Berufsbild

Und raus bist Du

Am 7. November 2020, vier Tage nach der Präsidentschaftswahl in den USA und nachdem die Ergebnisse aus Pennsylvania bekannt waren, informierte die „Tagesschau“ abends ihre Zuschauer, Joe Biden habe „laut mehreren US-Fernsehsendern“ die „erforderliche Mehrheit in der Wahlversammlung“ erreicht und damit gewonnen. Auf „Hochrechnungen der Sender CNN, NBC, Fox News und der Nachrichtenagentur AP“ wurde als Quelle verwiesen. In fünf Bundesstaaten lief zu der Zeit die Stimmauszählung weiter.
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Kompetent über Migration berichten

In öffentlichen Debatten über Migration mangelt es Journalist*innen oft an Fachwissen, kompetent über Zuwanderung, Flucht und ihre Ursachen weltweit zu berichten. Abhilfe bietet nun das UNESCO-Handbuch „Reporting on Migrants and Refugees“, das im Dortmunder Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus EBI erarbeitet wurde, wo es seit sechs Jahren einen Forschungsschwerpunkt zu Migrationsberichterstattung gibt.
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Es geht um Wahrheit, Transparenz, Integrität

Die Journalism Trust Initiative (JTI) ist eine Plattform, die vertrauenswürdige Nachrichtenquellen identifizieren und stärken will. Unter der Regie von Reporter ohne Grenzen (RSF) soll ein Beitrag gegen Hass, Propaganda und Fake News geleistet werden. Ende Mai wurde die Webseite freigeschaltet. Am 29. Juli diskutierten Projektteilnehmer verschiedener internationaler Medien zum Thema „Glaubwürdiger Journalismus als Gegengift gegen Desinformation“ über Funktionsweise und Aufgaben der Plattform.
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Debatte: Journalisten als Zielscheibe

Was tun, wenn Berichterstattung nicht mehr möglich ist, da Journalist*innen in ihrer Arbeit behindert oder gar angegriffen werden? Einzelfälle? Analysen lassen inzwischen systematische Übergriffe erkennen, die Medienschaffende in ihrer Arbeit einschüchtern sollen. Die Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) lud im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „SLM im Gespräch" zum Themenabend „Beleidigt, angegriffen, eingeschüchtert – Journalist*innen als Zielscheibe". Medienschaffende aus dem „Hotspot Sachsen“ berichten, dass die Lage inzwischen weit ernster ist, als weitläufig angenommen.
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SZ bezieht Onliner in Tarifbindung ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ wird künftig den Flächentarifvertrag im Zuge der Zusammenführung von „SZ Print“ und „SZ Digitale Medien“ (SZDM) auch auf die weit über 100 Beschäftigten der Online-Redaktion ausweiten. ver.di begrüßt die Entscheidung von Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Das sei „das richtige Signal der Wertschätzung, wenn künftig auch die Onlinerinnen und Onliner von den tariflichen Standards profitieren sollen“, erklärte das für Medien zuständige ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz.
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Mit am Tisch sitzen und selber bestellen

„Wir brauchen Teilhabe, nicht nur Teilnahme – das ist mehr, als nur dabei zu sein!“ Dieses Fazit zog Anna Koktsidou, SWR-Beauftragte für Vielfalt und Integration aus den Diskussionen beim jüngsten Medienforum Migration Mitte der Woche. In den konstruktiven Gesprächsrunden ging es um Identitätsfragen, Rassismus, ausgrenzende Sprache, Karrierechancen, Vorbilder, Diversitätsquoten und die Rolle der Medien für das „Wir“ der Einwanderungsgesellschaft.
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Journalismus auf Reise durch die Schulen

Eine virtuelle „Deutschlandreise“ in mehreren Runden absolvierten die über 60 Diskutanten zur Bestandsaufnahme von „Journalismus macht Schule“: Journalist*innen, Lehrer*innen und Expert*innen für politische Bildung zogen Bilanz der großen Schulaktionswoche zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai 2021. Wie das Ziel, Medienkompetenz bei Jugendlichen zu fördern, auch künftig möglichst breit und dauerhaft erreicht werden könne, war das zweite lebhaft diskutierte Thema.
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„Katapult“ wird nun auch online gespannt

Mecklenburg-Vorpommern ist flach und dünn besiedelt. Gleiches gilt für die dortige Print-Medienlandschaft. Gerade mal drei Tageszeitungen versorgen die 2,5 Millionen** Einwohner*innen mit News und Unterhaltung. Ein Greifswalder Startup will jetzt für mehr Vielfalt sorgen. Nahezu zeitgleich mit den ersten Urlaubern schnellte Katapult MV, eine digitale Lokalzeitung für Mecklenburg-Vorpommern, seine ersten Botschaften ins ansonsten wenig aufregende mediale Flächengetümmel.
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Prekäre Beschäftigung in Medien nimmt zu

Nachrichtenmedien bleiben auch im Zeitalter von Digitalisierung und Internet unverzichtbar. Sie werden vor dem Hintergrund von Fake News und Manipulation für demokratische Länder sogar immer wichtiger. Zugleich nehmen prekäre Beschäftigungsverhältnisse überall zu. Das geht aus den nun veröffentlichten Ergebnissen des Forschungsprojektes „Media for Democracy Monitor 2021 (MDM)" hervor. Die Studie signalisiert zudem Handlungsbedarf bei der Gleichstellung der Geschlechter, nicht zuletzt in Deutschland.
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Über „Dichtung und Wahrheit“

„Die Zeit des Popstar-Journalismus ist vorbei“, verkündete Hajo Schumacher im Berliner Mediensalon „Dichtung und Wahrheit: Haben Medien aus dem Relotius-Skandal gelernt?“ am 31. März im Online-Format. Auslandskorrespondentin Gemma Pörzgen sieht das Problem der teils erfundenen Geschichten des „Spiegel“-Reporters Claas Relotius eher in den Redaktionen, in denen immer weniger Auslandserfahrung vorhanden sei. „Wenn man selbst im Ausland gearbeitet hat, hat man schon immer an Relotius gezweifelt“, behauptete sie.
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Rügen für Verletzung des Opferschutzes

Der Deutsche Presserat hat auf seinen Sitzungen vom 23. bis 25. März 15 Rügen wegen Diskriminierung, Vorverurteilung, Verletzungen des Opferschutzes und Schleichwerbung ausgesprochen. Sechs Rügen kassierte die online-Ausgabe von Bild. So wurde wegen des Verstoßes gegen ethische Grundsätze in der Berichterstattung ein Gewinnspiel zur US-Präsidentenwahl gerügt. Den Leserinnen und Lesern wurden auf bild.de für einen Tweet in der US-Wahlnacht, der von Trump retweetet wird, 10 000 Dollar versprochen.
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Starker Journalismus in Zeiten der Krise

Mit einem klaren Ja konnte der 34. Journalismustag der dju in ver.di die Frage beantworten, ob der Journalismus auch in Zeiten der Corona-Pandemie seine Funktion als Gatekeeper erfüllt. In der digitalen Konferenz hielten sich Wertschätzung und Forderungen nach noch mehr Qualität – etwa durch konsequentes Hinterfragen bei Politik und Wissenschaft oder auch mehr Publikumsnähe – dennoch die Waage. Besonderheit 2021: Nur wenige Referent*innen waren am 23. Januar im Berliner ver.di-Haus vor Ort. Doch konnte sich per Livestream jede*r Interessierte zuschalten. Bis zu 500 nutzten diese Gelegenheit, dabei zu sein.  
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Gut ausgebildet, doch prekär beschäftigt

Das globale Forschungsprojekt „Media for Democracy Monitor 2020“ (MDM), das Kommunikationswissenschaftler*innen im ersten Halbjahr 2020 in 18 Ländern weltweit durchgeführt haben, zeigt: Gut ausgebildet, schlecht bezahlt, in unsicheren Arbeitsverhältnissen beschäftigt – der Berufsstand der Journalist*innen weist in vielen Ländern der Welt erhebliche strukturelle Defizite auf. Das globale Langzeitprojekt analysierte Entwicklungen in Folge des „Digitalisierungsjahrzehnts“.
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Buchtipp: BFF-Praxishandbuch Fotorecht

Basiswissen und Verträge für Fotografen“. Zuge­geben, 109 Euro scheinen ein stolzer Preis zu sein. Die Investition lohnt sich aber für alle, die sich als professionelle Fotograf*innen verstehen. Der Preis wird sicherlich schnell kompensiert. Eine Steuererklärung, Einsparungen bei Sozialversicherungen, vermiedene Kosten für Nachverfolgung von Urheberrechtsverletzungen – es rentiert sich.
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Die „Uberisierung“ der Fotografie

Die Digitalisierung hat den Markt für kreative Inhalte rasant verändert. Für einige Freiberufler*innen bietet das Chancen, für die meisten entstehen daraus jedoch neue Herausforderungen. Denn Plattformen bestimmen heute viele Bereiche des Marktes. Auch immer mehr Fotograf*innen nutzen diese zum Verkauf ihrer Bilder oder zur Akquise neuer Aufträge.
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Gegen visuellen Gedächtnisverlust

Ratlosigkeit“ ist das Wort, mit dem Werner Bachmeier seine Position zur Zukunft von Fotoarchiven zusammenfasst. Und er meint damit nicht nur sein eigenes, bestens gepflegtes digitales Archiv, das übers Internet zugänglich ist. Er stellt die Sinnfrage grundsätzlich. In Redaktionen, bei Auftraggebern, ja generell schwinde das Bewusstsein für hochprofessionelle Fotoarbeit, die über den Tag und die schnelle Aktion hinausreicht. Neben Dokumentation erzählten gute Fotos immer Geschichten. Wenn danach nicht mehr gefragt würde, seien Zeit und Mühe vergebens.
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