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Alle Artikel von Redaktion

ver.di Köln: Kooperation statt Ellenbogen

Wir brauchen mehr Vernetzung, Austausch und Kooperation, war die übereinstimmende Meinung der Teilnehmer_innen des ersten Kölner AustauschTags für Freie und Solo-Selbstständige am 12. November 2016. Fast 50 Frauen und Männer, ein guter Teil von ihnen noch keine ver.di-Mitglieder, folgten der Einladung der Kölner ver.di-Aktiven. In von erfahrenen Kolleg_innen geleiteten Workshops diskutierten sie über ihre Probleme und Möglichkeiten, gemeinsam für bessere Bedingungen für ihre selbstständige Arbeit zu sorgen. Bester Nebeneffekt: Das persönliche Kennenlernen und die Erfahrung, „ver.di ist ein toller Laden“.
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Schieflage auf dem Marktplatz Urheberrecht

Die Gesetzgeber befassen sich mit Reformen des Urheberrechts. Auf europäischer Ebene deuten sich erste Ansätze eines Urhebervertragsrechts nach deutschem Vorbild an. Dass das Urheberrecht „fit gemacht“ werden solle für das digitale Zeitalter, fordern viele. Braucht es ein gründliches Update? Tut es wirklich Not, das Urheberrecht an die „digitale Gesellschaft“ anzupassen?
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Alternativen zu männlichen Heldengeschichten

„Das bisschen Haushalt...“ – Der Titel des Medienlabors, vom Journalistinnenbund (JB) unter der Frage „Wie Journalistinnen über Ökonomie berichten“ am 8. November in Frankfurt/Main organisiert, war durchaus zweideutig. Fünf namhafte Vertreterinnen der Profession begaben sich auf die Suche nach Alternativen zwischen den Polen: Private Arbeit – vor allem Pflege und Erziehung, die im klassischen Wirtschaftsjournalismus fast nicht vorkommt. Oder öffentliche Haushalte und Unternehmensbilanzen, die nicht zu verstehen Journalistinnen gerne unterstellt wird.
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Silvesternacht in Köln – Symbol und Lehrstück

„Köln“ ist ein Symbol geworden für „sexuelle Übergriffe nordafrikanischer Männer auf deutsche Frauen“ und ein Lehrstück für die Medienberichterstattung. Diese ließ sich Deutungsmuster aufzwingen – nicht nur durch Hetze in sozialen Medien, sondern auch von Verlautbarungen aus Politik und Polizei. Fairness und Vielfalt blieben auf der Strecke. Zu diesen Ergebnissen kommt die Salzburger Medienwissenschaftlerin Ricarda Drüeke in ihrer Studie „Zu den TV-Nachrichten in ARD und ZDF über die Silvesternacht 15/16 in Köln", die sie im Auftrag des Gunda-Werner-Instituts für Feminismus &Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung erstellt hat.
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Festivalarbeit: Kreativität braucht soziale Sicherheit

Die Arbeits- und Einkommensbedingungen von Festivalarbeiter_innen standen im Fokus des ersten Vernetzungstreffens am Rande der Dokumentarfilmfestivals in Leipzig. Fast 100 Festivalarbeiter_innen aus dem gesamten Bundesgebiet waren am 4. November dem Aufruf der Initiative „Festivalarbeit gerecht gestalten“ gefolgt, um sich zu vernetzen und sich über die Probleme und Interessen in diesem Berufsfeld auszutauschen. Ein weiteres Ziel: Forderungen an die Politik aufstellen.
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Syrer als Journalist des Jahres 2016 geehrt

Reporter ohne Grenzen (ROG) zeichnete am 8. November 2016 den Syrer Hadi Abdullah als Journalist des Jahres aus. Als Medium des Jahres 2016 würdigt ROG die chinesische Informationswebseite "64Tianwang", die von der Regierung als „umstürzlerisch“ eingestuft wird. Zu Bürgerjournalisten des Jahres kürte die Jury das chinesische Paar Lu Yuyu und Li Tingyu, das seit Mitte Juni unter dem Vorwurf der „Störung der öffentlichen Ordnung“ im Gefängnis sitzt. Die Preise wurden am 8. November in Straßburg verliehen. Mit ihnen ehrt ROG seit 1992 jährlich Journalisten, Medien und Bürgerjournalisten, die sich um die Verteidigung der Pressefreiheit besonders verdient gemacht haben.
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tageszeitung setzt sich mit Initiative für Mahnmal durch

Dass eine Zeitungskampagne in einen Parlamentsbeschluss mündet, kommt nicht alle Tage vor. Der „tageszeitung“ („taz“) ist das jetzt gelungen: Ihre Initiative für ein „Arisierungs“-Mahnmal in Bremen wurde vom Stadtparlament aufgegriffen. Mit breiter Mehrheit brachte die Bremische Stadtbürgerschaft in ihrer jüngsten Sitzung den Bau eines solchen Denkmals auf den Weg. Es soll an das Ausrauben jüdischer Haushalte durch die Nazis erinnern – und an die Mitwirkung der alteingesessenen Bremer Spedition Kühne + Nagel.
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DOK Leipzig: Ungehorsam im besten Sinne

Die 59. Ausgabe des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm DOK war geprägt von Stabilität und gleichzeitiger Weiterentwicklung. Die Besucherzahl von 48.000 blieb wie im Vorjahr, obwohl es weniger Vorführungen gab. Erstmals kürte eine interreligiöse Jury ihren Preisträgerfilm. Dabei hatte sie so viele von Frauen gemachte Filme zur Auswahl wie noch nie. Und Sprachbarrieren gab es mit einer neuen App fast keine mehr. Der „ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness“ ging an den deutschen Regisseur Jakob Schmidt und an die deutsch-kurdische Regisseurin Ayse Polat.
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DOK Leipzig im Knast: Respekt!

Die Jugendstrafvollzugsanstalt (JSA) Regis-Breitingen ist die ungewöhnlichste Spielstätte von DOK Leipzig: Unter dem Motto „DOK im Knast“ organisiert das Festivalteam seit einigen Jahren Vorführungen in der Strafanstalt, die offen sind für die Inhaftierten. Dazu kommen akkreditierte Fachbesucher_innen aus Leipzig. Das eröffnet den Strafgefangenen „Blicke nach draußen“ und den Austausch mit den Gästen. In den ersten drei Novembertagen gab es täglich eine Filmvorführung. Nach dem DOK-Eröffnungsfilm „My Life as a Courgette“ (Claude Barras/F) wurden „Fighter“ (Susanne Binninger/D) und „Neo Rauch – Gefährten und Begleiter“ (Nicola Graef/D) gezeigt.
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Verletzte FR-Journalistin: Staatsanwaltschaft prüft Umstände

In Wiesbaden wurde am Sonntag, den 30. Oktober 2016 eine Redakteurin der „Frankfurter Rundschau“ offenbar durch Einsatzkräfte der Polizei verletzt, während sie live von der Demonstration „Demo für alle“ berichtete. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden will nun die genauen Umstände sowie deren strafrechtliche Relevanz prüfen und auch die FR-Chefredaktion teilte auf Anfrage mit, gemeinsam mit der betroffenen Journalistin rechtliche Schritte zu erwägen. Die dju in ver.di fordert eine umgehende und umfassende Aufklärung der Geschehnisse, damit Journalistinnen und Journalisten auch in Zukunft angstfrei von Demonstrationen berichten können.
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Schon entdeckt? „emerge“

Je stärker die Medienkrise klassische Printmedien vor allem aus dem Magazinbereich beutelt, einst die Cashcows und Aushängeschilder der Fotojournalisten, umso interessanter werden für den Fotojournalismus neue Publikationsforen vor allem im Internet. In diesem Zusammenhang hat sich die Onlineplattform „emerge“ zur Förderung des jungen Fotojournalismus weit über die Szene hinaus einen Namen gemacht. In Form eines Webmagazins und mittlerweile auch eines ersten Printmagazins werden jungen Fotograf_innen dort Raum zur Veröffentlichung sowie eine Plattform geboten – auch um ihnen den Berufseinstieg zu erleichtern.
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ROG stellt neue „Feinde der Pressefreiheit“ vor

Anlässlich des heutigen Welttags gegen Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten hat Reporter ohne Grenzen (ROG) seine neue Liste der „Feinde der Pressefreiheit“ veröffentlicht. Die zuletzt im Jahr 2013 aktualisierte Übersicht umfasst Staats- und Regierungschefs, extremistische und kriminelle Organisationen sowie Geheimdienste, die für die massive Verletzung des Menschenrechts auf Pressefreiheit durch Mord, Zensur oder willkürliche Verhaftungen bekannt sind. Neu auf der Liste sind wenig überraschend unter anderem der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sowie die Terrormiliz „Islamischer Staat“.
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Buchtipp: Gute Arbeit geht auch digital

Rationalisierung in beängstigendem Ausmaß oder Chance zur Humanisierung der Arbeit? Über das, was die Digitalisierung in der Arbeitswelt tatsächlich bedeutet, welche Prozesse sich abspielen, an welchen Techniken gearbeitet wird und welche Folgen sie haben können, herrscht weithin Unkenntnis. Das Jahrbuch „Gute Arbeit“ 2016 („Digitale Arbeitswelt – Trends und Anforderungen“) bietet Möglichkeiten, dem abzuhelfen. „Arbeit 4.0“ steht als Schlagwort für komplexe Zusammenhänge. Das Jahrbuch bietet im ersten Teil (Digitalisierung – eine Sondierung des Terrains) einen wertvollen Einstieg in die Problematik.
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Entkernen einer Demokratie: Türkische Medien verboten

Der Chefredakteur der regierungskritischen Tageszeitung „Cumhuriyet“, Murat Sabuncu, und vier weitere Journalisten sind Medienberichten zufolge in der Türkei festgenommen worden. Insgesamt soll die Staatsanwaltschaft die Verhaftung von mehr als einem Dutzend Mitarbeitern des Blattes angeordnet haben. Zehn Tage nach Verlängerung des Ausnahmezustandes in der Türkei lässt die Regierung zudem 15 vor allem prokurdischen Medien schließen, darunter die kurdische Nachrichtenagentur DIHA. Mit Entsetzen reagierte die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di auf die erneute Verhaftungswelle in türkischen Medien.
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Rundfunkbeitrag bleibt in den nächsten Jahren stabil

Der Rundfunkbeitrag für ARD, ZDF und Deutschlandradio bleibt stabil und beträgt damit auch im kommenden Jahr 17,50 Euro im Monat. Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich bei ihrem Treffen in Rostock dafür ausgesprochen, die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) vorgeschlagene Senkung um 30 Cent nicht umzusetzen. Die Mehrheit der Länder-Chefs plädierte dafür, mit den Überschüssen eine Rücklage zu bilden, um künftigen notwendigen Kostensteigerungen besser begegnen zu können. ver.di begrüßte die Entscheidung und die damit gewonnene Klarheit über den Rundfunkbeitrag.
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Berliner Verlag: „Projekt Kahlschlag“ anstatt Neuanfang

Bei der DuMont Mediengruppe wurden heute in Berlin weitere Hiobsbotschaften zu den Sanierungs- und Umbauplänen „Projekt Neustart“ verkündet. In den Redaktionen der beiden Traditionsblätter „Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“ sollen rund ein Drittel der Beschäftigten, insgesamt 50 Kolleg_innen ihre Arbeit verlieren. Für die Verlagsbereiche in der Gruppe gibt es nach wie vor keine Klarheit! Auch zuvor ging es häppchenweise zur Sache: Stellenstreichungen bei der DuMont Blattplanung in Köln, Schließung für die 16 IT-Beschäftigten von DuMont Systems in Berlin und Verkauf der Callcenter von DuMont Dialog in Halle und Berlin.
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