Thematische Kategorien

Der Bärendienst eines Privatmanns

Tom Buhrows Rede im Hamburger Übersee-Club liefert der Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk neuen Zunder – von unerwarteter Seite. Er gibt vor, als Privatperson und damit auf „eigenes Risiko“ zu sprechen, was systemisch und in der aktuellen Debattenlage schwer möglich ist und nach prominentem Abdruck in der FAZ wohlfeil daherkommt. Vielmehr leistet er dem Gedanken eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks, gelinde gesagt, einen Bärendienst.
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Herber Rückschlag für Mumia Abu-Jamal

Ein Gericht in Philadelphia hat die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den über 40 Jahre inhaftierten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal abgelehnt. Seine Unterstützer*innen planen am 9. Dezember weltweit Solidaritätsaktionen und fordern weiterhin seine Freilassung. Abu-Jamal war im Dezember 1981 festgenommen und beschuldigt worden, einen Polizisten ermordet zu haben.
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Portrait von Günter Herkel

Raus aus der Empörungsspirale

Wenn zwei in den Medien regelmäßig präsente Publizisten wie Richard David Precht und Harald Welzer ein medienkritisches Buch vorlegen, ist erhöhte Aufmerksamkeit gewiss. Die Aufregung, die das Werk „Die Vierte Gewalt“ ausgelöst hat, erscheint jedoch so maßlos und überdimensioniert, dass darüber die Substanz der von den Autoren vertretenen Hauptthesen fast schon in den Hintergrund getreten ist. Möglicherweise hat dazu der provokative Untertitel „Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist“ beigetragen.
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Endlich Schluss mit der Straflosigkeit

Das Barometer der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen zeigt heute 50 Medienschaffende* an, die in Ausübung ihres Berufes in diesem Jahr getötet wurden. Damit wurde die traurige Bilanz des vorigen Jahres weit überschritten. Viele dieser Straftaten werden nicht geahndet. Anlässlich des heutigen Internationalen Tags zur Beendigung der Straflosigkeit für Verbrechen gegen Journalist*innen ruft die IFJ Regierungen auf der ganzen Welt, Journalist*innen und Mediengruppen auf, die Verabschiedung einer UN-Konvention über die Sicherheit und Unabhängigkeit von Journalisten und anderen Medienschaffenden zu unterstützen.
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Mitgliederversammlung VG Wort im Dezember

Nach der turnusgemäßen Mitgliederversammlung im Juni 2022 wird die VG WORT am 10. Dezember zusätzlich eine außerordentliche Online-Mitgliederversammlung durchführen. Auf der Tagesordnung werden Änderungen des Verteilungsplans bei der Aufteilung zwischen Urhebern und Verlagen im Bereich „Presse“, die Einführung von Regelungen zum Presseverlegerleistungsschutzrecht und der Beschluss eines Sonderverteilungsplans METIS zur Verwendung von dort noch vorhandenen Rückstellungen stehen.
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Konstruktiv für die Medienwelt von Morgen

Die „Youth Media Convention“ stand in diesem Jahr vom 27. bis 30. Oktober in Hamburg unter dem Motto „Medien. Macht. Zukunft“. „Futu:reload Journalism“ war das Hauptpanel am Freitagmorgen überschrieben, denn „wir brauchen mehr konstruktive und zukunftsgewandte Diskussionen über die Medienwelt von morgen“, begründete die Jugendpresse Deutschland ihre Themenwahl. Dazu gehört auch, dass der Beruf attraktiv bleibt. „Niemand findet Nachwuchs, wenn man ihn prekär beschäftigten will“, betonte die freie Journalistin Olivia Samnick.
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NDR: Kein unzulässiger Eingriff ins Programm

Die interne Aufarbeitung zu den Vorwürfen gegen die Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg, Sabine Rossbach, ist abgeschlossen. Im Ergebnis konnten „für einen unzulässigen Eingriff in das Programm keine Belege“ gefunden werden, teilte der NDR mit. Jedoch wurden Vertrauensverlust und mangelnde Transparenz bei Entscheidungen im Landesfunkhaus des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg attestiert.
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WDR Gebäude

WDR-Journalist seit Jahren kaltgestellt

Viele Jahre galt er als „programmprägender Journalist“ des WDR und Redakteur mit Expertise auf dem Energiegebiet. Drei Jahre war er Korrespondent und Studioleiter der WDR-Hörfunkredaktion in Moskau. Nach seiner Rückkehr 2002 übernahm er im WDR das Fachgebiet Energie. Seine kritischen Kommentare und investigativen Recherchen stießen bald auf heftige Reaktionen in Politik und Wirtschaft. Es folgten Einschränkungen in seiner Arbeit von Seiten des WDR. Inzwischen ist er kaum noch auf Sendung. Das will sich Jürgen Döschner nicht länger gefallen lassen und reichte Klage beim Arbeitsgericht Köln ein.
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Quartalsberichte Medien

Höhen und Tiefen bei Umsatz und Erlösen

Prognosen für die Entwicklung der Medienwirtschaft gleichen einem Stochern im Nebel: Während PwC einen Umsatzzuwachs um 7,3 Prozent für 2022 voraussagt, weist der Trend der Werbeerlöse nach unten. Bei den Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen zeigen aktuelle Analysen eine anhaltend hohe Konzentration auf dem Markt bei weiter sinkenden Auflagen. Für alle Mediengattungen gilt, dass neue elektronische Nutzungsformate (Streaming, Social Media) die klassischen Angebote überrunden.
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Sendeklau von Bild TV erneut bestätigt

Bild TV wurde vom Oberlandesgericht Köln in die Schranken gewiesen. Der Sender hatte eine längere Passage der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF am Abend der Bundestagswahl am 26. September 2021 in sein Programm übernommen. Damit wurde eindeutig gegen das Urheberrecht verstoßen, befanden die Kölner Richter im Rahmen eines einstweiligen Verfügungsverfahrens. Sie bestätigten damit ein Urteil des Landgerichts Köln aus erster Instanz. Das Urteil ist nun rechtskräftig.
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SWR-App „Newszone“ teilweise unzulässig

Das Landgericht Stuttgart hat der Unterlassungsklage von 16 Presseverlagen gegen die SWR-Nachrichten-App „Newszone“ teilweise stattgegeben. Die App sei in der untersuchten Version vom 14. April presseähnlich und wettbewerbswidrig sowie nicht vom vorhandenen Telemedienkonzept für das SWR-Jugendprogramm „Dasding.de“ gedeckt, teilte das Gericht mit. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.
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Tiefer Einblick in die Welt der Bildredaktion

Eine Ausstellung, die viele Aspekte des Zeitungsmachens und der Bildredaktion offenbart: Noch bis 6. November 2022 zeigt die Galerie BOHAI in Hannover „BLÄTTER MACHEN. Die Fotografie und das Medium Zeitung“, kuratiert von Felix Koltermann, seines Zeichens selbst Fotograf und Wissenschaftler. Die Ausstellung gewährt Einblick in ein Forschungsprojekt zu diesem Thema, welches Felix Koltermann eingeworben und drei Jahre geleitet hat.
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„Charlie Hebdo“: Lange Haftstrafen für Attentäter

Ein Berufungsgericht in Paris hat am Abend des 20. Oktober den Hauptangeklagten im Prozess der Attentate gegen „Charlie Hebdo“ und den Supermarkt Hyper Cacher zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 37-jährige Ali Riza Polat wurde der Beihilfe zu den terroristischen Attentaten für schuldig befunden, bei denen die Brüder Said und Chérif Kouachi im Januar 2015 zwölf Mitarbeiter der Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ getötet hatten. Sein Freund Amedy Coulibaly hatte in dem koscheren Supermarkt vier Menschen jüdischen Glaubens ermordet und bereits am Vortag eine Polizistin getötet.
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DOK Leipzig: Blick nach Osten geschärft

Die 65. Ausgabe des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm DOK endete mit einer positiven Bilanz: Das bekanntermaßen fachkundige und interessierte Leipziger Publikum füllte die Säle und sorgte für Festivalstimmung wie vor Corona-Zeiten. Der Blick nach Osteuropa wurde weiter geschärft, Filme des kriegsbedingt abgesagten internationalen Kiewer Festivals für Menschenrechte „Docudays“ wurden in Leipzig gezeigt. Der Film "König hört auf" erhielt den ver.di-Preis „für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness“.
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Mensch vor Monitoren

Medienstaatsvertrag unterzeichnet

Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder haben sich auf den neuen Medienstaatsvertrag geeinigt. Das Gesetzeswerk wurde nach Angaben der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz am Freitag von fast allen Regierungschefs unterzeichnet. Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), die die Ministerpräsidentenkonferenz in Hannover früher verlassen musste, werde in der kommenden Woche unterzeichnen. Rheinland-Pfalz koordiniert die Rundfunkpolitik der Länder.
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RBB-Krise: „Es ist eine Kulturfrage“

Dem Rundfunkrat des RBB wurden am 20. Oktober in einer nichtöffentlichen Sitzung erste Prüfergebnisse der Anwaltskanzlei Lutz|Abel vorgestellt. Anlass für die Untersuchung waren Presseberichte über die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger, ihren Mann und den ehemaligen Vorsitzenden des Verwaltungsrates Wolf-Dieter Wolf. Die Kanzlei war von der Compliance-Beauftragten und dem Verwaltungsrat des Senders im Juli beauftragt worden. Gegenstand ist die Aufklärung, Prüfung und rechtliche Bewertung möglicher Regelverstöße und Pflichtverletzungen. 
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