Manchmal prophetisch: Seit 20 Jahren stehen M-Artikel online

Vor wenigen Tagen feierte „Die Zeit“ ihr Jubiläum – 20 Jahre „Zeit online“. Gratulation! Aber das können wir auch. Denn auch „M Menschen Machen Medien“ ist seit 20 Jahre online – im März 1996 erschien der erste Artikel aus unserer Zeitschrift fast zeitgleich auch im Internet. Das ist umso bemerkenswerter, als in den Redaktionen der IG Medien, der damaligen Herausgeberin der Zeitschriften  M, „Kunst & Kultur“, „IG Medien-forum“, und „DRUCK+PAPIER“, die ersten Computer auch erst zum Jahreswechsel 1995/1996 Einzug gehalten hatten.

Vorausgegangen waren endlose Diskussionen darüber, was wir dann sofort alles digital lösen wollten – von sämtlicher Redaktionsarbeit bis hin zu Layout und Druckvorbereitung. Die Realität hat uns fünf Redakteurinnen und Redakteure (für wohlgemerkt vier Monatszeitschriften) dann schnell wieder eingeholt.

Aber: Aus der nächsterreichbaren Ausgabe von M folgten im Netz die ersten beiden Artikel – das Thema  von zeitloser Aktualität und Schönheit: Kommen die Urheber auf der Datenautobahn unter die Räder? Urheberrecht in digitalen Medienvon Rüdiger Lühr, dazu ein Interview mit unserem Urheberrechtsexperten Wolfgang Schimmel: „Trinkgelder als angemessenes Honorar? Der Gesetzgeber muss gegensteuern“.

Hier der alte Link: http://194.245.102.185/publikationen/m/1996/3-96.htm zum Inhaltsverzeichnis des Heftes. 
Nun kann man es auch auf unserer neuen Seite von „M online“ finden: https://mmm.verdi.de/ausgaben/heft-031996/ .

Inzwischen ist das M-Archiv fast komplett auf „M online“ migriert, die beiden noch fehlenden Jahrgänge folgen in den nächsten Wochen. Soweit die Hefte (bis 2001) nicht vollständig online gestellt wurden, gibt es wenigstens jeweils eine Inhaltsübersicht mit Links zu den veröffentlichten Artikeln.

Schmökern lohnt sich allemal. So ging es in Heft 4/96 um „Journalistische  Qualität. Die aktuelle Debatte um das journalistische Selbstverständnis“ (https://mmm.verdi.de/editorial/inhalt-m-496-13611), in M 6/96 startete unsere Serie „Journalismus online“, immer wieder aufgefrischt bis 2001, danach nicht mehr unter diesem Rubrikentitel, aber weiter als ständiges Thema präsent: Oft sehr aktuell, manchmal prophetisch, aber einige Voraussagen haben sich dann übrigens doch nicht erfüllt.

Welche  – müsst ihr selbst herausfinden, meint

Ulrike Maercks-Franzen (bis Ende 2001 verantwortliche Redakteurin von Menschen Machen Medien)

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Quartalsbericht zur Branche liegt vor

Einen detaillierten Blick auf das Geschehen in der Medienbranche wirft der jetzt wieder vorliegende Quartalsbericht. Er speist sich aus den Auswertung von Internetseiten, Zeitungen, Fachzeitschriften, Informationsdiensten, Verbands- und Unternehmenspublikationen. Ein Merkmal des ersten Monate dieses Jahres: Viele Übernahmen und eine Werbekonjunktur. 
mehr »

Buchtipp: Sprache des Kapitalismus

Über gendersensible Sprache läuft schon seit Jahren eine hochemotionale Debatte. In Bayerns Schulen, Hochschulen und Behörden gilt seit dem 1. April sogar ein Genderverbot. Über Begrifflichkeiten wie „steigende Preise“ oder Finanzkrisen, die wie ein „Tsunami“ über uns kommen, wird dagegen weniger gestritten. Sie beherrschen längst unser Denken und Sprechen, sind in unseren Alltag eingedrungen. Wer in diesem Wirtschaftssystem sozialisiert wurde, nutzt sie automatisch, ohne weiter darüber nachzudenken.
mehr »

Von Erbsensuppe und neuen Geschichten

„Vielfalt schützen, Freiheit sichern – 40 Jahre duale Medienordnung im föderalen Deutschland“. Dies war das Thema des Symposiums, das am 23.  April in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stattfand. Ausrichter war die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).  Teilnehmer waren Verantwortliche aus Medienpolitik und -wissenschaft, Rundfunkregulierung und Medienunternehmen.
mehr »

Preis für behinderte Medienschaffende

Zum zweiten Mal schreibt in diesem Jahr die gewerkschaftsnahe Otto Brenner Stiftung zwei Preise und Stipendien für Journalist*innen mit Behinderung aus. Damit soll „ein klares Signal für die Förderung von Diversität als unverzichtbaren Wert in unserer demokratischen Gesellschaft“ gesetzt werden, sagt Jupp Legrand, Geschäftsführer der Stiftung. 
mehr »