Aktuelle Meldungen

„Frauenmacht“: DW und RBB liegen vorn

Die Deutsche Welle und der RBB sind bei „Pro Quote Medien“ in der ersten Studie zur Gleichstellung im Rundfunk auf der Sonnenseite gelandet: Beide Sender erreichen einen „Frauenmachtanteil“ von über 50 Prozent. Als Schlusslichter wurden der Saarländische Rundfunk und das Deutschlandradio mit rund 25 Prozent ausgemacht. Zwar blieb die Definition von Frauenmacht zur Vorstellung der Studie im Berliner Haus des Deutschlandradios am 22. November nicht unumstritten. Fest steht aber, dass in Spitzenpositionen der Sender weiter mehrheitlich Männer das Sagen haben.
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Buchtipp: Die dunkle Seite der TV-Macht

„Wie ich mir meinen Platz in der Fernsehhölle verdient habe“: Der Titel verspricht nicht zu viel. Autor Kai Tilgen hat einst als Kabelhilfe angefangen und ist heute Regisseur bei TV-Formaten wie „Deutschland sucht den Superstar“ („DSDS“), „The Biggest Loser“ oder bei „Reality“-Reihen am Nachmittag. Sein Buch ist als unverblümte Beschreibung vor allem eine Abrechnung mit dilettantischen Produktionsbedingungen und dem alltäglichen Zynismus der Branche. Doch sei für ihn als Geschichtenerzähler alles "Teil der künstlerischen Mischkalkulation".
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Medien und AfD: Mehr Reflexion als Reflexe

Die Wissenschaftsstiftung der IG Metall hat am 19. November in Berlin zum 14. Mal den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus verliehen. Prämiert wurden 2018 Arbeiten, die das Motto „Gründliche Recherche statt bestellter Wahrheiten“ vorbildlich umsetzten. Zugleich wurde auf einer Medientagung eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung zum Verhältnis von Medien und AfD vorgestellt und debattiert. Zum Abschluss stellte Cornelia Berger, Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, aus gewerkschaftlicher Sicht drei Thesen dazu vor.
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Rumänien hebelt Quellenschutz aus

Rumänien darf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht missbrauchen, um Journalisten unter Druck zu setzen, warnt die EU-Kommission. Die rumänische Datenschutzaufsicht droht derzeit damit, ein Bußgeld von bis zu 20 Millionen Euro gegen ein rumänisches Medienunternehmen zu verhängen, das seine Informationsquellen nicht offenlegen will. Das EU-Parlament und die Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage drängen auf eine rasche Klärung der Affäre, um Nachahmaktionen zu verhindern.
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Erneuter Stellenabbau bei Reuters geplant

Im deutschen Büro der globalen Nachrichtenagentur Reuters sollen aus strategischen Gründen zehn von 80 Stellen im Textbereich gestrichen werden. Vor wenigen Tagen hatte bereits der Deutschlandfunk berichtet, dass es laut einer E-Mail des Reuters-Europa-Chefs an Mitarbeiter_innen zu Jobverlusten in einigen europäischen Niederlassungen kommen solle. In den letzten sechs Jahren sind bei Reuters Deutschland bereits 20 Prozent der Stellen weggefallen. ver.di fordert den Verzicht auf den angekündigten Abbau und will die Geschäftsführung gemeinsam mit dem Betriebsrat zu Gesprächen auffordern.
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Zuschuss für Freie zur Altersversorgung

Freie Autorinnen und Autoren können beim Autorenversorgungswerk (AVW) der VG Wort einen einmaligen Zuschuss von bis zu 7.500 Euro zu ihrer privaten Altersvorsorge beantragen. Bezuschusst werden Kapitallebensversicherungen, zusätzliche private Rentenversicherungen, Sparverträge und auch Neuabschlüsse. Wer unsicher ist, ob er die Bedingungen für den Zuschuss erfüllt, den bittet das Autorenversorgungswerk, trotzdem auf jeden Fall Kontakt mit der VG Wort aufzunehmen. Denn viele Ansprüche werden derzeit nicht wahrgenommen.
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Duisburger Filmwoche: Im Umbruch

Ein deutscher Aggregatzustand: Mitten unter Pegida- Demonstrant_innen bewegt sich die Kamera. Manche schauen offensiv ins Objektiv, andere brüllen „Lügenpresse“ und „Haut ab!“. Der Kamerablick wirkt ratlos. Eine der nächsten Szenen dann: der Blick in eine MDR-Redaktion. Umgang der Medien, Umgang mit den Medien – das war auf der Duisburger Filmwoche ein zwar nicht explizites aber unübersehbares Thema in mehreren Filmen. Umbrüche liegen in der Luft und erfordern „Handeln“, so das Motto der 42. Duisburger Filmewoche vom 06. bis 10. November.
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Filmtipp: Im Kampf für gleichen Lohn

Vor kurzem erinnerten Gewerkschaften mit dem alljährlichen „Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit“ daran, dass Frauen für die gleiche Arbeit immer noch erheblich weniger verdienen als Männer. Einen Meilenstein in ihrem Kampf für Lohngerechtigkeit lässt der Film „Keiner schiebt uns weg!“ wieder lebendig werden. Es geht um die Heinze-Frauen, Laborarbeiterinnen eines Gelsenkirchener Foto-Unternehmens, die Ende der 1970er Jahre mit Hilfe der IG Druck und Papier eine Lohnnachzahlung und geschlechterunabhängige Bezahlung erstritten.
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Zentralredaktionen als Vielfaltskiller

„Parlamentsjournalismus im technischen und ökonomischen Medienwandel“ war der Titel einer Debatte im Rahmen der Konferenz „Formate des Politischen“ am 8. November im Atrium der Bundespressekonferenz (BPK). Im Fokus der Diskussion stand schnell die wachsende Rolle der Zentralredaktionen und ihre Folgen für die publizistische Vielfalt in Deutschland. Eingeladen hatten der Deutschlandfunk, die Bundeszentrale für politische Bildung und die BPK.
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Filmtipp: Mission Wahrheit bei Arte

Ein Jahr lang begleitet die US-amerikanische Regisseurin Liz Garbus die Nachrichtenredaktion der New York Times (NYT) bei ihrer Arbeit. Deren Alltag hat sich seit der Präsidentschaft von Donald Trump gehörig verändert. Nicht nur, weil er die Berichterstattung von investigativen Journalisten grundsätzlich in Misskredit bringt. Die Redaktion verlangt den Reportern viel ab, sie haben seit Trump einen „24-Stunden Job“. Arte zeigt die vierteilige mit dem WDR koproduzierte Dokureihe.
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Nein zum Tarifdeal mit Zeitungsverlegern

Die Tarifkommission der Deutschen Journalistinnen und Journalisten Union (dju) in ver.di hat das Tarifergebnis der Verhandlungen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) abgelehnt. Die dju bleibt damit ihrer Forderung nach einer tatsächlichen Reallohnsteigerung treu, für die viele Redakteur_innen an Tageszeitungen gestreikt hatten. Und sie folgt damit dem in einer Abstimmung abgegebenen Votum ihrer Mitglieder, die dem zwischen DJV und BDZV erzielten Abschluss eine klare Absage erteilt hatten.
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DOK-Leipzig: Aufbruch in neue Normalität?

Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm fiel 2018 wegen seiner Vielfältigkeit, wegen eines kontroversen Preisträgerfilms, aber vor allem wegen seines hohen Anteils an Filmemacherinnen auf. Gerade in Zeiten, in denen die leisen, Hoffnung bringenden Zeichen vom rücksichtslosen, oft genug männlich dominierten Gepolter der Zerstörung und Rückwärtsgewandtheit übertönt werden, sind die Signale, die in diesem Jahr von der DOK ausgehen, wertvoller denn je. – Und davon gab es viele!
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Wie soziale Medien Moralpanik befeuern

„Man kann autoritär-populistische Kommentatoren nicht überzeugen“, sondern nur den anderen „den Rücken stärken“. Zu diesem Schluss kommt der Politologe Nikolai Huke nach einer Analyse von Facebook-Debatten auf der Seite des grünen Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer. Die Lokalpresse berichte weitaus „entspannter“ und differenzierter über Flucht und Migration als soziale Medien, die Moralpaniken befeuern, stellt der Analyst fest. Er hat die Funktionsweise solcher Phänomene auf verschiedenen Medien verglichen.
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Georgien: Regulierung der Medien im Blick

„Hate Speech“ und „Fake News“ gehörten zu den Themen, die Mitte Oktober 2018 auf einer gemeinsam von der Deutschen Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit (IRZ) und der georgischen Media Development Foundation (MDF) in Tiflis veranstalteten Fachtagung diskutiert wurden. Die Konferenz gab den Startschuss des Projektes „@Media Societies – Georgia 2018“. dju-Geschäftsführerin Cornelia Haß war für den Trägerverein des Deutschen Presserates dabei.
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Mehr als 1000 Journalisten getötet

Seit 2006 sind nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit mehr als 1.000 Journalisten aufgrund ihrer Arbeit getötet worden. Im Durchschnitt komme alle vier Tage ein Medienvertreter gewaltsam ums Leben, heißt es in einem Bericht, den die UNESCO zum 2. November, dem Internationalen Tag gegen die Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten, vorlegte. Die Aufklärungsrate solcher Fälle liege bei lediglich zehn Prozent, heißt es in einer von der deutschen UNESCO-Kommission Ende Oktober veröffentlichten Mitteilung.
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Lokalzeitungen: Gut, aber wenig kontrovers

Die Lokalteile der Zeitungen sind thematisch vielfältiger und unabhängiger geworden. Sie bringen aber auch weiterhin „nicht allzu viele kontroverse Artikel“ und wenig Hintergrundberichterstattung. Mitunter sehr umfangreich, steche doch qualitativ kein Blatt besonders hervor. Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie „Die Leistungen des Lokaljournalismus“, die auf breiter empirischer Basis die zur Zeit aktuellste Bestandsaufnahme zur Qualität von Lokalzeitungen und ihren Online-Auftritten liefert.
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