Traut sich keiner, Tacheles zu reden?
Es ist schon seltsam. Da kommt ein Film ins Kino, der breite Angriffsflächen bietet, und kein Rezensent setzt sich kontrovers mit ihm auseinander. Niemand stört sich moralisch daran, dass Pedro Almodóvar einen Mann, der eine bewusstlose Frau vergewaltigt, als positiven warmherzigen Charakter zeichnet, und echte Tiere vor laufender Kamera für Stierkampfszenen foltert und tötet. Alle erachten „Sprich mit ihr“ für „ein großes Meisterwerk“, sind gar voll des Lobes für die darin enthaltenen Tabubrüche. Mangelt es an Sensibilität, hat der Film eine so gute Lobby, oder traut sich schlichtweg keiner, Tacheles zu reden? Wie meine Umfrage unter Filmkritikern ergab, ist das Problem…
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