Andrea Wenzek

Kurzfilm im Fernsehen

Das öffentlich-rechtliche Fernsehprogramm 3sat beendet ab 2021 seine Partnerschaft mit den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen. Dies betrifft sowohl die Sendeplätze für Kurzfilme aus dem Oberhausener Programm als auch die Stiftung des „3sat-Förderpreises“ für einen Kurzfilm aus dem Deutschen Wettbewerb des Festivals. In einem Schreiben an die Kurzfilmtage begründete das ZDF den Ausstieg aus der Medienpartnerschaft damit, schon seit geraumer Zeit nicht mehr „produktionell in diesem Genre“ tätig zu sein. Jenseits der Oberhausener Filme würde der Sender keinerlei Ankäufe mehr in diesem Segment durchführen und auch nicht mehr über die entsprechenden Sendeflächen…
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Berlinale-Tipp: Schlingensief

Der Dokumentarfilm „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ feierte im Panorama der gestern eröffneten 70. Internationalen Filmfestspiele in Berlin seine Premiere. Bettina Böhler portraitiert darin den 2010 mit 49 Jahren verstorbenen Film- und Theaterregisseur sowie Aktionskünstler Christoph Schlingensief. Über Jahrzehnte hinweg hat er ein in seiner Art und Wirkung einzigartiges künstlerisches Werk geschaffen.
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Berlinale-Tipp: The Viewing Booth

Das Forum der Berlinale zeigt ab Samstag Ra'anan Alexandrowicz‘ neuen Dokumentarfilm, in dem eine Studentin über online veröffentlichte Videos nachdenkt. Die zeigen die Konflikte von israelischen Soldaten und Siedlern mit palästinensischen Bewohnern der Westbank. Der Filmemacher untersucht in „The Viewing Booth“ jedoch nicht den Wahrheitsgehalt dieser Videobilder, sondern die widersprüchliche Interpretation des Gezeigten durch den Betrachter.
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Kino: Kippe zwischen Museum und Kulturort

Die Betreiber der Filmtheater atmen nach dem Katastrophenjahr 2018 auf. Die Internet-Marktforscher von Comscore verzeichneten einen 15-Prozent-Zugewinn an Besuchen gegenüber dem Vorjahr. Doch die Zukunft des kommerziell ausgerichteten Kinomarktes wird weiterhin in Zweifel gezogen. Arthouse-Kinos setzen derweil mit Erfolg auf das auch von Kommunalen Kinos gehandhabte Zielgruppenmarketing und stärken das Kino als Kulturort.
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Betriebsräte auch für Freie

In mehreren Regionalzeitungsverlagen machen Betriebsräte mittlerweile ihren Vertretungsanspruch für arbeitnehmer-ähnlich freie Journalist*innen geltend, die sogenannten festen Freien. Auch wenn dies auf den ersten Blick im Betriebsverfassungsgesetz nicht vorgesehen scheint. Mithilfe der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kämpfen freie Lokaljournalist*innen um höhere Honorare.
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hr2: Kulturfunk nicht ohne Wortbeiträge

Der Hessische Rundfunk wolle hr2-Kultur „in eine reine Hörfunkwelle für klassische Musik“ umwandeln, hieß es im Juli. Die Nachricht führte zu einem Hörer-Aufstand. Auch die freien hr2-Mitarbeiter*innen, die das Programm mit Wortbeiträgen füllen, sahen sich vor dem Aus. Die Belegschaft machte schnell klar: Sie selbst wollen die hr2-Kultur-Formate im Rahmen der neuen Sender-Strategie „Digital First!“ entwickeln. Nun ruderte die Geschäftsleitung teilweise zurück.
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Filmtipp: Face_It!

Mit der automatischen Gesichtserkennung beschäftigt sich Regisseur Gerd Conradt in seinem neuen Filmessay „Face_It! - Das Gesicht im Zeitalter des Digitalismus“. Hintergrund ist ein Pilotprojekt der Bundespolizei zu digitalen Erkennungssystemen, mit deren Hilfe Straftäter sofort erkannt und festgenommen werden sollen. Conradt begibt sich auf eine Reise zu Akteur*innen, die sich mit der (De)Codierung des menschlichen Antlitzes befassen.
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Filmfestivals im Aufbruch

Heute bekommt man viele der aktuellen Kinofilme nur noch auf Filmfestivals zu Gesicht. Deren Besucherzahlen steigen, trotzdem sind die Events unterfinanziert. Ihrer tragenden Rolle in der Auswertung der Filmkunst wird durch öffentliche Förderung zu wenig Rechnung getragen. Abhilfe und Vernetzung schaffen will die „AG Filmfestival“. Die erste bundesweite Interessenvertretung deutscher Filmfestivals gründete sich am 4. Juli 2019.
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Film: Fördersystem braucht Veränderung

Im April 2018 formulierten Vertreter*innen der Filmbranche nach einem zweitägigen Kongress ein Ergebnispapier, die „Frankfurter Positionen zur Zukunft des deutschen Films“. Das Papier beinhaltet Vorschläge für Reformen des Fördersystems von Filmherstellung und –verwertung. Beim diesjährigen Lichter Filmfest in Frankfurt diskutierten Parlamentarier und Filmschaffende, wie die Reformen politisch umgesetzt werden könnten.
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Noch viel mehr Selbstreflexion nötig

Der Branchendienst „epd medien“ des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) feiert sein 70jähriges Jubiläum und lud am 9. April zu einem Fachpodium. Unter dem Titel „Zwischen allen Stühlen – Medienjournalismus in erregten Zeiten“ diskutierten Redakteur*innen über die heutige Rolle eines kritischen Medienjournalismus.
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Filmstab unter Druck

Die Filmbranche beklagt einen Nachwuchsmangel in den meisten Gewerken der Filmherstellung. Für die vollen Auftragsbücher der Produzenten fehlt es zusätzlich an ausreichend qualifiziertem Fachpersonal, insbesondere bei den Aufnahmeleiter*innen. Die kehren ihrem Beruf zunehmend den Rücken. Der Arbeitsschutz spielt dabei eine wesentliche Rolle. Was den Nachwuchsmangel in der Filmbranche betrifft, ist man sich von allen Seiten einig, es liege am demographischen Wandel. Laut ver.di-Publik ist es auch ein hausgemachtes Problem der Produzenten. Es gibt für viele Gewerke keine Ausbildung, es sind vor allem Quereinsteiger, die sich bislang mit zwei Praktika, fünf Assistenzen über etwa…
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Ippens Content-Mix digital aus Frankfurt

Am 1. März startet die neu geschaffene „Ippen-Digital Zentralredaktion Mitte“ mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Online-Portale aller hessischen Zeitungen der Ippen-Gruppe werden von dort ab 5. März mit regionalen Beiträgen versorgt. Jan Ippen, Gründer und Mitgeschäftsführer von Ippen-Digital in München, sieht in dem Netzwerk die Zukunft eines nachhaltigen Online-Publishings. Das „Erfolgsmodell“ wird nun auf Frankfurt übertragen.
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Berlinale-Tipp: 6Minuten66

In dem Dokumentarfilm 6Minuten66 denken junge Regisseur*innen aus der deutschsprachigen Filmlandschaft über die gegenwärtige Bedeutung und nahe Zukunft des Kinos nach. Sie alle haben im Laufe der letzten zehn Jahre debütiert. Obwohl die Besucherzahlen in den deutschen Kinosälen kontinuierlich zurück gehen, zeigen die Filmemacher*innen erstaunlich wenig Zukunftsängste.
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Berlinale Tipp: Die Kunst der Filmkritik

Im Panorama der Berlinale 2019 präsentiert Rob Garvers seinen ersten Dokumentarfilm „What she said: The Art of Pauline Kael“. Er erzählt von einer der einflussreichsten Filmkritiker*innen des 20. Jahrhunderts: Pauline Kael (1919 – 2001). Mit ihren Rezensionen erneuerte sie den Blick auf die Filmkunst. Und sie trug mit ihren Kritiken ab Mitte der 1960er Jahre entscheidend zum Erfolg der Filme aus der „New Hollywood“-Ära bei.
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Berlinale Tipp: Shooting the Mafia

Das Schweigen hatte ein Ende: Die vielfach ausgezeichnete britische Filmemacherin Kim Longinotto porträtiert in ihrem aktuellen Dokumentarfilm „Shooting the Mafia“ die heute 84jährige Fotojournalistin Letizia Battaglia. In Italien ist sie eine Legende. Ihre Fotos spielten eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die sizilianische Mafia. Viele der Filme Longinottos zeichnen sich durch ihre charismatischen Protagonistinnen aus.
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Beruf Cutterin: Claudia Lenggu

Seit zwanzig Jahren arbeitet Claudia Lenggu als Cut­terin für aktuelle Nach­richten und Magazinsendungen beim Hessischen Rundfunk (HR). Nur in wenigen TV-Sendern werden Beschäftigte im Schnitt noch so bezeichnet, heute heißen sie meist Film­editoren oder „Mediengestalter Bild und Ton“. Der Wandel macht sich auch im Arbeitsalltag bemerkbar. Die Zeitverdichtung der Arbeitsabläufe ist hoch.
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