Thematische Kategorien

Gummiparagraf

Mitten in der Corona-Krise gehen Kubas Behörden mit massiven Geldstrafen gegen unabhängige Berichterstatter und Blogger vor. Die Grundlage liefert das Gesetz 370 vom Juli 2019 mit dem Gummiparagrafen 68. Dieser erlaubt der Polizei gegen alle Kubaner*innen vorzugehen, die Informationen publizieren, die gegen „soziales Interesse, Moral, gute Sitten und die Integrität der Menschen verstoßen“. Camila Acosta ist eine von rund dreißig Journalist*innen, Blogger*innen und Aktivist*innen, die seit Jahresbeginn mit einer Geldstrafe belegt wurden – und sie wehrt sich.
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Die große Zerstörung

M | In Ihrem Buch dreht sich alles um „Disruption“. Was genau verstehen Sie darunter? Andreas Barthelmess | Ich verwende das Wort als Synonym für plötzliche Zerstörung und die Aufhebung alter Ordnungen. Der Begriff stammt aus der Evolutionsbiologie, wird heutzutage jedoch vor allem im Zusammenhang mit der digitalen Wirtschaft benützt. Ich will mit meinem Buch zeigen, dass Disruption keine rein technologische Kategorie ist. Disruption ist vielmehr ein Phänomen unserer Zeit, in der sich Änderungen nicht mehr Schritt für Schritt entwickeln wie etwa in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Wir haben es nicht mit einem Prozess, sondern mit einem abrupten und möglicherweise…
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Smarter Wechsel

Es klingt magisch – und funktioniert. Die junge Berliner Genossenschaft Smart verwandelt Selbstständige in Angestellte. Die Mitglieder, zumeist Solo-Selbstständige, bringen ihre Einnahmen bei der Genossenschaft ein und beziehen daraus ein festes monatliches Gehalt. Der Nachteil: Sie müssen die vollen Sozialversicherungsbeiträge bezahlen und sieben Prozent Verwaltungskosten an die Genossenschaft abführen.
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Meter weit über Steinboden geschleift

Als ich die Schreie höre, will ich gerade mein Rad aufschließen, um heimzufahren. In diesem Moment ahne ich nicht, dass ich das erst nach einem Krankenhausbesuch und mit Verletzungen tun würde. Es ist heiß für Anfang April. Zäh schieben sich Fußgängermassen am Frankfurter Mainufer aneinander vorbei. Das Grün der Wiese ist vor lauter Picknickdecken kaum zu sehen. Die Abstandsregeln scheinen einigen völlig egal zu sein – so etwa der Polizei.
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Blaue Flecken gehören dazu

Stuntleute können spektakulär kämpfen, stürzen oder sich mit dem Auto überschlagen. Doch sie können auch Dinge, die auf der Leinwand nicht so deutlich zu sehen sind: Sie sorgen für die Sicherheit am Seil oder unter Wasser und bauen auch mal ein Glasdach für eine Actionszene selbst. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, sollte belastbar und furchtlos sein – und die eigenen Fähigkeiten gut einschätzen können.
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Corona: Selbstständige machen weiter mobil

Die besonders hart von der Corona-Krise getroffenen Solo-Selbstständigen und Kreativen kämpfen weiter für ausreichende staatliche Hilfen. In Hamburg hat heute eine Delegation von in ver.di organisierten Solo-Selbstständigen, Kulturschaffenden und Künstler*innen ihre Forderungen an Finanzsenator Andreas Dressel übergeben. Auch in Berlin fanden in den letzten Tagen immer wieder Aktionen statt, mit denen die Betroffenen auf ihre dramatische Lage aufmerksam machten.
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Aktion für Daler Sharipov, Tadschikistan

Wenn einem Journalisten in Tadschikistan eine Anklage wegen „extremistischer“ Artikel droht, ist zu befürchten, dass es für den Beschuldigten schlecht ausgehen wird. Denn der Begriff „Extremismus“ wird in Paragraf 189 des Strafgesetzbuchs nur sehr vage definiert und dient den Behörden gern dazu, unliebsamen Oppositionellen, Menschenrechtsverteidiger*­innen und eben auch Journalist*innen den Prozess zu machen.
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Scheinheilige Debatte

Es geht nur um 86 Cent. Aber selbst diese geplante moderate Erhöhung des monatlichen Rundfunkbeitrags ist einigen konservativen Landespolitikern ein Dorn im Auge. Vor allem im Osten Deutschlands regt sich Widerstand. Da alle Länder mitmachen müssen, steht eine bedarfsgerechte Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Anstalten auf der Kippe.
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Hohe Klickzahlen und Kurzarbeit

Die Medienbranche boomt in Zeiten der Corona-Krise. Aber diese Blüte bezieht sich fast ausschließlich auf wachsen-de Reichweiten und Klickzahlen im Netz, weniger auf die Monetarisierung von Inhalten. Werbefinanzierten Medien geht das Geld aus, trotz sprunghaft gestiegener Nachfrage nach journalistischen Angeboten. Die Folgen: Kurzarbeit und erste Entlassungen. Viele Selbstständige stehen vor dem beruflichen Aus.
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Mit Blick auf die Perspektive nach Corona

Im Zeichen von Corona stehen die dju in ver.di und der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in diesem Jahr vor eher ungewöhnlichen Tarifverhandlungen. Es ist eine besonders herausfordernde Zeit für Redak­tionen und Verlage – guter Journalismus war und ist gefragt. Unter den erschwerten Bedingungen des Shutdown wurde dem Rechnung getragen und sollte anerkannt werden.
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Kapitäne für die Bilderflut

Auf dem deutschen Tageszeitungsmarkt spielen Lokalzeitungen bis heute eine zentrale Rolle. Während die dort vorherrschenden Konzen­trationsprozesse immer wieder thematisiert werden, ist der Umgang mit der Fotografie im Lokaljournalismus nur selten Thema. In Bezug auf NRW hat dies im Jahr 2019 die freie Bildredakteurin Ina-Jasmin Kossatz in einem Projekt für die FH Dortmund untersucht.
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Ehrenamt Prüfer

Mehr Aufmerksamkeit für die ehrenamtlichen Prüfer*innen in der dualen Berufsausbildung wünscht sich Roman Jaich vom Team „prüf-mit“ der ver.di-Bildungspolitik. Die Prüfungsausschüsse sind zu je einem Drittel mit Berufsschullehrer*-innen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter*innen besetzt. Durch die Novelle des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) hat sich seit Januar 2020 einiges geändert für die Prüfer*innen und ihre entsendenden Institutionen.
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Frau macht Buch

Die Buchbranche ist größtenteils weiblich geprägt – das belegen auch die Zahlen zu den aktuell laufenden Ausbildungsverträgen, von denen rund 80 Prozent durch Frauen unterschrieben wurden. Im Gegensatz zu anderen Medienbereichen – wie etwa dem Journalismus – entsprechen diese Zahlen aber auch einem vergleichsweise hohen und erfreulicherweise wachsenden Anteil von Frauen in Führungspositionen. Drei Ausbildungsberufe bietet die Branche. Und zahlreiche Möglichkeiten für den Nachwuchs, sich aktiv einzubringen.
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Wie Corona das Fernsehen verändert

Als das ganze Land stillstand, kam auch die Filmproduktion zum Erliegen. Zum Teil konnten die Dreharbeiten nun wieder aufgenommen werden, allerdings unter verschärften Hygienebedingungen. Doch in der Film- und Fernsehbranche herrscht weiter Unsicherheit. Sie bezieht sich vor allem auf die Zukunft, und sie betrifft ausnahmslos alle: Sender, Produktionsfirmen, Autor*innen, Schauspieler*innen - und auch die vielen Mitarbeiter*innen, die nie genannt werden.
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Corona-Krise bietet auch neue Chancen

Beim jüngsten Mediensalon auf der „Pioneer One“ ging es diesmal um Wissenschaftsjournalismus. Fazit: Die konfrontative Gemengelage zwischen „Medien, Virologen und Aluhüten“ in der Corona-Krise bietet neue Chancen für Journalismus und Wissenschaft. Es gab einen digitalen Schub, mehr Leser*innen, bessere Zusammenarbeit und kritischen Umgang mit Daten. Einige Schlaglichter auf die Debatte.
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Das Grundgesetz gilt auch für Prinzen

In den vergangenen zwei Jahren hat er mindestens 30 Journalist*innen, Medien, Historiker*innen und Politiker*innen abgemahnt und verklagt: Georg Friedrich Prinz von Preußen, nach eigenen Angaben „Chef des Hauses Hohenzollern“. Nun hat das Informationsfreiheitsportal FragDenStaat den „Prinzenfonds“ ins Leben gerufen, einen Rechtshilfefonds, der Personen unterstützt, die von Preußen wegen Äußerungen zur Geschichte und Gegenwart der Hohenzollern abmahnt und verklagt.
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