Berufsbild

Das gekillte Binnen-I

Mochten Sie, geschätzte LeserInnen oder Ihr, liebe GewerkschafterInnen das große I mitten im Wort? Zwanzig Jahre, nachdem die taz ihre LeserInnen erstmals mit dem revolutionären Binnen-I konfrontierte, ist es weitgehend wieder verschwunden. Auch aus M. Doch dass es im Sprachgebrauch gekillt wurde, heißt nicht, sich mit dem generischen, dem allgemeinen Maskulinum begnügen zu müssen. Ein vom Journalistinnenbund und der Friedrich-Ebert-Stiftung Mitte Januar in Berlin veranstalteter Workshop ging innerhalb des gemeinsamen Gender-Trainings Wegen und Irrwegen geschlechtssensibler Sprache im Deutschen, Französischen und Englischen nach. Nicht nur mehr als 60 Teilnehmerinnen, sondern…
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Recherche ganz legal

Dass das Recht der Berichterstattung nicht ohne Schranken besteht, wissen sowohl Juristen als auch Journalisten. Doch wo genau verlaufen diese Grenzen? Eine Frage, die stets aufs Neue die Gerichte beschäftigt, ohne dass sich das Ergebnis der richterlichen Überprüfung mit einer gewissen Verlässlichkeit vorhersagen ließe.
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Die Zeichen der Zeit

Natürlich kann es sich auch eine Regionalzeitung wie der nordbadische "Mannheimer Morgen" nicht erlauben, die Zeichen der Zeit zu ignorieren und die Chancen auf Personalabbau ungenutzt verstreichen zu lassen. Kürzungen im Honoraretat der Redaktion, die Streichung ohnehin nicht besetzter Planstellen und eine erheblich verzögerte Wiederbesetzung frei werdender Stellen - diese Maßnahmen schienen bislang auszureichen, um dem branchenüblichen Anzeigenrückgang und den ebenso gesunkenen Druckaufträgen entgegenzutreten. War es die Vorgabe einer angeblich zweistelligen Renditeerwartung des Aufsichtsrats oder doch ein weitaus dramatischerer Umsatzrückgang als befürchtet - jedenfalls…
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Unabhängig links

Am Anfang stand ein Mangel. Als 1993 der neue Eigner des Aufbau-Verlages die Produktion der traditionsreichen Zeitschrift "Weltbühne" einstellte, traf dies treue Mitarbeiter und Leser schmerzlich. So groß war die Lücke, dass es eine Handvoll engagierter Zeitungsmacher nicht dabei bewenden lassen wollte. Vier Jahre später kamen gleich zwei Folgeblätter heraus, die um die Nachfolge konkurrieren: Im Januar 1998 erschienen die jeweils ersten Ausgaben von "Das Blättchen" und von "Ossietzky".
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Rosen des Presseballs

Wenn viele Fakten zusammen kommen, kann einiges durcheinander geraten und einem Staatspräsidenten wird etwas an die Brust geheftet, das ihm gar nicht gebührt. Ein Leerstück in Sachen Recherche. Noch morgens um zwei Uhr sorgt sich DGB-Chef Michael Sommer um das Wohl der Basis, so die "Berliner Zeitung" in ihrem "Ball-Splitter" zum Berliner Presseball. Sommer wurde vom Ballreporter des Blattes beim Rosenklauen erwischt, doch der einstige ver.di- Vize hatte ein gutes Argument: "Wenn ich die Blumen jetzt mitnehme, muss der Dekorateur sie nicht entsorgen." Dass es sich um ganz besondere Rosen handelte, hat Sommer so nebenbei erfahren. So ganz um ihre Arbeit herumgekommen sind die…
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Über den Tellerrand der Schrebergartenseligkeit

Man kennt das. Gestern war man bei einer spannenden Veranstaltung, bei der brandheiße politische Eisen an einem lokalen Veranstaltungsort debattiert wurden. Am nächsten Tag schaut man in die Zeitung. Weil man der Ansicht ist, dass solch wegweisende Gedanken, die dort im Bürgerhaus oder im kirchlichen Gemeindezentrum zum Thema "Krieg im Irak" etwa geäußert wurden, öffentlich dokumentiert gehören. Doch bittere Enttäuschung!
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dju-Bundesvorstand plant Online-Projekt

Der Bundesvorstand der dju bereitet seit einiger Zeit ein spezielles Projekt zum Online-Journalismus vor. Zwar ist nach den von Quereinsteigern dominierten Gründerjahren inzwischen mehr Professionalität in die Branche eingezogen. Trotzdem sind Tätigkeitsfelder bei Online / Multimedia immer noch unscharf, entstehen neue Berufsbilder.
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Freiheit muss sich rechnen

Im Frühjahr 2000 als erste deutsche Tageszeitung mit Vollredaktion gegründet, die nur im Internet erscheint, lebt die "netzeitung" immer noch - trotz Krise der New Economy. Nach zwei Besitzerwechseln ist das von Nettavisen, den norwegischen Pionieren des Online-Journalismus, initiierte Projekt nun Teil der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer.
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Eine Folie für neue Berufe

In einem von AOL geförderten Forschungsprojekt ging Kerstin Engels der Frage nach, welche Auswirkungen die Branchenkonvergenz im Online- und Multimedia-Bereich auf die Tätigkeitsprofile und Qualifikationen der redaktionellen "Inhaltsproduzenten" hat. Die Mitarbeiterin des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung in Hamburg untersuchte hierfür 2001 anhand von elf elektronischen Stellenbörsen 290 Job-Anzeigen und führte 15 vertiefende Experten-Interviews.
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Online-Journalismus auf Konturensuche

Das Anforderungsprofil für Journalisten ändert sich stetig. Einen einschneidenden Wandel gibt es jedoch nicht allzu häufig. Die Etablierung des Internet als neues Massenmedium ist ein solcher. Online-Journalismus ist als eigener Bereich neben Presse-, Radio- und Fernseh-Journalismus getreten. Die technologische Neuerung ergibt zusammen mit dem längst vorherrschenden Ökonomisierungsdruck in den Medien einen Mix, der nicht nur neue Chancen für die Journalistenzunft offenbart, sondern auch eine kritische Eingrenzung erfordert.
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Mehr Qualität – trotz Krise

„Wozu noch Recherche? Qualitätsstandards im Journalistenalltag“ - unter diesem Motto diskutierten rund 120 Journalisten und Journalistinnen am 9. November im Kölner Funkhaus des WDR über ihr berufliches Selbstverständnis und den gesellschaftlichen Auftrag. Der 16. Journalistentag 2002 von dju und RFAV stand ganz im Zeichen der ökonomischen Krise von Verlagen und Sendern mit teilweise verheerenden Auswirkungen auf Beschäftigungschancen und Arbeitsbedingungen von Redakteuren und Freien.
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Kulturverfall in den Zeitungen stoppen

„Linker Journalismus – gibt's den noch?“, fragte der Frankfurter Ortsvorstand der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di. Der langjährige Korrespondent der „Frankfurter Rundschau“ Eckart Spoo antwortete im Club Voltaire vor vollem Saal. An Beispielen aus der aktuellen Berichterstattung machte er deutlich, dass Journalistinnen und Journalisten heutzutage mehr denn je darum kämpfen müssen, ihre Unabhängigkeit zu erhalten.
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Im Spiegel der Leinwand

Filme über Journalisten sind im Trend, ihre Zahl ist in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Journalisten sind in den aktuellen Filmen nicht mehr heldenhafte Einzelgänger, sondern behindern Ermittlungen durch ihre Neugier, streben als Medienmogule nach der Weltherrschaft oder sind Opfer eines manipulierenden Systems.
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Eine Zwangslüge sollte erlaubt sein

Rüdiger Bagger ist seit 15 Jahren Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft. Er gilt als alter Fuchs und Vollprofi - an der Schnittstelle zwischen Ermittlungsverfahren und Öffentlichkeit ist der Staatsanwalt, der sich vorher mit Wirtschaftsstraftaten und Organisierter Kriminalität befasste, oft genug unter Dauerbeschuss von Tageszeitungen und anderen Medien. Neben seiner Tätigkeit als Pressesprecher bearbeitet er zusätzlich noch Strafvollstreckungssachen. Der 58-Jährige macht seinen Job, wie er sagt, mit Leib und Seele.
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Schema F oder: Die Frisur der Angela M.

Geschlechterdemokratie in der Mediengesellschaft - Forum zum 50. Jahrestag des Deutschen Frauenrates Männer werden als Experten wahrgenommen, Frauen über Verhalten und Äußeres. Nicht immer, aber immer noch. Wie ein roter Faden zieht sich die Präsenz von Frauen in den Medien durch die Geschichte der Gleichstellung. Was lag näher, den 50. Geburtstag des als "Informationsdienst für Frauenfragen" gestarteten, heute 57 Verbände und 11 Mio Frauen repräsentierenden Deutschen Frauenrates unter das Thema "Geschlechterdemokratie in der Mediengesellschaft" zu stellen.
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„Und fertig ist die Macht“


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