M print

Mensch vor Monitoren

Das Ringen um die ÖRR-Finanzierung

Der finanzielle Spielraum von ARD, ZDF und Deutschlandradio schrumpft. Wie erwartet, empfiehlt die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) eine Erhöhung des monatlichen Rundfunkbeitrags ab 2025 um 58 Cent auf 18,94 Euro. Die von einigen Ministerpräsidenten geäußerten Forderungen nach Beitragsstabilität sieht die KEF angesichts der inflationären Entwicklung als übererfüllt an. Ver.di warnt vor weiterem Programmabbau und noch mehr Druck auf die Rundfunkbeschäftigen.
mehr »
Portrait von Jasper Prigge

EU-Kommission geht gegen TikTok vor

Mit dem Digital Services Act (DSA), der nun in der gesamten EU gilt, werden vor allem die großen sozialen Netzwerke stärker als bislang reguliert. Zu diesen gehört auch TikTok. Die Plattform hat in der EU mittlerweile 135,9 Millionen monatlich aktive Nutzer*innen und ist vor allem bei Jugendlichen beliebt. Die EU-Kommission hat TikTok daher im April vergangenen Jahres als „sehr große Online-Plattform“ (Very Large Online Plattform, kurz: VLOP) eingestuft. In der Konsequenz muss die Plattform damit beginnen, eine Reihe von Vorgaben umzusetzen, unter anderem zum Schutz vor Minderjährigen.
mehr »
Portrait von Günter Herkel

AfD im TV: Demokratie ist kein Boxring

Im Superwahljahr 2024 stellt sich den Medien verschärft die Frage, wie ein angemessener Umgang mit der AfD aussehen könnte. Sie einfach zu ignorieren scheidet als Strategie aus. Zum einen wäre eine solche Verweigerung weitgehend wirkungslos. Mit ihrer Präsenz in den sozialen Netzwerken hat sich die Partei längst eine Bühne geschaffen, von der sie ungefiltert ihr krudes völkisches Weltbild unter den Menschen verbreitet. Zum anderen würde diese Verweigerungshaltung den Informations- und Aufklärungsauftrag der Medien gegenüber einer Partei konterkarieren, die die Zerstörung der Demokratie anstrebt.
mehr »
Lena Hipp. Foto: David Ausserhofer

„Das Problem mit der Leidenschaft“

Lena Hipp ist Professorin für Soziologie an der Universität Potsdam und leitet die Forschungsgruppe „Arbeit und Fürsorge“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Mit M sprach sie über „Gute Arbeit“, Stressoren im Journalismus und weshalb die Trennung von Arbeit und Privatleben für Medienschaffende so wichtig ist.
mehr »
Akkus in rot, gelb und grün

Die Verantwortung der Redaktionen

Auf die mentale Gesundheit zu achten, ist keine individuelle Aufgabe. Auch Arbeitgeber*innen können und sollten etwas für psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen tun. Wie funktioniert das in einer Branche, die so geprägt ist von Zeit und Leistungsdruck und belastenden Inhalten wie der Journalismus? Wir haben uns in zwei Redaktionen umgehört, die sich dazu Gedanken gemacht haben: das Magazin Neue Narrative und der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ).
mehr »
Rechte Demo

Gewalterfahrung im Lokaljournalismus

In Deutschland hat sich die Zahl der gewalttätigen Übergriffe auf Journalist*innen deutlich erhöht. Viele der Übergriffe finden am Rande von Demonstrationen statt. Der Thüringer Journalist Fabian Klaus recherchiert zu Rechtsextremismus und wird deshalb bedroht. Mit M sprach er über zunehmende Bedrohungslagen im Lokaljournalismus und die Unterstützung aus den Redaktionen.
mehr »
Büro im Riga Media Hub

Media Hub Riga: Ein sicherer Ort

Verfolgung im Heimatland, Sorge um die Angehörigen, ein unsicherer Aufenthaltsstatus: Exiljournalist*innen gehen ihrer Arbeit unter enormen Belastungen nach. Der Media Hub Riga in der lettischen Hauptstadt unterstützt Journalist*innen vor allem aus Russland, aber auch aus Belarus, der Ukraine und weiteren Ländern dabei, an einem neuen Ort anzukommen – und hat dabei die psychische Gesundheit im Blick. Deswegen legt man großen Wert auf einen Co-Working-Space, bei dem es um viel mehr geht als Arbeit.
mehr »
Grafik, Kopf

Das Trauma der anderen

Damit musst du halt klar kommen.“ So oder so ähnlich. Eine Antwort, die viele Journalist*innen lange als Reaktion kannten, wenn sie zum Ausdruck brachten, dass sie mit einem Gegenstand in der Berichterstattung nicht zurechtkamen. Oder wenn der Stress des Produktionsdrucks in der Redaktion ihnen Probleme bereitete. Wenn sich der berufliche Kontakt mit Menschen, die Gewalterfahrungen machen mussten, auf die eigene Psyche auswirkte. Aber auch, wenn sich innerhalb strikter Hierarchien in den Medienhäusern wenig Raum fand, akute Belastung oder Mobbing zu thematisieren, es an Ansprechpartner*innen unter den ebenfalls gestressten Kolleg*innen mangelt.
mehr »
Frau auf Wippe

Produzieren bis zum Umfallen?

Wenn Arbeit krank macht: Personalabbau, Arbeitsverdichtung, Bedrohungslagen. Die Bedingungen, unter denen Journalist*innen heute arbeiten, sind nicht gerade rosig. Damit Journalist*innen ihre demokratische Aufgabe aber wahrnehmen können, sind gute Arbeitsbedingungen notwendig. Dafür müssen auch Arbeitgeber*innen Sorge tragen. Denn psychische Gesundheit ist kein Privatproblem.
mehr »
Portrait von Günter Herkel

RIP Presseförderung

Es war ein Begräbnis mit Ansage. Seit der „Haushaltsbereinigungssitzung“ des Bundestags in der vergangenen Woche ist das Aus für die von den Zeitungsverlagen erhoffte staatliche Presseförderung besiegelt. Nachdem das Bundesverfassungsgericht den von der Ampel-Regierung gebastelten Klima- und Transformationsfonds als Verstoß gegen die Schuldenbremse für nichtig erklärte, war der finanzielle Spielraum für eine großzügige Zustellförderung von Presseprodukten erschöpft.
mehr »
Portrait von Jasper Prigge

Beitrag gelöscht, Account gesperrt

Für die journalistische Arbeit ist der eigene Account in sozialen Netzwerken von großer Bedeutung. LinkedIn, Twitter (heute: X) und Co. dienen nicht nur der Darstellung der eigenen Arbeit. Sie sind Recherchetool, Newsfeed, Stimmungsbarometer, Briefkasten für anonyme Hinweise und vieles mehr. Wenn die Plattform dann aber ohne erkennbaren Grund Beiträge löscht oder den Account sogar ganz sperrt, kann dies zum Problem werden. Aber Betroffene können sich wehren und gegen unberechtigte Sanktionen vorgehen.
mehr »

Früher war mehr Lametta

Wann hast Du zuletzt einen Dokumentarfilm gesehen? Vielleicht vor gar nicht allzu langer Zeit. Zumindest im Fernsehen. Denn die Mediatheken von ARD, ZDF und Arte bieten ein reiches Programm. Doch nach einem regelrechten Doku-Boom Anfang des Jahrhunderts sehen viele den Dokumentarfilm momentan eher in der Krise. Dabei kommt Dokumentationen gerade in Kriegs- und Krisenzeiten eine besondere Bedeutung zu, weil sie uns das teils schwer fassbare Geschehen versuchen näher zu bringen.
mehr »

Extrem rechte Memes  im Internet

Extrem rechte Akteur*innen verbreiten mit Internet-Memes politische Inhalte und nennen das Informationskrieg. Die Amadeu Antonio Stiftung untersucht in einer neuen Broschüre Memes als politisches Phänomen der extremen Rechten. Die Broschüre zeigt, was diese Form der Propaganda so reizvoll macht und gibt Handlungsempfehlungen.
mehr »

In München droht die Abrissbirne

Statt zu sanieren, will der Bayerische Rundfunk (BR) sein altes Funkhaus abreißen lassen und umziehen. Der Sender hat außerdem Sparpläne beim Kulturprogramm verkündet. Dagegen formiert sich Widerstand aus der Politik, von den Beschäftigten und auch aus der Münchner Zivilgesellschaft.
mehr »

Schon entdeckt: Relevanzreporter

Mit 524.000 Einwohner*innen ist Nürnberg nicht gerade ein Moloch, aber dennoch eine Großstadt. Mit wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Wandel, Schickeria und Prekariat – sprich: mit allem Drum und Dran. Es gibt genug relevante Themen. Zwei Tageszeitungen nehmen sich dieser an und seit drei Jahren auch ein neues Nürnberger Newsportal: Die Relevanzreporter.
mehr »

Von Micky Maus bis Spider-Man

Vor hundert Jahren gründete Walt Disney gemeinsam mit seinem Bruder Roy das Disney Brothers Cartoon Studio. Möglicherweise hatte er damals bereits die Vision, dass die Walt Disney Company eines Tages einer der wichtigsten Unterhaltungskonzerne der Welt sein würde. Als bekennender Republikaner, Antikommunist und Gewerkschaftsfeind wäre ihm allerdings wohl nicht mal im Traum eingefallen, dass ein Teenager in einem abendfüllenden Spielfilm des Studios sein Coming-out erleben würde. Gerade darin liegt jedoch der enorme Erfolg der Walt Disney Company: Das Unternehmen hat es stets verstanden, die Zeichen der Zeit zu seinen Gunsten zu nutzen.
mehr »