Berufsbild

Medien und Verantwortung

Am 11. April 1968 schoss Josef Bachmann dreimal auf Rudi Dutschke, das „dreckige Kommunistenschwein“. Eine Woche zuvor wurde Martin Luther King erschossen, zwei Monate später wird der US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Opfer eines Mordschützen. Drei Attentate des Jahres 1968, gegen Menschen, die den Regierenden kritisch gegenüberstanden und traurige Höhepunkte einer Stimmungsmache. Manche aktuelle Äußerung erinnert durchaus an den damals praktizierten „guten” Ton im Umgang mit Andersmeinenden.
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Journalisten umgarnt von Daimler & Co.

Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind, heißt es. Überträgt man das auf den Autojournalismus, dürften Motorjournalist_innen eine besonders interessante Zielgruppe für das Marketing von Automobilkonzernen sein. Nicht erst nach dem Diesel- und Abgasskandal. Dass Journalisten von Unternehmen zu Events eingeladen werden, ist nichts Neues, auch nicht im Autojournalismus. Doch in der Frage, wozu eingeladen wird und wie seitens der Redaktionen mit Einladungen umgegangen wird, gibt es erhebliche Abstufungen.
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Eine Spezies, die Geschichten erzählt

Romane, etwa von Orwell oder Huxleys, sind Kulturgüter und zeigen bis heute beispielhaft, wie Kultur als Kommunikationsraum funktionieren kann. Aber nicht nur die Literaten arbeiten an den kulturellen Narrativen, sondern alle Kulturschaffenden – von den Journalistinnen über die Theaterleute, die Filmemacher, die Musikerinnen und die Bildenden Künstler. Sie alle liefern die Bilder und Symbole für das große gesellschaftliche Gespräch. 
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Der Fotojournalismus und das Geld

Wer bezahlt heute noch anspruchsvollen Fotojournalismus? Dieser Frage ging am 20. März eine Podiumsveranstaltung im Berliner Ballhaus Ost nach. Geklärt werden sollte, wie es um die Unabhängigkeit freier Fotojournalist_innen bestellt ist, wenn journalistisch ausgebildete Fotografinnen und Fotografen ihr Geld vorrangig mit Jobs für große Wirtschaftsunternehmen verdienen müssen, weil der Magazin-Markt nicht mehr genug Aufträge abwirft.
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Barrieren in den Medien abbauen

Viele gesellschaftlich wichtige Themen erschienen auch 2017 nicht in den Medien. Im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz hat die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. im Deutschlandfunk die Top Ten der vergessenen Nachrichten 2017 vorgestellt.
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Keine Zukunft ohne Journalismus

Beim ersten „Mediensalon“ in diesem Jahr, einer neuen Veranstaltungsreihe von dju in ver.di, DJV und der Werkstatt für Medienkompetenz meko factory, ging es „gleich ums große Ganze, nämlich um die Zukunft des Journalismus“ kündigte dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß in ihrer Begrüßung an. Keinen Grund zur Sorge gab dabei der optimistische Grundtenor der Veranstaltung, den Organisationsforscher Prof. Ayad Al-Ani unter der Parole „Unbedingt durchhalten!“ subsumierte.
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Wenn die „Muse“ Erziehungstipps gibt

Datenschutz und Recht auf informationelle Selbstbestimmung sind in digitalen Gesellschaften keine Privatsache, denn Informationen, die einzelne preisgeben, dienen zur gesellschaftlichen Sortierung. Künstliche Intelligenz wird für Erziehungstipps, Computerspiele werden für Bildung eingesetzt. Was „Aufwachsen in digitalen Gesellschaften“ bedeutet, diskutierten etwa 120 Teilnehmende der diesjährigen Medienethik-Tagung in München.
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Fair Festivals: Noch ein langer Weg

Zu einem „Active Talk Event“ ins Berlinale-Kino CinemaxX am Potsdamer Platz hatte gestern die Gruppe Festivalarbeit in ver.di geladen. Gemeinsam mit den Gästen und einem internationalen Publikum wurde über die Arbeitsbedingungen auf Filmfestivals diskutiert. Auf dem Podium saß auch Berlinale-Administration Managerin Adrienne Boros. Fazit: Es beginnt sich etwas zu bewegen, Ideen sind da – aber gemacht ist nur ein Anfang.
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FairFilmAward: Kein glamouröser Preis

Die Verleihung des FairFilmAward, die Auszeichnung der fairsten Filmprojekte des vorangegangenen Jahres, wird traditionell von einer Diskussionsrunde über gerechte Arbeitsbedingungen in der Film- und Fernsehbranche begleitet. Dabei wurde in diesem Jahr in der Berliner Kulturbrauerei gefragt, wie man Kräfte und Kompetenzen besser bündeln kann, und nach Modellen für Selbstorganisation, Kollektivität und Solidarität gesucht. Erstmals wurde der FairFilmAward jedoch nicht von der Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände vergeben.
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Beitrag zu Frieden und Deeskalation

Harsche Kritik an der Mainstream-Berichterstattung, das „Segeln unterm Radar“ im Kabarett und  Möglichkeiten der Gegenöffentlichkeit durch „alternative Medien“ und Publikumsinitiativen prägten eine Medientagung der Vereinigung für Friedensrecht IALANA am Wochenende in Kassel. Es ging um die Frage, ob man „ein Leitbild ‚Friedensjournalismus‘, der Wahrheit verpflichtete und deeskalierende Berichterstattung etablieren“ kann. Einige Antworten. 
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Filmbranche: Nicht nur Symptome behandeln

Mit den Vorwürfen gegen Regisseur Dieter Wedel setzt sich die von #metoo ins Rollen gebrachte Debatte auch im neuen Jahr unvermindert fort. Dabei bleibt der Blick auf das Thema oft verengt. Denn: Betroffen sind längst nicht nur Schauspielerinnen. Und: Sexuelle Belästigung ist nur ein Symptom der strukturellen Diskriminierung von Filmfrauen. Doch es bewegt sich was. Die Branche rückt zusammen und sucht nach Lösungen. In Berlin wurde Pro Quote Film gegründet. Eine Beschwerdestelle soll eingerichtet werden.
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Bloß keine AfD-Schere im Kopf!

Die Geschichte ist so besonders und gleichzeitig doch so alltäglich wie jede andere Romanze: Zwei junge Menschen verlieben sich ineinander und stellen fest, dass es Unterschiede gibt, mit denen sie irgendwie klarkommen müssen. Doch in diesem Fall handelt es sich um ein christliches deutsches Mädchen und einen geflüchteten Moslem aus Syrien. Ein harmloser Film des Kinderkanals (KiKA) über das Paar könnte nun gravierende Folgen für das gesamte Kinderfernsehen haben.
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Die Geschichte hinter der Geschichte

Das SO36 ist ein bekannter Konzertsaal in Berlin-Kreuzberg. Es steht für Konzerte, Partys, politische Veranstaltungen, Mischformen davon – und auch ein bisschen für Ausgefallenes. An diesem Dienstagabend steht letzteres auf dem Programm. Über 150 Leute, die allermeisten zwischen Anfang 20 und Mitte 30, dürften gekommen sein, um sich für 10 Euro Eintritt auf Bierbänke zu setzen und Journalist_innen zuzuhören. Die sollen erklären, wie sie eine bestimmte Veröffentlichung erarbeitet und was sie sich dabei gedacht haben. „Journalism on Stage“ heißt dieses Format, das erst zum zweiten Mal stattfindet.
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„Typischer Journalist“ ist Zeitungsredakteur

Der „typische Journalist“ in Deutschland ist weiterhin Zeitungsredakteur, doch in seinem Berufsalltag und im Kollegenkreis hat sich in den vergangenen zehn Jahren durch die Digitalisierung der Medien und gesellschaftliche Umbrüche vieles verändert. Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie “Journalismus in Deutschland“, die jüngst veröffentlicht wurde.
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Aufgeregte Zeiten!

Die Rufe gegen die „Lügenpresse“ und die „Fake News“ sind etwas weniger hysterisch, aber wir Medien sind weiterhin in einer Weise selbst Thema, wie wir es eigentlich nicht besonders schätzen. Harte Medienkritik gab es immer, wir erinnern uns an die Debatten über die Berichterstattung über die Golfkriege oder den Kosovokrieg, über die Rolle der Medien bei der „Agenda 2010“ oder in der Hochzeit der neoliberalen Wende. Doch so lautstark und so fundamentalistisch war der Ärger über uns Medienschaffende nie.
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Presserat sprach vier öffentliche Rügen aus

Der Deutsche Presserat hat auf seinen Beschwerdeausschuss-Sitzungen im Dezember wegen schwerer Verstöße gegen den Pressekodex vier öffentliche Rügen ausgesprochen. Drei Rügen betreffen Beiträge in den Online-Ausgaben von Zeitungen. So veröffentlichte das Online-Portal des Oberbayerischen Volksblatts OVB24.de den Meinungsartikel eines AfD-Politikers, den es selbst für „volksverhetzend“ hält.
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