Günter Frech

Mit Dudelsack und Kondom

Redakteurinnen und Redakteure basteln Zeitungsenten, engagieren Laierkastenmänner und Dudelsackspieler, verteilen an Passanten Rosen, und bekommen von Jugendlichen Kondome geschenkt. Es war zwar eisig kalt, doch die Stimmung war fast immer prima. Die, die sonst die Zeitungsseiten voll schreiben, tobten jetzt ihre Kreativität anders aus. So waren die 27 Streiktage mit vielen phantasievollen Aktionen "gewürzt". Auch die ver.di-Führung hat sich blicken lassen. Und es gab Solidaritätsaktionen von Technik und Angestellten.
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Zeitung oder Weichkäse?

„Die Medienhäuser haben die Dramatik der Krise erkannt. Sie handeln – an einigen Stellen sogar sehr radikal.“ So äußerte sich bei den Medientagen in München Markus Kreher von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, die 80 Verlagsmanager zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage befragt hatte. Laut der dabei herausgekommenen Studie sehen die Befragten großes Sparpotential vor allem in der Zusammenlegung von Redaktionen. Das gelte sowohl für ausschließliche Printredaktionen wie auch für Print und Online. Das würden rund die Hälfte der Verlagshäuser derzeit tun. Ganz vorne dabei: die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH).
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Guerilla im Kornfeld

Mit der Aktion Deutschland 24/30 will die Initiative auf „ehrliche Art und Weise das Thema Soziale Marktwirtschaft wieder in die Köpfe der Leute bringen“. Und erlebt dabei ein PR Desaster: Medien und Prominente distanzieren sich.
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Dicke Luft in deutschen Verlagen

In den großen deutschen Verlagshäusern tobt der „Sparzwang“. Den schwarzen Peter dafür liefert die Finanzkrise. Unternehmenszahlen, die das Klagen auf hohem Niveau verdeutlichen oder Kritiken an Strategien, werden nicht gern gehört. Mit massiven Stellenstreichungen, Auslagerungen, Zentralisierungen, Mantelmodellen, Honorarkürzungen und sogar Kurzarbeit sollen dabei Qualitätsjournalismus und Pressevielfalt erhalten bleiben, wird aus Verlegerkreisen hartnäckig versichert.  Zweifel an einer solchen „Strategie“ sind angebracht. Exemplarisch dafür kann die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) stehen. Dort ist zur Zeit dicke Luft. 
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Spargel mit Schlapphut

„Blutwurst und Hanswurst – Wettbewerber auf dem Viktualienmarkt“. Jede und jeder in der noch so entlegensten Redaktionsstube würde verwundert die Augen reiben, flatterte eine Einladung der Fleischerinnung mit solchem Veranstaltungstitel auf den Schreibtisch.
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Zeit für das Notwendige

Das Wehklagen gehört zu uns Journalistinnen und Journalisten wie der Redaktionsschluss zur Zeitung. Berechtigt ist die Kritik an den realen Einschränkungen, die wir in Verlagen, Redaktionen und Sendern vorfinden. Aber sind es allein Sparzwänge und „strukturelle Ursachen“, die uns daran hindern, zu recherchieren, journalistisch professionell zu arbeiten? Neben dem Kampf um Freiräume bedarf es auch einer Rückbesinnung auf die Tugenden und Essentials unseres Berufsstandes.
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kommentiert & aufgespießt: Nichts ist erledigt & Wertlose Versprechen

Von Günter Frech | Die Umbenennung eines Teils der alten Berliner Zeitungsgasse Kochstraße in Rudi Dutschke Straße soll zu einem „Schlußpunkt von 1968“ genutzt werden. „Genug, weg damit!“ fordert der stellvertretende taz-Chefredakteur Peter Unfried. Urheberin der Straßennamensänderung ist die taz, die in der Kochstraße – jetzt Rudi Dutschke Straße – ihren Sitz hat. „Ein Symbol für die gesellschaftliche Versöhnung der Generationen“ möge die Straße sein, so die Begründung. Schulbubengleich nach einem Streich freuen sich die taz-Leute, dass „ihre“ Straße nun auf die Axel Springer Straße stößt. Muss Dutschkes Sohn Marek gleich „eine Ecke der…
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kommentiert & aufgespießt: Meinungsfreiheit & Unbehagen

Von Karin Wenk | Der erste „Internationale Tag für freie Meinungsäußerung im Internet“ am 13. März initiiert durch Reporter ohne Grenzen (ROG) war ein Erfolg. Etwa 100.000 Besucher zählte ROG auf ihrer Website. 21.843 Internetnutzer hatten sich an diesem Tag an der Online-Protestaktion gegen Internetzensur beteiligt. Sie entwickelten virtuelle Figuren mit Plakaten gegen Internetzensur und für die Freilassung inhaftierter Online-Dissidenten. So demonstrierten sie in Burma, China, Kuba, Ägypten, Eritrea, Nordkorea, Tunesien, Turkmenistan und Vietnam. Die Aktion läuft weiter, die Plattform unter www.rsf.org bleibt geöffnet. Dort ist auch die aktualisierte Version des…
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Pro & Contra: Kein Verein für Infos & Infos nur für den Verein

Von Günter Frech | Wer sich in Berlin unter der schreibenden und sendenden Zunft für wichtig hält, hängt sich ein halbes Dutzend Plastikkärtchen um den Hals.
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Hart am Limit


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Engagement als Lebensquelle

Freitagnachmittag in der städtischen Helene-Nathan-Bibliothek in Berlin-Neukölln. Viele Jugendliche wuseln um die Regale und suchen nach Büchern. Andere sitzen in Gruppen zusammen und diskutieren leise. Dazwischen ein paar ältere Menschen. Eva Brillke strahlt. „Schau nur diese jungen Leute aus unterschiedlichen Kulturen“, ruft die zierliche 86-jährige Journalistin, „die wollen alle etwas lernen und darüber schreibt niemand etwas“. Vor drei Jahren hat sie’s selber getan. Beim Lesemarathon des Verbandes der Schriftsteller war sie das erste Mal hier. „Ich war so hingerissen und dann bin ich wiedergekommen, um für den Artikel zu recherchieren.“ Dass über den so…
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Kein Gegenhalten mehr

Die Medienwissenschaftlerin Brigitta Huhnke zum schleichenden Bedeutungsverlust der Frankfurter Rundschau (FR). Huhnke forscht und publiziert unter anderem darüber, wie durch Medien und Politik Themen strategisch gesetzt werden und unterrichtet an der Universität Klagenfurt unter anderem Recherche und Reportage.
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kommentiert & aufgespießt : Mut zur Freude

Seit es dafür Preise gibt, scheint Mut in der Medienwelt zur vorherrschenden Tugend zu werden. Nachdem der Oberscientologe Tom Cruise für seine künstlerisch noch nicht bewertbare Stauffenberg-Darstellung den inoffiziellen Medienpreis „Bambi“ in der Kategorie „Mut“ bekommen hat, wird nun auch in Marl darüber nachgedacht, medialen Mut zu belohnen. Klingt ja irgendwie auch gut, sich mit Grimme-Preisträgerin in der Kategorie „Mutige Reportage“ zu schmücken. Wie beispielsweise Barbara Völkel von der Redaktion ZDF-Reporter. Als Paar getarnt und mit versteckter Kamera zog die ZDF-Frau mit einem Kollegen los, um die Qualität von Arbeitslosenberatungsstellen zu testen. Dazu…
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Jetzt handeln

„Mehr Drehtage pro Produktion und keine Arbeitszeiten über 12 Stunden.“ – Diesen bescheidenen Wunsch äußerte eine Filmschaffende, nachzulesen in der aktuellen Studie „Vom Arbeiten und Leben in der Filmindustrie“, die dieser Tage in Berlin vorgestellt wurde. Initiiert vom ver.di-Projekt connexx.av, beleuchtet diese Studie die Arbeitsbedingungen im „Glitzergewerbe“.
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Versendet sich da was?

Da bahnt sich womöglich die größtmögliche Koalition an, die der Deutsche Bundestag zu bieten hat. Bundestagspräsident Norbert Lammert beriet mit dem parlamentarischen Geschäftsführungspersonal das Projekt „Bundestagsfernsehen“.
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Mediale Gipfelstürmer

Die Medien berichteten vom G8-Gipfel in Heiligendamm und den Protestaktionen zum Teil vorbildlich, aber auch skurril und ärgerlich. Als Quellen standen den Berichterstattern im Pressezentrum in Kühlungsborn die Fernsehkanäle, der Zugriff auf dpa und diverse Pressesprecher zur Verfügung. „Hier wurde Material übernommen, ohne es zu prüfen. Das finde ich schon bedenklich“, staunte Wiebke Dierkes vom Marburger Radio „Unerhört“.
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