Formate

… und einen Zahn hat er doch

50 Jahre wird der Deutsche Presserat in diesem Jahr. Ein Grund, zu gratulieren? Das hängt von den Erwartungen potenzieller Gratulanten ab. Man kann sie grob einteilen in a) Gegner von vornherein, b) Enttäuschte und c) halbwegs Zufriedene. Uneingeschränkt Begeisterte wurden bisher nicht entdeckt. Dafür aber Menschen, die alles untauglich finden, was sie nicht selbst machen. Die a-Anhänger sehen sich vollauf bestätigt und gratulieren daher vor allem sich selbst. Sie sahen im Presserat von Anfang an eine Missgeburt: Ein Wesen mit zwei Köpfen aus dju und DJV wäre ja noch hinnehmbar. Aber mit vieren, davon zwei aus dem Lager der Verleger? Nicht Fisch, nicht Fleisch. Gefährlich zudem.…
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Gläserner Journalist

Daran, dass jeder irgendwie „gläsern“ wird, hat man sich schon fast gewöhnt. Der Patient wird mit der neuen Gesundheitskarte, die seine Notfalldaten und Arztrezepte speichert, „gläsern“. Der Autofahrer, dessen Fahrverhalten Versicherungen für individuelle Prämien auswerten, wird „gläsern“.
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Halbgares im Ersten

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich‘s gänzlich ungeniert. Anders lässt sich die Reaktion der ARD-Intendanten auf das Bekantwerden der sittenwidrigen Verträge mit Pedalritter Jan Ullrich wohl kaum interpretieren.
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Editorial: Der eigene Qualitätsanspruch

Die Balance zu halten zwischen Regulierung und Selbstregulierung im Bereich von Medien und Kommunikation charakterisiert eine demokratische Gesellschaft. Mehr noch, die Waage sollte klar zugunsten der Selbstkontrolle ausschlagen, wenn die hehren Grundsätze der deutschen Verfassung wirklich gelebt werden.
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Leserbrief: Kein Feigenblatt

„Billige Reporter“ in M 9 / 06 Die Ansicht des Autors von „Billige Reporter“, die er den Offenen Kanälen zukommen lässt, indem er der Beurteilung als „medienpolitisches Feigenblatt“ als „nicht ganz unzutreffend“ zustimmt, kann ich absolut nicht teilen.
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Honorarkürzung

Wer als Redakteur Artikel schreibt, als Bildjournalistin fotografiert oder als Freier Rundfunkbeiträge erstellt, ist Urheber und lebt von seinen Urheberrechten. Unsere Mitglieder verdienen ihren Lebensunterhalt damit, dass sie Genehmigungen für die Nutzung ihrer Werke in Zeitungen und Zeitschriften, im Rundfunk und Internet erteilen und dafür Honorar oder Gehalt erhalten.
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Editorial: Ein Jedermann Journalist

„Bürgerjournalismus“ – eine Wortschöpfung, die in sich schon nicht stimmig ist. Zwar ist jeder Journalist ein Bürger – umgekehrt trifft das jedoch nicht zu. Der Grund liegt auf der Hand: Die gesellschaftliche Funktion von Medien und damit die öffentliche Aufgabe von Journalisten bedeutet, unabhängig und wahrhaftig mit ethischem Anspruch und solidem Handwerk über relevante Ereignisse und Prozesse zu berichten.
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Sympathische Denkanstöße um Liebe und Tod

„Hab ich dir doch versprochen, es tut nicht weh“, das flüstert Emma ihren sterbenden Schweinen ins Ohr. Die pummelige Bäuerin redet nicht nur mit ihren Tieren, sie schmust auch mit ihnen und streichelt sie, bevor sie ihnen die Kehle durchtrennt.
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Zeitzeugen berichten über die Deutsche Film AG (DEFA)

Vor 60 Jahren, 17. Mai 1946, wurde in Potsdam-Babelsberg als erste deutsche Filmproduktion nach dem Ende des Krieges die Deutsche Film AG – DEFA genannt – gegründet. In ihren Studios entstanden über 700 Filme für das Kino und rund 540 für das Fernsehen der DDR. Unter diesen Filmen waren Kunstwerke, die noch heute Bestand in der Filmgeschichte haben. Darunter sind auch Produktionen, die politisch benutzt wurden, inzwischen aber als Zeitdokumente gelten.
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Hinterland

Schon entdeckt? Engagierte Medien abseits des Mainstreams sind hochinteressant, aber wenig bekannt. Deshalb stellt M mit dieser neuen Rubrik in jedem Heft eines davon vor.
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Rechtsbiegung

Der kritische Journalismus in Deutschland ist in Gefahr. Wer das sagt? Eine Reihe von Autoren, Ressort- und Redaktionsleitern – und Anwälte wie Harro Schultze, Köln. Er verteidigt den Kapitalismuskritiker Werner Rügemer gegen die Privatbank Sal. Oppenheim. Und weiß: „Das ist ein Kampf: Der Schutz der Persönlichkeitsrechte einerseits und das Informationsinteresse der Öffentlichkeit andererseits.“
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Unvereinbar

In der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen predigt Bild-Chefredakteur Kai Diekmann als Stargast über eine der sieben Todsünden, über den Zorn: „Journalisten sollten Berufszornige sein. Wir müssen aufheulen, wir müssen anprangern.“ Einen Tag später, am 7. Mai 2006 prangert sein Blatt an und heult scheinheilig auf: „SZ-Starreporter – Was macht er mit dem Sturmgewehr im Arm?“ Auf einem nebenstehenden Foto: Hans Leyendecker mit einer Kalaschnikow in einem kolumbianischen Guerilla-Lager, 1995.
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Rolle rückwärts

Ein wesentlicher Schritt auf dem Weg in die soziale (Mindest-)Absicherung ist die freiwillige Arbeitslosenversicherung für Selbstständige. Sie wurde noch von der Rot-Grünen-Koalition im Zuge der Hartz-III-Gesetze Weihnachten 2003 beschlossen, schmorte aber völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit im Vermittlungsausschuss und wurde deshalb erst Ende 2005 endgültig verabschiedet.
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Editorial: Ost-West-Qualitäten

Auf den Medienmärkten des neuen Europa herrscht Aufbruchstimmung, besonders bei der Presse. Während hierzulande die Rendite lahmt und Strukturen zementiert scheinen, teilen deutsche Verlage bei ihrer Osteuropa-Expansion die Märkte neu auf. (Titelthema) Mit vergleichsweise geringen Investitionen erzielen sie Supergewinne, für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort fallen Arbeitsplätze und im Landesvergleich gute Verdienste ab.
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Sirtaki mitten in der Türkei

Die Touristenstadt Marmaris hatte Medienleute aus ihren Partnerstädten zu einem Journalistentreffen an die türkische Mittelmeerküste eingeladen. Für die Gäste aus Russland, Turkmenistan, Litauen, Deutschland (Fürth), Griechenland und Israel eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und sich über die Arbeitsbedingungen in den einzelnen Ländern auszutauschen.
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Bundestag, Berlin und Bananen

Seit fünf Jahren gehören die Jugendmedientage zum Kalender der Jugendpresse Deutschland. Nach Schwerin, Köln, München und Hamburg war vom 18. bis 21. Mai die Hauptstadt Berlin an der Reihe. Dort versammelten sich die 600 Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren nicht in irgendeinem Kongresssaal, sondern im Reichstag, eingeladen vom Bundestagspräsidium und unterstützt von vielen Partnern wie der Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di.
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