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Expertendatenbank Vielfaltfinder

Seit Oktober ist die „erste Expertendatenbank für vielfältige Berichterstattung“ online. Sie bietet neue Gesichter und andere Perspektiven zu alten Themen. Wer zum Beispiel eine Reportage zum Ärztemangel auf dem Lande machen will, findet hier einen originellen Protagonisten: „Dr. Amin Ballouz ist ... einer der wenigen verbleibenden Hausärzte in der Uckermark, die auch Hausbesuche anbieten. Sein Markenzeichen ist sein hellblauer Trabbi mit der Aufschrift ,Arzt im Einsatz’.“ Über 250 Fachleute mit Migrationshintergrund sind im „Vielfaltfinder.de“ registriert und geben Auskunft zu ihrem Spezialgebiet oder Berufsalltag.
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Abschied vom Traumjob

„Schockstarre“. So umriss Bernd Maus seine Befindlichkeit, als er am 15. Januar erfuhr, dass für ihn und 120 Kolleginnen und Kollegen der Westfälischen Rundschau (WR) der 31. Januar ihr letzter Arbeitstag sein würde. Mit dem „Aus“ für die WR-Redaktionen hatte die Funke-Mediengruppe Lebensplanungen zunichte gemacht und Meinungsvielfalt in weiten Bereichen Südwestfalens und im Raum Dortmund gekappt. Bernd Maus und sein Kollege Bernhard Schlütter haben die Schockstarre überwunden und sich komplett umorientiert. Noch vor Weihnachten erscheint die zweite Ausgabe ihres regionalen Magazins „Komplett“.
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Die doppelte Doku

Eines der dunkelsten Kapitel deutscher Industriegeschichte nach 1945 fand in Südamerika statt. Während der Militärdiktatur in Argentinien (1976–1983) wurden 14 Gewerkschaftsfunktionäre des dortigen Mercedes-Benz-Werks verschleppt und wahrscheinlich ermordet. Die Verantwortung der Firmenleitung beschäftigt bis heute Menschenrechtsgruppen und Gerichte. Anfang Dezember nun strahlte die ARD eine WDR-Produktion zum Thema aus – und provozierte damit Protest.
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Tanz der Zitronen

Vermutlich könnten die meisten Drehbuchautoren, die regelmäßig fürs Fernsehen arbeiten, mit ihren oft unliebsamen Erfahrungen ganze Bücher füllen. Nicole Joens hat genau das getan. Normalerweise empfiehlt es sich nicht, die Hand zu beißen, die einen füttert, weshalb Autoren in der Regel nicht zitiert werden möchten, wenn es um öffentlich-rechtliche Missstände geht. Aber Joens sieht sich ohnehin auf einer Schwarzen Liste, sie hat also nichts zu verlieren außer einen Prozess, aber auf dessen Ausgang wird das Buch vermutlich nur wenig Einfluss haben.
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Tarifabschluss beim HR

Die Tarifrunde im öffentlich-rechtlichen Rundfunk neigt sich dem Ende zu. Auch im Hessischen Rundfunk (HR) wurde ein Tarifabschluss erzielt. Bei der Deutschen Welle wird im Dezember weiter verhandelt.
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Proteste gegen die „Mantelzerleger“

In den Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie bei Tageszeitungen legten die Verlegervertreter am 11. November ihre Kürzungspläne auf den Tisch. Garniert war das Ganze mit einem Gehaltsangebot, das den Namen nicht verdient. Während in Berlin die fünfte Verhandlungsrunde ablief, signalisierten Zeitungsmacher/innen in fünf Bundesländern in Streiks und Protestaktionen ihren Unmut über die seit Verhandlungsbeginn angestrebten Tarifeinschnitte. Die Verhandlungen werden am 18. Dezember in Berlin fortgesetzt.
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Crowdfunding für vernachlässigte Nachrichten

Die Initiative Nachrichtenaufklärung kooperierte in diesem Jahr erstmals mit dem journalistischen Crowdfunding-Projekt krautreporter.de – mit Erfolg: Drei von zehn Themen aus der Top-10-Liste der von den Medien am meisten vernachlässigten Themen konnten sich eine Finanzierung sichern.
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43 Jahre durchgehalten

Sie ist eine Veteranin unter den Auslandskorrespondenten in Israel. Über 43 Jahre berichtete Anne Ponger für die Neue Züricher Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, den SWR und die Wiener Presse. Gerade hat das langjährige ver.di Mitglied ihr persönliches 50 Jahre Deutschland-Israel Jubiläum gefeiert.
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Kleinster gemeinsamer Nenner

Wenn sich Große zusammenfinden, muss nicht unbedingt etwas Großes entstehen. Der vorliegende Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD geht in Sachen Medienpolitik zahlreiche Themen an, lässt viele Baustellen aber brachliegen.
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Trägerverein des Deutschen Presserates mit neuem Vorsitzenden

Volker Stennei, Chefredakteur und Verlagsleiter des Hellweger Anzeiger, Unna, ist zum Vorsitzenden des Trägervereins des Deutschen Presserats gewählt worden. Er vertritt den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in dem Gremium. Volker Stennei löst turnusgemäß den bisherigen Vorsitzenden, Dirk Platte vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), ab. Stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins wird Cornelia Haß, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di. Beide nehmen ihre Funktion ab dem 1. Januar 2014 wahr. Die Amtszeit dauert zwei Jahre. Der Trägerverein beschäftigt sich mit finanziellen, personellen und…
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Abschied von Kai Friedrich Schade

Kai Friedrich Schade war der Begründer der entwicklungspolitischen Publizistik in Deutschland. Von 1970 bis 2004 leitete er die Redaktion der Zeitschrift Entwicklungspolitik, aus der 2008 das Magazin „welt-sichten“ entstand. Die Publikation gehörte viele Jahre zum Evangelischen Pressedienst (epd).
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Dieter Hildebrandt – einer der klarsten und gradlinigsten Kabarettisten

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. „Nicht nur wir, die Gesellschaft verliert einen der klarsten und gradlinigsten Kabarettisten. Unterhaltsam und leicht führte er uns zu oft nur schwer zu entdeckender Klarheit und Wahrheit“, bedauert Luise Klemens, bayerische ver.di-Vorsitzende.
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Verpasste Chance

Es hätte so einfach sein können. Im Zuge einer EU-Harmonisierung müssen die Parlamente in Berlin und Brandenburg den RBB-Rundfunkstaatsvertrag überarbeiten. Eine gute Gelegenheit, um endlich auch die Rechte der so genannten festen Freien im Sender (§12a Tarifvertrag für arbeitnehmerähnliche Personen) auch im Rahmen der Personalvertretung zu stärken, dachte sich der Geschäftsführende Verbands-Vorstand ver.di im RBB.
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Editorial: Mut für neue Wege

Der Journalismus hat eine Zukunft! Diese Erkenntnis wurde auf dem 27. Journalistentag von ver.di am 30. November in Berlin vielfältig untermauert. Getreu dem Motto „Genug gejammert!“ zeugten Beispiele jenseits des alleinigen Renditegedankens von Kreativität und Engagement für guten und bezahlten Journalismus, auch im Netz.
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Genug gejammert!

„Die Zukunft des Journalismus schaffen nicht die Verleger. Die Zukunftskonzepte müssen von den Journalistinnen und Journalisten kommen“, forderte ver.di-Vize Frank Wernecke schon in seiner Begrüßung. Dass sie ohne Leserinnen, Hörer und Zuschauerinnen als Verbündete nichts fruchten, blitzte später in der Debatte mehrfach auf. Doch die Tragweite der Aufgabe war früh umrissen. Der 27. Journalistentag der dju in ver.di am 30. November 2014 lockte 240 Medienschaffende zum Mitdenken und Diskutieren unter dem Motto: „Genug gejammert – Zukunft jetzt!“
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Zu geringe Gutschriften

Zahlreiche Rundfunkmoderatoren, Fernsehreporter, Kameraleute oder Schauspieler haben zu niedrige Rentenansprüche gutgeschrieben bekommen. Betroffen sind die „unständig“ – also tageweise – Beschäftigte. Sie sollten ihren Rentenverlauf anfordern und überprüfen. Als „unständig“ gilt eine Beschäftigung, „die auf weniger als eine Woche entweder nach der Natur der Sache befristet zu sein pflegt oder im Voraus durch den Arbeitsvertrag befristet ist.“ So definiert es § 163 Abs. 1 Sozialgesetzbuch (SGB) VI. Insbesondere beim Rundfunk, Fernsehen und Theater arbeiten viele in unständiger Beschäftigung.
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