Helma Nehrlich

Helma Nehrlich arbeitet als freie Journalistin in Berlin. Erreichbar per Mail unter nehrlich@pressebuero-transit.de

Alle Artikel von Helma Nehrlich

Münzen

Honoraruntergrenzen bei der Kulturförderung

Claudia Roth will ein Versprechen einlösen und Mindeststandards für Honorare von Freien bei der Kulturförderung des Bundes sichern. Laut Ampel-Koalitionsvertrag von 2021 sollten öffentliche Gelder für die Kultur an faire Vergütung gekoppelt sein. Nun, so die Kulturstaatsministerin, werden „für den Kernbereich der Bundeskulturförderung“ Mindesthonorare für Künstler*innen und Kreative eingeführt.
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Kempten fördert Kreative fair

Ein reichliches Jahr liegt es jetzt vor, das ver.di-Modell zu Basishonoraren für Kreative. Eine Partnerin im Bemühen um existenzsicherndes Arbeiten für Kreative im Kulturbereich und Autor*innen hat ver.di in der Stadt Kempten im Allgäu gefunden. Dort ist faire Kulturförderung ein beschlossenes Ziel, für das es zusätzliche Mittel gibt. In einen breiten kommunalen Kulturentwicklungsprozess sind auch die Soloselbstständigen selbst einbezogen. 
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Rente für alle oder Flickenteppich?

Alle Selbstständigen verpflichtend in das Altersvorsorgesystem einzubeziehen, ist ein langgehegtes, dringliches sozialpolitisches Vorhaben. Nicht nur die DGB-Gewerkschaften sehen es als wichtigen Schritt zu einer Rentenversicherung für alle Erwerbstätigen. Doch scheint die Ampelregierung den Reformweg mit eigenen Hürden zu pflastern. Das beleuchtete eine Fachtagung, die ver.di gemeinsam mit zwei Arbeitnehmerkammern am 24. Oktober in Berlin veranstaltete.
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Tarifgeschichte – als spannender Roman

Das, was heute unter Tarifautonomie und Flächentarifverträgen gut bekannt ist, wurde vor 150 Jahren von den deutschen Buchdruckern begründet: Im Mai 1873 erkämpften sie den ersten reichsweiten Tarif. Das denkwürdige Jubiläum wurde bereits gefeiert und es entstand ein Kurzfilm. Nun würdigt auch eine eigene Ausstellung in der Berliner MedienGalerie diesen Meilenstein in der Tarifgeschichte. 
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Von Mut bei der Pflicht zur Altersvorsorge 

Ein buntes Band wurde nicht durchschnitten, sondern sofort auf hohem Niveau inhaltlich debattiert: Um die Altersvorsorgepflicht für Selbstständige ging es bei der Auftaktveranstaltung der neuen Berliner Anlaufstelle des Hauses der Selbstständigen. Gutachterliches Fazit am Ende: „Alle Probleme sind lösbar, wenn man sie lösen möchte. Man sollte gemeinsam über die künftige Ausgestaltung nachdenken.“
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Meilenstein und Wechsel auf die Zukunft

In diesem Frühjahr ist ein für die bundesdeutsche Medienbranche denkwürdiges Jubiläum zu feiern: Am 9. Mai vor 150 Jahren trat der erste Flächentarif für die Buchdruckergehilfen und Schriftsetzer im gesamten Deutschen Reich in Kraft. Als „Wechsel auf die Zukunft“ sieht ver.di-Vorsitzender Frank Werneke heute diese Geburtsstunde der Tarifeinheit. Was die Buchdrucker und ihr Verband damals in monatelangen Streiks an zahlreichen Druckstandorten erkämpften, hat bleibenden Wert: einheitliche Regelungen zur Bezahlung, sogar einen „Mindestlohn“, die Begrenzung der Arbeitszeiten, Kündigungsbedingungen und Schiedsgerichtsbarkeit.
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Corona-Hilfen: Bayern will Kulanz zeigen

Mal eine gute Idee aus Bayern: Die Staatsregierung in München will Klein-Unternehmen und Solo-Selbstständigen, die zu viel erhaltene Corona-Soforthilfen zurückzahlen müssen, weitmöglich entgegenkommen. Niemand solle durch eigentlich zum 30. Juni geforderte Rückzahlungen in seiner Existenz gefährdet werden. Ganz unbürokratisch wird es dennoch nicht abgehen.
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Jenseits bloßer Problemschilderung

Keine Lösung ohne Problem: Wie funktioniert konstruktiver Journalismus in der Praxis?“ war Thema der abschließenden Podiumsdebatte mit vier Protagonist*innen, die eigene Erfahrungen und mediale Best-Practice-Beispiele vermittelten. Dass auch bei ihnen nicht alle Blütenträume reifen, bekannten sie freimütig. „Man versucht vieles, manches funktioniert nicht, da ist Scheitern immanent“, erklärte Chris Vielhaus, Redakteur beim Onlinemagazin „Perspective Daily“. Steffen Bayer, einer der Gründer der lösungsorientierten ZDF-Reihe „Plan B“, gestand, dass die Redaktion es nach ein bis zwei Jahren aufwändiger Recherche aufgegeben habe, danach zu forschen, wie die Deutsche…
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Hemmschuh beseitigt – Tarifrecht ändern?

Der Paradigmenwechsel datiert vom September vergangen Jahres. Seither gibt es wettbewerbsrechtliche Leitlinien der EU-Kommission, die auch Solo-Selbstständigen ein kollektives Tarifrecht zuerkennen. Speziell Selbstständige, die Arbeitnehmer*innen vergleichbar beschäftigt sind, werden nicht mehr vorrangig als Unternehmen, sondern als sozial schutzbedürftig gesehen. Was geschehen muss, um aus Möglichkeiten auch kollektive Regelungen zu machen, darüber wird jetzt nachgedacht – bei Gewerkschaften, in Politik und Wissenschaft.
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Konstruktiv und selbstbewusst

Vereinte Kraft. Keine halben Sachen. Und maximale Ermutigung. Das hätte als Devisen für die erste gemeinsame Frauenkonferenz des ver.di-Fachbereiches A getaugt. Knapp 70 Delegierte der „Finanzdienste, Kommunikation und Technologie, Kultur sowie Ver- und Entsorgung“ erfüllten sie mit Leben. Die Frauen wollen ihre Interessen auch künftig energisch vertreten – mit eigenen Strukturen und einem gewählten Vorstand. Über Kompass und Inhalte herrschte großes Einvernehmen, fast alle Beschlüsse fielen einstimmig.
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Die Andere Bibliothek – eine Wundertüte

Am Rückenschild, seit 1997 in Rot, sind sie auf den ersten Blick erkennbar, die bereits 457 Titel der Anderen Bibliothek im 12x22-Zentimeter-Format. Und sie macht munter weiter, die langlebige, vermeintlich schönste Buchreihe der Welt. Quasi als Haustürgeschäft soll die Unternehmung gestartet sein. Buchkünstler und Verleger Franz Greno, der zuvor in Nördlingen ausgemusterte Bleisatzeinrichtungen zum Schrottwert erworben hatte, wurde beim Literaten Hans Magnus Enzenberger vorstellig – mit dem Vorschlag, künftig gemeinsam monatlich ein hervorragend gestaltetes Buch herauszubringen. 
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Basishonorare als Untergrenzen

Basishonorare“ für selbstständige Kreative? Seit Juni existiert ein Diskussionsvorschlag von ver.di, den eine Arbeitsgruppe von Ehrenamtlichen aus den Kulturfachgruppen mit erdacht hat. Er definiert Untergrenzen für Honorare. Die Zeit sei reif für einen „Quantensprung“, meinen die Initiator*innen.
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Ungebunden, aber nicht unabhängig

„Herzlich benachteiligt gegenüber jedem Angestellten“, fühlt sich Stefan Rambow, freier Journalist aus München, weil er sich bis heute mit Abrechnungen und möglicher Rückzahlung von Corona-Hilfen herumschlagen muss. Und noch immer, meint er mit Blick auf aktuelle Energiekosten und Inflationsausgleich, hätte die Politik nichts wirklich über Solo-Selbstständige gelernt. Soll Freien in der Medienwelt die Zukunft gehören, dann bleibt einiges zu tun.
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Umfrage: SoloS sollten mehr über Geld reden

7250 Honorardatensätze zeigen: Solo-Selbstständigkeit ist überwiegend „kein faires Geschäftsmodell“. Trotz hoher fachlicher Qualifikation und langjähriger Berufserfahrung würden Kreative nicht leistungsgerecht entlohnt. Zu diesem nicht überraschenden, doch ernüchternden Fazit kam eine Podiumsrunde im Leipziger Haus der Selbstständigen bei der Auswertung einer branchenübergreifenden Honorarumfrage, der sich 54 Gewerkschaften, Berufsverbände und Interessenvertretungen Solo-Selbstständiger anschlossen.
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Arm trotz Arbeit – Mitreden in der Denkfabrik

Warum der an sich „phantastische Beruf“ eines Musikpädagogen ein Imageproblem hat? Weil nicht festangestellte Musikschullehrer*innen im Jahresschnitt von 13.000 Euro leben und Nebenjobs annehmen müssen. Dass ein Arbeitseinkommen die Existenz nicht sichert, betrifft nicht nur Kurierfahrer, Altenpflegerinnen, Erntehelfer oder Putzfrauen. Arm trotz Arbeit – das Deutschlandradio beleuchtet dieses Thema in seiner „Denkfabrik 2022“. Mit steigender Brisanz.
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Schon entdeckt? Wir Frauen

Frauenbewegt, klein, aber langlebig, unabhängig, radikaldemokratisch. Das sind Attribute, die die Zeitschrift „Wir Frauen“ auch im 40. Jahr ihres Bestehens charakterisieren und ­–summiert – wohl ein Unikat beschreiben. „Heraus zum Frieden!“ war die Losung auf dem ersten Titelblatt im März 1982. „Klimagerechtigkeit“ forderte „Das feministische Blatt“ in seiner diesjährigen Jubiläumsausgabe. „Zusammen frei sein“ beschreibt die Vision des aktuellen Herbstheftes.
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