Berufliche Trends

Gehen uns die Reporter aus?

Ihr Thema ist von grundsätzlicher Bedeutung für unseren Beruf und auch für unsere Gesellschaft ... Die Qualität des Informationsstandes bestimmt die Qualität des Bewußtseins einer Gesellschaft; ihren Geist, ihre Charakterstärke und ihre Zukunftschancen.
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Das Blutbad im ersten Satz

"... Agenturjournalisten sind immer auf dem Sprung. Sie bilden in der Journalistenkaste eine Spezies für sich; vermutlich haben sie einen anderen Blutkreislauf, ein anderes Nervensystem und eine andere Gehirnstruktur als alle übrigen Reporter. Das kommt daher, daß sie in ihrem ganzen Berufsleben nur kurze Aussagesätze schreiben und immer so, daß man die hinteren auch wegstreichen kann. Dafür sind sie privat meist redselige Sprachspieler. Außerdem sind sie immer auf dem Sprung, denn schneller zu sein als die Konkurrenz, ist bei Ihnen nicht eine Sache von Wochen, Tagen oder Stunden, sondern von Minuten oder gar Sekunden. Dafür besitzen sie oft ein erstaunliches Phlegma - im…
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„Es gibt wenig, was noch Bestand hat“

"Sagen Sie uns, welche Perspektive die Druckvorstufe hat?" wollte ein verunsicherter Mittelstandsvertreter von dem Medienforscher wissen, der auf dem Kongreß des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Berlin die Qualifikationsanforderungen in der Multimedia-Branche von morgen beschrieben hatte. "Hans Dampf in allen Netzen - Ausbildung noch gefragt?" hieß die vorgeschaltete berufspolitische Fachtagung der IG Medien.
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Fundstücke aus dem Netz holen

Was, kein Computerauf dem Schreibtisch? "Nein", lacht Sabine Graumann, "der wird gerade für eine Präsentation gebraucht." Aber natürlich ist der Rechner ansonsten für sie ein unverzichtbares Arbeitsgerät. Denn ihre Aufgabe ist das Vermitteln von Informationen, "Information-Broking", wie das neudeutsch so schön heißt. Wenn die Leiterin der Abteilung Information und Dokumentation bei Infratest Burke in München zwei Räume weitergeht, kommt sie in die Bibliothek mit Broschüren, Nachschlagewerken und Periodika. "Die elektronische Zugangsmöglichkeit zu Daten und Fakten ist ein neues, ein zusätzliches Arbeitsmittel. Das Nachschlagen in Büchern oder den Griff zum Telefon, um ein…
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Nicht alle Profis arbeiten professionell

Der IG-Medien-Landesbezirk NRW wollte es ganz genau wissen: Welche Freien vertritt die Gewerkschaft in Deutschlands Westen? Und wie sieht deren Arbeits-Situation aus? Gefragt waren nur die Freien, die von ihrem Freien Journalismus leben wollen und müssen. Auf die Fragebogen-Aktion im "Freibrief" - dem NRW-Beihefter in der "M" - antworteten 69 Profi-Freie. Fazit der Auswertung: Nicht jeder Profi arbeitet professionell. Der Kollege ist fast 65 Jahre alt und damit einer der älteren Freien, die den Freibrief-Fragebogen ausfüllten. Trotz 22jähriger Tätigkeit als Freier Journalist verdient er unter 15000 Mark pro Jahr. In der Künstlersozialkasse ist er nicht. Begründung: "keine…
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Noch nicht bereit für die geforderte Vielfalt

"... hinzu tritt die Vermittlung von Kenntnissen der Layout- und Umbruchtechnik (sowie) der Arbeit mit einem ggf. vorhandenen rechnergesteuerten Redaktionssystem ..." Diese spärlichen Worte finden sich zum Thema Umgang mit der Technik im Tarifvertrag für das Redaktionsvolontariat.
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Mr. Internet beim „Tagesspiegel“

Ich schalt mal meinen Kalender ein", sagt Georg Kainz, als ich mit ihm einen Interviewtermin verarbreden will. "Okay", denke ich während ich in meinem Ringbuch blättere, "das unterscheidet einen Online-Redakteur von mir." Doch elektronische Diaries scheinen gut organisiert zu sein, schon am nächsten Tag treffen wir uns beim Berliner "Tagesspiegel" im Hinterhof. Die Online-Redaktion ist nicht so leicht zu finden. Durch die Toreinfahrt, über den Hof, um ein anderes Gebäude herum und dann hoch in die dritte Etage - schon räumlich sind die Redaktionen der gedruckten Zeitung und ihrer kleinen elektronischen Schwester ein beträchtliches Stück voneinander entfernt. Kommuniziert wird…
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Serie: Journalismus Online

Noch hält sie ihr Kind auf dem Arm, spielt ein wenig mit ihm, bringt es dann zu Bett. Sie betritt das Nebenzimmer, schaltet den Computer ein - aus der Mutter wird die Journalistin. Per ISDN-Leitung ist sie mit ihrer Redaktion verbunden. Die Tageskonferenz beginnt - das Kind ist pünktlich sanft entschlummert. Endlich ist es möglich, Job und Familie konfliktfrei zu verbinden. Schöne neue Medienwelt - der Werbespot der Telekom zeigt, wie's geht.Die digitale Übertragung von Text-, Bild- und Tondaten macht es möglich, den journalistischen Arbeitsplatz aus dem Verlag herauszuverlagern. Per Datenleitung wird die Verbindung aufrechterhalten...
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Dschungelpfade zu neuen Medienberufen

In München lockt eine private Akademie mit dem "Studiengang Mediadesigner/in", in Stuttgart eine andere mit der Qualifikation "Multimedia-Konzeptionist" und ein Dortmunder Träger wirbt für sein "Traineeprogramm Medienwirtschaft". Mal sind arbeitslose Akademiker die Zielgruppe, mal wird ein mittlerer Bildungsabschluß und mal eine abgeschlossene Lehre vorausgesetzt. Drei Beispiele aus dem phantasievollen, schwer überschaubaren und teilweise wenig seriösen Aus- und Fortbildungsmarkt für "Neue Medienberufe". Ein Platz in der ersten Reihe bei Planung, Herstellung und Vertrieb audiovisueller Produkte ist die berufliche Zukunftsperspektive schlechthin, suggerieren die Kursanbieter.
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Neue Themen im Lokalen

"Die Themen liegen auf der Straße. Man muß sie nur finden." Welcher Lokaljournalist mußte diesen geistreichen Ausspruch seines Chefredakteurs noch nicht über sich ergehen lassen? Natürlich, letztlich wird die Zeitung jeden Tag wieder voll. Doch wer länger im Geschäft ist, (ver)zweifelt - nicht immer, aber immer öfter - am hehren journalistischen Anspruch, den Lesern täglich aufs Neue die großen Probleme aus Politik und Gesellschaft aktuell zu servieren, die sich im "sozialen Mikrokosmos der Gemeinde ... konkret und mit den Händen greifbar"1 wie in einem Brennglas wiederspiegeln.
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