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Freier – Wer sind Sie denn?

Vor zwei Jahren wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit. Nach langen Tagen und endlosen Nächten in den Redaktionsstuben des Landes, von der kleinen Heimatzeitung über Werbung bis zur vornehmen Wochenzeitschrift, glaubte ich an mich und nahm eine Herausforderung an. Ich wurde frei. Die Kollegenschelte fing bei "mutig, mutig" an und ging bis zu "er braucht das wohl persönlich." Mit der letzteren Bemerkung war sicher auch mein fortgeschrittenes Lebensalter gemeint. Immerhin war ich doch schon über 50.
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Überlebensstrategien nach dem Medienboom

Angelockt durch neue Förderinstrumente wie die "Ich-AG" hoffen Arbeitslose auf einen erfolgreichen Einstieg in die Medienwirtschaft. Sie sind konfrontiert mit einem Markt, auf dem die Aufträge ohnehin spärlicher fließen und der Wettbewerb durch entlassene Festangestellte härter geworden ist.
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Kinder im Spannungsfeld der Medien

Mediengewaltkonsum erhöht Aggressivität und Gewalttätigkeit bei Jugendlichen. Das wurde mehrfach wissenschaftlich bewiesen. Auf einem Münchner Medienkongress 2002 etwa nannten Medienwissenschaftler und Psychologen Zahlen und Fakten: Der Einfluss gewaltverherrlichender Bilder wirkt sich auf 10 bis 15 Prozent von Kindern und Jugendlichen negativ aus - das sind in Deutschland rund 1,5 Millionen. Auf einer verbindlichen Statistik aller Faktoren, die Aggressivität bei Schülern provozieren und fördern, rangiert der Mediengewalt-Konsum mit 18 Prozent hinter dem Erleben von Gruppengewalt (31 %) an zweiter Stelle.
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Radio „La Luna“ eroberte sich die Hörer

Wenn sich in Ecuador etwas Außergewöhnliches tut, dann schalten die Menschen mal das ansonsten ununterbrochen laufende Fernsehen mit all seinen Telenovelas aus, und das gute alte Radio ein. Und immer häufiger wird in Quito und Umgebung die Welle 99.3 FM gewählt, auf der seit nunmehr fast 15 Jahren das Bürgerradio La Luna zu hören ist.
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„Auftrags-Journalisten“ und journalistisches Selbstverständnis

Globalisierung, Verstopfung der Kommunikations-Kanäle, Selektions-Notstand von Journalisten und zunehmende Kommerzialisierung der Medien schaffen ein neues Szenario, innerhalb dessen Public-Relations-Fachleute sich bewegen und bewähren müssen. Die anhaltende Ausbildung von PR-Profis zu Pressetextern, Bittstellern und Aposteln einer heilen Welt greift zu kurz. Nur diejenigen Seminare und Studiengänge, die das Szenario realitätsgetreu vermitteln, knallharte Antworten geben und praktikable Schlußfolgerungen ziehen, versetzen Berufsanfänger und Fortgeschrittene in die Lage, ihre Aufgaben unter erschwerten Bedingungen erfolgreich zu meistern.
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Argentinische Journalistin wird seit Monaten mit Mord bedroht

Am 26. März berichtete Clara Britos von einer Demonstration vor dem Haus des argentinischen Staatspräsidenten Eduardo Duhalde. Die Kundgebung richtete sich gegen die Straflosigkeit der Polizisten, die bei Protesten im Juni 2002 zwei Demonstranten in Avellaneda erschossen hatten. Die Berichterstattung in der von Clara Britos herausgegebenen monatlich erscheinenden Zeitschrift "La Tapa" löste eine neue Welle von Drohungen aus.
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Big Brother auf lettisch

In Lettland kennt Bella mittlerweile fast jeder. Die schlanke dunkelhaarige Frau Anfang 30 ist eine der Mitspielerinnen in der "Fabrika", Lettlands bekanntester Reality-TV-Show. "Ich wollte einfach einmal sehen, ob ich so etwas überhaupt aushalte. Naja, und vielleicht bekomme ich hinterher ja auch ein paar Angebote", sagt sie.
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Signal für europäische Medienvielfalt

Klarer hätte die Botschaft nicht sein können: "Wir müssen drei Gräben überwinden - den Mangel an Transparenz, den Mangel an Information und den Mangel an Organisation", sagte Granville Williams. Er hat im Auftrag der Europäischen Journalistenföderation EFJ den jüngsten Bericht über "Östliche Imperien" zusammengestellt. Die Dokumentation, die auch die EU-Institutionen erhalten, beschreibt detailliert die Besitzverhältnisse, den Einfluss ausländischen Medienkapitals und die entsprechenden Konzernstrategien in Südosteuropa. Und sie bildete zusammen mit dem Seminar zum Schutz journalistischer Quellen das Hauptthema des diesjährigen EFJ-Jahrestreffens in Prag.
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Konservative Stimmungsmache für gute Quoten

Bill O´Reilly ist der Lieblings-Buhmann aller Liberalen, und er tut alles, um diesem Ruf gerecht zu werden. In seiner abendlichen Hit-Talkshow auf dem konservativen Nachrichtenkanal Fox News lässt er stets die ignorantesten Sprüche vom Stapel. Immer wieder gern zitiert wird sein Kommentar, als Studenten in North Carolina Auszüge aus dem Koran lesen sollen. "Das ist, als hätten wir im Zweiten Weltkrieg 'Mein Kampf' lesen sollen", polemisierte er.
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Heinz Kotte ist verstorben

Mit Heinz Kotte ist ein bewegter großer Mensch von uns gegangen. Ich lernte Heinz in der Eine-Welt-Arbeit und in der Medienpolitik kennen. Von 1992 bis 1998 befasste er sich in der Heinrich-Böll-Stiftung in Köln in dem Projekt "media-watch" kritisch mit der Berichterstattung über die so genannte Dritte Welt in den deutschen Medien.
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Themenplattform geschaffen

Als Themenplattform für den Strukturwandel im Ruhrgebiet haben rund 50 Journalisten in Essen die Ruhrpressekonferenz e.V. gegründet. Nach dem Vorbild der Bundes- und Landespressekonferenzen lädt der gemeinnützige Verein Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Forschung zu Pressekonferenzen in verschiedene Städte des Ruhrgebiets ein. Themen der ersten Veranstaltungen waren das Kulturfestival RuhrTriennale, die Debatte um den Metrorapid und die geplante Neuordnung der Selbstverwaltung durch den künftigen Regionalverband Ruhrgebiet.
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Kritische Broschüre über Siemens

Der Versuch von Siemens, den Vertrieb der kritischen Broschüre "Schöne Neue Siemens Welt" zu stoppen, ist gescheitert. Sie wird von der IG Metall Bayern und dem Institut für sozialökologische Wirtschaftsforschung herausgegeben.
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Sir Alfred, die Geschichte und die Nazis

Der 70. Jahrestag der Machtübergabe an die Nazis hat auch das viertgrößte deutsche Medienunternehmen, M. DuMont Schauberg (MDS), veranlasst, mehrfach über das historische Ereignis zu berichten. Dabei hat sich MDS auf Köln konzentriert, wo das Familienunternehmen seit über 200 Jahren ansässig ist.
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Politiker auf Abhörkurs

Seit den Anschlägen vom 11. September beschneiden demokratische Regierungen weltweit Bürgerrechte mit immer schärferen Polizei- und Sicherheitsgesetzen. Journalisten genießen hierbei keine Ausnahmeregelungen. In Deutschland steht derzeit so genanntes präventives Abhören nicht nur bei konservativen Politikern auf der Wunschliste: Die Polizei soll wie die Geheimdienste auch dann abhören dürfen, wenn gar kein konkreter Tatverdacht vorliegt.
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Karten neu gemischt: Qualitätsopfer im Zeichen der Medienkrise

Die Rezession in der Medienbranche hält an. Die Medienkonzerne versuchen, die Folgen der Krise und ihre eigenen Managementfehler auf die Beschäftigten abzuwälzen. Schon 10.000 Journalisten sind ohne Arbeit.
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„Wieso Recherche-Kurse? Wir haben doch Google!“

Vor dem Hintergrund der Ausbreitung von Infotainment und Partyjournalismus hat nicht nur die Recherche, sondern auch die Rechercheausbildung einen schweren Stand. Deshalb hat Netzwerk Recherche jetzt das "Trainingshandbuch Recherche" herausgebracht. Eine Textsammlung, die sich in erster Linie an Trainer und Dozenten richtet. Der Vorsitzende der Vereinigung, Thomas Leif, sieht in dem Buch einen wichtigen Beitrag dazu, die Recherche als Qualitätssicherungsinstrument im Journalismus zu fördern: "Die Recherche-Ausbildung für Journalisten muss irgendwann genauso selbstverständlich sein wie der Führerschein, der von jedem Berufsanfänger erwartet wird." Das 224-seitige Werk ist…
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