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Spanische Justiz setzt Zeitung unter Druck

Die baskische Tageszeitung Gara wurde vor wenigen Wochen 20. Es könnte der letzte Geburtstag gewesen sein. Denn das linksnationalistische Blatt soll – so will es die spanische Justiz – über drei Millionen Euro Schulden begleichen. Das Ganze hat allerdings einen Haken: "Es sind nicht unsere Schulden. Es sind die Schulden der 1998 verbotenen und geschlossenen Tageszeitung Egin", erklärt Gara-Mitherausgeber Mikel Jauregi.
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Neue Medien-Holding im Westfälischen

Aschendorff übernimmt das Westfalen-Blatt (WB), das Westfalen-Blatt und die Neue Westfälische (NW) kooperieren. Unter den Verlegern gilt das als Gebot der Stunde, es wird kooperiert und fusioniert, wo es nur geht. Selbst über alte Gräben hinweg. Irgendwie müssen die Verluste durch die wegfallenden Einnahmen aus dem kriselnden Printgeschäft ausgeglichen werden. Ein publizistisches Konzept hinter diesen Maßnahmen sucht man meist vergeblich.
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Türkei lässt Kölner Journalisten frei

Der freie Journalist Adil Demirci soll nach rund zehn Monaten in türkischer Haft am Freitag freikommen. Das entschied ein Gericht in Istanbul im Prozess um Terrorvorwürfe gegen insgesamt 22 Angeklagte. Ein Freispruch ist das jedoch nicht. Der 33-Jährige Kölner darf nicht nach Deutschland ausreisen und auch die Provinz Istanbul nicht verlassen. Der Prozess soll am 30. April fortgesetzt werden.
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EU: Rechte der Urheber gestärkt

Verhandlungsführer des EU-Parlaments, des Rates und der Kommission einigten sich am 13. Februar in Straßburg auf einen Reformtext des EU-Urheberrechts. Danach haften Online-Plattformen wie YouTube künftig für Urheberrechtsverletzungen. Die Einigung beinhaltet zudem ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage. Portale wie Google News sollen künftig für das Anzeigen von Artikel-Ausschnitten Geld zahlen. ver.di begrüßt den Richtlinien-Kompromiss.
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Es darf wieder berichtet werden

„Ein Sieg für die Pressefreiheit.“ Susanne Stiefel, Chefredakteurin der Stuttgarter Wochenzeitung Kontext ist erleichtert. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat entschieden, dass die Zeitung den Namen des Mitarbeiters der beiden baden-württembergischen AfD-Landtagsabgeordneten Christina Baum und Heiner Merz im Zusammenhang mit rassistischen, menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Äußerungen auf Facebook nennen darf.
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Mitgestalter der Medienzukunft

Die „Zukunft der Medien“ stand im Fokus der Bundeskonferenzen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) und der Fachgruppe Medien in ver.di vom 8. bis zum 10. Februar in Berlin. Für die großen Herausforderungen, vor denen die Medienbranche steht, wurden klare Aufgaben der Gewerkschaft formuliert, aber auch mehr Tatkraft von der Politik eingefordert, etwa wenn es um die Zukunftsfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks oder die Beschneidung von Pressevielfalt durch die Verleger geht.
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Arme Berlinale!

Während gestern Glanz und Glamour über den roten Berlinale-Teppich liefen, haben nur ein paar Meter weiter etwa 90 Kino-Beschäftigte aus ganz Deutschland für existenzsichernde Löhne demonstriert. Kaum mehr als den aktuellen Mindestlohn von 9,19 Euro verdienen die meisten von ihnen – und steuern damit geradewegs auf die Altersarmut zu. Heute wird weiter protestiert, ab 19 Uhr direkt vorm Berlinale-Palast und später vorm Ritz-Carlton.
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In Formate gepresst und nachts gesendet

Unter dem Titel „Alles Doku oder was“ hatte es 2003 eine erste Analyse zu den dokumentarischen Programmen im deutschen Fernsehen gegeben. Die Ausdifferenzierung stand im Fokus, doch stellte Autor Fritz Wolf bereits damals eine zunehmende Formatierung von TV-Dokumentationen fest. Die Gefahr ist mitnichten gebannt, zeigt nun seine aktuelle Untersuchung. Das beklagte auch die Mehrzahl der Diskutant*innen bei der Präsentation durch AG DOK und Grimme-Institut zum Berlinale-Start am 7. Februar.
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Funke Mediengruppe im Streichmodus

Verkauft als Zukunftsprogramm mit der dazugehörigen „Neuaufstellung“ wurde heute massiver Stellenabbau bei der Funke Mediengruppe verkündet. Für den stellvertretenden ver.di-Vorsitzenden Frank Werneke ein „unverantwortlicher Kahlschlag". Genaue Zahlenangaben macht Funke nicht! Inzwischen ist jedoch davon auszugehen, dass zirka 250 – nach neueren Infomationen* eher 350 – von rund 6000 Arbeitsplätzen bundesweit abgebaut sowie Redaktionen, Druckereien und Verlagsabteilungen geschlossen werden.
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Mediensalon: Der Sündenfall Relotius?

Der Fälschungsskandal um Claas Relotius hat erschüttert. Nicht nur den Spiegel, sondern eine ganze Branche. Seine Schatten verdunkeln das Ansehen des Journalismus und gefährden dessen Bedeutung für unsere Demokratie. Darin war sich das Podium des Berliner Mediensalons von meko factory, dju in ver.di und DJV Berlin einig. Doch wo liegen die Ursachen? Was ist zu tun? Und was wird bleiben – vom (Sünden-)Fall Relotius?
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In Duschanbe kann ich nicht mehr arbeiten

Humayra Bakhtiyar, Journalistin aus Tadschikistan, musste die Hauptstadt Duschanbe 2016 verlassen, weil sie über die Realität in dem Land berichtete. Die 32jährige hatte die "rote Linie" überschritten, Interviews mit Oppositionellen gemacht und über die Strukturen hinter der Macht von Präsident Emomalij Rahmon berichtet. Heute lebt sie in Hamburg - erst mit einem Stipendium der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte, nun als anerkannte Verfolgte.
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Lohngleichheit eine erneute Abfuhr erteilt

Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg hat am 5. Februar zur Lohngleichheit von Frauen und Männern geurteilt. Der Spruch stieß umgehend auf scharfe Kritik. Die Klage von Birte Meier, fest-freie Reporterin beim ZDF-Magazin Frontal 21, wurde abgewiesen. Sie wollte offiziell Auskunft über die Bezahlung ihrer Kollegen erlangen, um im zweiten Schritt eine Anpassung ihres Entgelts zu erstreiten.
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Weiße Flecken auf der Weltkarte

Die Medienkonzentration wächst, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Zentralredaktionen beliefern Dutzende von Zeitungen mit identischem überregionalen Content. Die Auslandsberichterstattung wird ausgedünnt, Korrespondenten werden aus festen Verträgen entlassen. Die Welt wird kleiner, zumindest in der deutschen Regionalpresse. In Zeiten der Globalisierung eine paradoxe Entwicklung.
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Manfred Kloiber, Bundesvorsitzender der Fachgruppe Medien in ver.di Foto: Murat Tueremis

Freie im Rundfunk: Bessere Einsichten

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung und Die Linke Bundestagsfraktion haben sich eingehend mit der Situation freier Mitarbeiter*innen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschäftigt. Das gefällt mir! Doch dies unbedingt mit einer Studie über die soziale und psychosoziale Situation der weit über 20.000 freien Mitarbeiter*innen machen zu wollen, ist zwar ein gut gemeinter, am Ende aber ein vielleicht wirkungsloser, hoffentlich nicht kontraproduktiver Versuch, notwendige Reformen anzustoßen. 
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Mehr Honorar für die Freien in Schweden

Für viele freie Journalistinnen und Journalisten in Schweden gibt es ab 2019 deutlich höhere Honorare. Darauf hat sich die schwedische Journalistengewerkschaft (SJ) mit mehreren großen Zeitungsverlegern geeinigt. Doch Freie profitieren nicht generell und unterschiedlich von den Erhöhungen. Bei der größten Abendzeitung „Aftonbladet“ etwa wurden lediglich die Honorare für Rezensionen im Kulturteil um 15 Prozent angehoben.
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ver.di-Protest gegen Rechts zeigt Wirkung

Nach einer Protestaktion der dju Berlin-Brandenburg (dju BB) vor dem Polnischen Institut in der Berliner Burgstraße wurde eine für gestern Abend dort angekündigte Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Die ver.di-Demonstrant*innen hatten Flugblätter verteilt, in denen unter anderem darauf hingewiesen wurde, dass der eingeladene Referent Dr. Manfred Gawlina über soziale Medien rechtes Gedankengut verbreitet.
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