iPhone allein tut es nicht

Zuerst kamen mal die Laptops. Das Prinzip „online first“ soll in den Redaktionen der Mediengruppe Madsack auch durchgesetzt werden, indem alle Redakteur*innen, die Außentermine wahrnehmen und Geschichten recherchieren, mit Hard- und Software zum mobilen Arbeiten ausgerüstet werden. Seit dem vergangenen Frühjahr sind diese Veränderungen bei der Märkischen Allgemeine Zeitung (MAZ) in Potsdam und dem Umland im Gange. Ziel: Die Reporter*innen sollen Artikel, Fotos und Videos für Online und Print auch von unterwegs zuarbeiten und selbst veröffentlichen. Neben Arbeitszeitregelungen, Klärung von Rechts- und Versicherungsfragen sowie geeignetem Gesundheitsschutz waren es vor allem…
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In Formate gepresst und nachts gesendet

Unter dem Titel „Alles Doku oder was“ hatte es 2003 eine erste Analyse zu den dokumentarischen Programmen im deutschen Fernsehen gegeben. Die Ausdifferenzierung stand im Fokus, doch stellte Autor Fritz Wolf bereits damals eine zunehmende Formatierung von TV-Dokumentationen fest. Die Gefahr ist mitnichten gebannt, zeigt nun seine aktuelle Untersuchung. Das beklagte auch die Mehrzahl der Diskutant*innen bei der Präsentation durch AG DOK und Grimme-Institut zum Berlinale-Start am 7. Februar.
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Aktive Mittagspause bei AFP in Berlin

Zu einer „aktiven Mittagspause“ riefen die Gewerkschaften dju in ver.di und DJV ihre Mitglieder bei Agence France-Presse in Berlin am 9. Januar auf. Das Büro Unter den Linden leerte sich weitgehend, trotz miesen Wetters versammelten sich die Beschäftigten bei Imbiss und Getränken auf dem hauptstädtischen Prachtboulevard. „2% + x“ heißt ihre Tarifforderung, doch bislang liegt kein Angebot auf dem Tisch.
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Innen gut, nach außen verbesserungswürdig

Auf dem ver.di-Bundeskongress 2015 wurde Gundula Lasch zum zweiten Mal zur Vorsitzenden der Bundeskommission Selbstständige gewählt, zuständig für die Gruppe der Solo-Selbstständigen – also auch der freien Mitarbeiter_in­nen, freiberuflichen und arbeitnehmerähnlichen ver.di-Mitglieder. Die aktuellen Organisationswahlen laufen bereits und werden mit dem Gewerkschaftstag im September 2019 beendet. Zeit für eine Bestandsaufnahme.
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Dynamisch und frei auf unsicherem Terrain

„Wir müssen neue Arbeitsformen gestalten, die Schutzlücken von Freelancern schließen, ihre Arbeitsbedingungen rechtlich verankern und die sozialen Sicherungssysteme anpassen. … Gute Arbeit und gute Lebensbedingungen werden in Zeiten des digitalen Umbruchs ein Schwerpunkt unseres Handelns als Gewerkschaft sein und sein müssen.“ Frank Bsirske auf dem ver.di-Kongress 2015.
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Erfolg in Köln: RRG bekommt Tarifvertrag

Die Widerspruchsfrist ist verstrichen. Für die Beschäftigten der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft (RRG) in Köln gilt der Schlichtungsspruch zu ihrem neuen Haustarifvertrag. Die Mitglieder der dju in ver.di und des DJV in der RRG hatten bereits vor Wochen mehr als eindeutig für die Annahme des Schlichtungsergebnisses votiert, mit dem tarifliche Regelungen für alle 115 Redakteur_innen und Verlagsbeschäftigten der RRG getroffen oder wiederherstellt werden. Mehr noch: Sie liegen fast auf dem Niveau der Flächentarifverträge.
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Online-Nutzung muss extra bezahlt werden

Ein freiberuflicher Journalist hat erfolgreich vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf gegen die unberechtigte Nutzung von über 60 seiner zwischen 2007 und 2012 verfassten Beiträge auf dem Onlineportal der Funke-Mediengruppe geklagt. Die Berufungsinstanz sah den vom Kläger verlangten Schadensersatz für eine digitale Zweitverwertung als berechtigt an und nahm auch einen ehemaligen Geschäftsführer wegen der Verletzung von Prüfpflichten in Haftung.
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40 Jahre taz: Print geht und digital kommt

Von Selbstbewusstsein, „gewachsenen, vielseitigeren Angeboten“ und digitaler Zukunftsstrategie war im „mehr oder weniger fertig“gestellten Neubau an der Berliner Friedrichstraße die Rede. Chefredaktion und Geschäftsführer der tageszeitung (taz) eröffneten einen halbjährigen Jubiläumsmarathon, der zwischen dem Erscheinen der ersten Nullnummer Ende September bis zum eigentlichen 40. Geburtstag am 17. April 2019 reichen wird.
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Einsparpaket geschnürt

Die mit der Strukturreform bevorstehen­den Veränderungen sieht MDR-Intendantin Karola Wille als „größten Reformprozess der ARD-Geschichte“. Intern zeigt man sich gewappnet. „Wir haben zusätzlich ein beachtliches Einsparpaket vorgelegt und erste hieraus resultierende Maßnahmen auch im MDR-Entwicklungsplan bis 2021 festgeschrieben“, erläutert Chefstratege Gerrit Wahle. Wesentliche Effekte würden aber nicht linear, sondern erst nach 2021 eintreten. Rund ein Zehntel der geplanten Strukturreform-Sparsumme von fast einer Milliarde entfalle auf den MDR. Die ostdeutsche Sendeanstalt sei an allen 20 Projekten beteiligt, die die ARD im Rahmen der Reform aufgelegt hat. Es gehe um…
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Verschwunden – Aufklärung verlangen

Was kann im Alltag nicht alles verschwinden. Schlüssel aus Handtaschen, Dateien von Festplatten, Kopfschmerz nach einer Tablette. Doch wenn Menschen verschwinden, ist das Horror. Unerträglich für Angehörige, Freunde, Mitstreiter_innen, ein Verlust womöglich für die Sache, die eine Person vertritt. Im Fall von Jean Bigirimana trifft all das zu. Seit zwei Jahren herrscht Ungewissheit über das Schicksal des burundischen Reporters, der für das unabhängige Nachrichtenportal Iwacu gearbeitet hat.
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DuMont: Rauswürfe leicht abgefedert

Wenige Tage nachdem 16 Beschäftigte der Hauptstadtredaktion von DuMont in Berlin wie angedroht ihre Kündigungen erhielten, wurde von den Gewerkschaften dju in ver.di, DJV Berlin und Journalistenverband Berlin-Brandenburg mit der Geschäftsführung ein neuer Sozialtarifvertrag für die hauptstädtischen DuMont-Redaktionstöchter abgeschlossen.
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DuMont-Redaktionen begehren auf

Gegen das Vorhaben, die DuMont-Hauptstadtredaktion zu schließen, und gegen den Umgang des Kölner Medienkonzerns mit seinen Redaktionen generell protestieren die Berliner DuMont-Beschäftigten. In einer heute verbreiteten gemeinsamen Resolution heißt es: „Wir akzeptieren nicht, dass DuMont seine Fürsorgepflicht als Arbeitgeber komplett ignoriert und die 17 Kolleginnen und Kollegen der Hauptstadtredaktion schlicht vor die Tür setzt.“ Das Vorgehen wird als brutaler „Beginn einer verlegerisch verantwortungslosen Kürzungsstrategie“ bezeichnet.
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Mehr Nachtzuschlag für Zeitungszustellerin

Weil sie den Weser-Kurier für den abgesenkten Zeitungszusteller-Mindestlohn und 25 Prozent Nachtzuschlag austragen musste, verklagte eine Bremer Zustellerin im August 2015 ihre tariflose Zeitungslogistik-Firma. Die Sache zog sich durch alle Instanzen. Am 25. April 2018 urteilte das Bundesarbeitsgericht (AZ: 5 AZR 25/17). Danach war zwar die Zahlung eines verringerten Mindestlohns für Zusteller als „Übergangsregelung“ zulässig und verstieß nicht gegen den Gleichheitsgrundsatz. Beim Zuschlag erhielt die Klägerin jedoch Recht: Für die regelmäßige Nachtarbeit – die Zeitungen sollten vor 6.00 Uhr in den Briefkästen liegen – nur einen Zuschlag von 25 Prozent auf das Entgelt zu…
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Alarmismus ist fehl am Platz

Algorithmen sind menschengemacht. Ihre Anwendung ist interessengeleitet, folgt Zielen, hat Wirkungen und Nebenwirkungen. Braucht es demnächst „Beipackzettel“, die über gesellschaftliche relevante Algorithmenanwendung aufklären? Wie kann in solchen Prozessen Transparenz geschaffen und Kontrolle gesichert werden? Fragen an Matthias Spielkamp von AlgorithmWatch.
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Berichte über Krisen – auch ohne Schlagzeilen

Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass in den Medien „erhebliche Unterscheide gemacht werden, was berichtenswert ist und was nicht“. Am 6. Juni luden INA, die Kampagne #Nichtvergesser und das Auswärtige Amt in Berlin als Gastgeber zu einem Workshop mit anschließender Podiumsdebatte. Es ging um die Frage: Warum machen einige humanitäre Krisen keine Schlagzeilen?
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