Rundfunk

Ein Solitär

Um den Medienjournalismus ist es in diesem Lande nicht eben gut bestellt. In vielen Printmedien befindet er sich auf dem Rückzug. Den Verlagen dient er mitunter als bequeme Manövriermasse. Die Pressekonzentration trägt dazu bei, die Vielfalt der medienkritischen Stimmen einzudämmen.
mehr »

Hü-und-Hott-Politik nicht zielführend

Medienpolitiker fast aller politischen Parteien haben sich in jüngster Zeit für eine Verminderung der Digitalkanäle von ARD und ZDF ausgesprochen. Wie erklären Sie sich das? Michael Schmid-Ospach: Man hat, glaube ich, gesehen, dass man mit sechs Digitalkanälen ohne  Finanzierungszuwachs dieses Thema ganz schön überfordert hat. Die zeitweilige Lustlosigkeit der ARD in der Frage hat das ja auch widergespiegelt. Das ZDF sah seine Chance, endlich mal Herr im Haus mit eigenen Kanälen zu werden, eine eigene Programmfamilie zu gründen. Es sind ja keine Feinde des öffentlich-rechtlichen Systems, die da jetzt zurückrudern. Denn es sind ja dieselben Stimmen, die damals diese sechs…
mehr »

Streit um Präsenz in Kabel und Netz

Kurz vor der Einführung der Haushaltsabgabe ist die Debatte über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der digitalen Welt voll entbrannt. Medienpolitiker fast aller Couleur richten derzeit Sparappelle an ARD und ZDF, fordern ein effizienteres Programmmanagement. Das Argument: Mehr als 20 Fernsehprogramme und mehr als 50 Radiosender seien bei stagnierenden Budgets vor dem Gebührenzahler nicht länger zu rechtfertigen.
mehr »

Nur noch ein Exzellenzorchester?

Die Diskussionen werden wohl noch einmal aufflammen. Am 28. September trifft sich der Rundfunkrat des Südwestrundfunks (SWR). Mit dieser Sitzung läuft die Frist ab, in der die umstrittene Fusion des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart (RSO) mit dem SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg noch verhindert werden könnte. In der vorletzten Sitzung fassten die Rundfunkräte eine Art Vorratsbeschluss: Wenn es keine tragbaren Alternativen gebe, sei die Fusion umzusetzen, hieß es damals.
mehr »

Neue Lokalradios

In Hannover, im Raum Braunschweig-Wolfsburg und in Osnabrück werden demnächst werbefinanzierte Lokalradios auf Sendung gehen. Die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) hat am 4. Juli die Lizenzen für zwei neue Hörfunksender erteilt, die dritte wird wohl im September folgen. Ganz vorn mit dabei: die Verleger der lokalen Tageszeitungen.
mehr »

Digital ist top

Seit einigen Monaten läuft der entscheidende Countdown für deutsche Radiosender: Entweder sie schaffen auf eigenem Sendernetz den Sprung aus der analogen in die digitale Welt, oder sie müssen sich für die künftige Verbreitung mit einer Gastrolle bei anderen Digital-Übertragungswegen begnügen. Denn: Nach dem jahrzehntelangen Scheitern von DAB gibt’s nun mit DAB+ die letzte Chance. In Baden-Württemberg startet das Digitalradio neu durch.
mehr »

Freie im Personalrat

Alle vier Jahre wird in den öffentlich-rechtlichen Sendern ein neuer Personalrat (PR) gewählt. Für den Wahlvorstand beim WDR war diesmal alles anders. Denn erstmals hatten arbeitnehmerähnliche Freie das aktive und passive Wahlrecht. ver.di konnte bei den Wahlen Ende Mai 13 von 23 Sitzen gewinnen.
mehr »

Gegen eine Zusammenlegung

Die Intendanten der ARD haben vor zwei Jahren für ihre Gemeinschaftseinrichtungen ein Sparziel von 15% bis zum Jahr 2020 vorgegeben. Betroffen davon ist auch die Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv (DRA). Trotz Erfüllung dieses Sparziels erhielten Vertreter der DRA-Stifter den Auftrag, die Aufgaben und weitere Einsparungspotenziale des Rundfunkarchivs zu prüfen.
mehr »

Abseits von Schlagzeilen

Mit einem bislang einmaligen Projekt will der NDR in seinem gesamten Sendegebiet neonazistische Aktivitäten jenseits der medialen Tagesaktualität dokumentieren: im Hörfunk, Fernsehen oder im Web, mit Reportagen und Dokumentationen, als Blog oder virtuelle Landkarte. Das Projekt soll außerdem all diejenigen porträtieren und ermutigen, die sich seit Jahren gegen rechts engagieren, unbemerkt von der medialen Öffentlichkeit.
mehr »

Wir gewinnt

Die Millionenquoten lassen den Verantwortlichen bei ARD und ZDF das Herz hüpfen, auch wenn sie streng genommen nicht viel zum Triumph beigetragen haben: Für die Spannung auf dem Platz sorgten die Spieler, die Bildregie oblag der Uefa, und die Qualität der zuweilen ausufernden Rahmenberichterstattung ließ mitunter heftig zu wünschen übrig. Es ist also ein gekaufter Sieg, der dazu führen wird, dass ARD und ZDF dank EM und Olympia dem ewigen Marktführer RTL endlich mal wieder den Jahressieg streitig machen können.
mehr »

Das WDR-Dschungelbuch

Spät kommt sie, aber das lange Warten hat sich gelohnt. Die zweite, völlig neu bearbeitete Auflage des WDR-Dschungelbuchs erscheint zu einem Zeitpunkt, da das Klima auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sich rapide verschlechtert hat. Wachsende Arbeitsverdichtung, Sparpolitik, Format- und Quotendenken bestimmen den Arbeitsalltag. Viele leiden darunter, vor allem die Freien.
mehr »

Gegen die Ignoranz

„Weiberfilme, Süßholz und Star-TV: Verdrängt das Seichte das Dokumentarische?“ Unter dieser zugespitzten Fragestellung debattierte der „MainzerMedienDisput“ unlängst in Berlin aktuelle Tendenzen im deutschen Fernsehen.
mehr »

Giganten-Dämmerung

Thomas Gottschalk geht unter, Harald Schmidt wird weggegangen und die Welt steht auch nicht mehr lange. Man muss als altgedienter Fernsehkritiker schon ins Grübeln kommen, wie sich die Bezugsgrößen auflösen, die Heroen den Dienst quittieren und unser aller Narrenschiff ohne seine Gallionsfiguren jenem Untergang zusteuert, den es gerade mit gefühlten 500 Melodramen über die Titanic ausgiebig zelebriert hat. Dass die Unterhaltungsmaschine Fernsehen zwei in die Jahre gekommene Entertainer ausspuckt, ist das eine. Das andere ist: mit welcher Mutlosigkeit und Einfallslosigkeit die Sender schon seit Jahren über die Programmschienen ziehen? Hier die Privaten, die über steigende…
mehr »

Hausaufgaben nicht gemacht?

In der Belegschaft des ZDF herrscht Besorgnis. Auslöser ist der Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), in dem erhebliche Einsparungen auch im Personalbereich gefordert werden. Danach müssten bis 2016 im ZDF bis zu 300 Stellen eingespart werden. ver.di im ZDF hat sich am 16. März in Mainz mit dieser Forderung auseinandergesetzt. In der Reihe „ver.di im Gespräch“ wollte Moderator Uli Röhm vom sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich wissen: „Wie soll das ZDF mit immer weniger Personal weiterhin gutes Programm machen?“
mehr »

Frühmagazine in Frage gestellt

Beim Südwestrundfunk (SWR) in Baden-Württemberg brodelt es. Ursache ist der seit einiger Zeit stattfindende „tiefgreifende strategische“ Umbau. 166 Millionen Euro sollen bis 2020 eingespart werden. Neueste Reformvorhaben betreffen die Regionalstudios und die beiden großen Orchester. Während der Intendant von einer „Weichenstellung“ spricht, fühlen sich freie Mitarbeiter und Gesamtpersonalrat nicht genügend einbezogen. Klare Vorstellungen und Konzepte werden eingefordert. Zehn große Einsparprojekte soll es geben, konkret benannt wurden Anfang März zunächst zwei: die Orchesterfusion und der Wegfall der Frühmagazine bis 2016. Es gehe um den multimedialen Ausbau der…
mehr »

Ewiggestrige und Modernisierer

Zunächst ein Wort in eigener Sache: Der Autor dieses Textes arbeitet selbst auch für WDR5 und WDR3 – und gilt jetzt als Ewiggestriger. Jedenfalls in den Augen von WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz. Der hat nämlich den Kollegen, die gegen die Reform des Kultursenders WDR3 protestierten, bescheinigt, sie hingen einem Kulturverständnis der 70er Jahre nach. Ein harter Vorwurf. Das Kulturradio WDR 3 soll reformiert werden. Dagegen protestieren „Die Radioretter“. So nennt sich eine „Initiative für Kultur im Rundfunk“, ehemalige WDR-Redakteure, Künstler und Wissenschaftler sind beteiligt. Sie beklagen „die Streichung von täglich 32 Minuten politischer Berichterstattung…
mehr »