Berufsbild

Vergessene Kriege

"Nichts Besseres weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen / Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei, / Wenn hinten, weit in der Türkei / Die Völker aufeinanderschlagen. / Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus / Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten; / Dann kehrt man abends froh nach Haus / Und segnet Fried und Friedenszeiten."
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Resignation und Jammern nutzen nichts

Gnadenlos analysierte der Hamburger Politik- und Journalistikprofessor Hans J. Kleinsteuber als Gastredner die Medienlandschaft und benannte pointiert die Krisensymptome.
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Keine Meldung über 15 Kriege

Über 15 teilweise seit vielen Jahren andauernde Kriege findet sich in den Medien kaum etwas. Die "vergessenen Kriege" - zum Beispiel in der Westsahara oder Sierra Leone - sind deshalb die Nummer 1 der vernachlässigten Nachrichten im Jahr 2002.
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Gremien des Presserats mit neuen Vorsitzenden

Das Plenum des Deutschen Presserats hat Kay E. Sattelmair, Axel Springer Verlag, Vertreter des BDZV, für ein weiteres Jahr zu seinem Sprecher egwählt. Stellvertretende Sprecherin wurde erneut Dr. Ilka Desgranges (DJV), Redaktionsleiterin bei der "Saarbrücker Zeitung". Den Voritz des Trägervereins des Deutschen Presserats behält für ein weiteres Jahr Benno H. Pöppelmann, Justiziar des DJV.
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Sinnentstellende Kürzungen

Beschwerden über Leserbriefe sind immer wieder Thema beim Deutschen Presserat. Hierbei ist der Nichtabdruck ebenso ein Beschwerdegrund wie die Kürzung von Leserbriefen oder auch inhaltliche Entgleisungen von Leserbriefschreibern. Es gibt also viele Gelegenheiten als Redakteur beim Umgang mit Leserbriefen etwas falsch zu machen. So hat der Beschwerdeausschuss des Deutschen Presserats auf seiner letzten Sitzung im vergangenen Jahr eine öffentliche Rüge gegen die "Süddeutsche Zeitung" ausgesprochen, da diese einen Leserbrief sinnentstellend gekürzt hatte.
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Das gekillte Binnen-I

Mochten Sie, geschätzte LeserInnen oder Ihr, liebe GewerkschafterInnen das große I mitten im Wort? Zwanzig Jahre, nachdem die taz ihre LeserInnen erstmals mit dem revolutionären Binnen-I konfrontierte, ist es weitgehend wieder verschwunden. Auch aus M. Doch dass es im Sprachgebrauch gekillt wurde, heißt nicht, sich mit dem generischen, dem allgemeinen Maskulinum begnügen zu müssen. Ein vom Journalistinnenbund und der Friedrich-Ebert-Stiftung Mitte Januar in Berlin veranstalteter Workshop ging innerhalb des gemeinsamen Gender-Trainings Wegen und Irrwegen geschlechtssensibler Sprache im Deutschen, Französischen und Englischen nach. Nicht nur mehr als 60 Teilnehmerinnen, sondern…
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Recherche ganz legal

Dass das Recht der Berichterstattung nicht ohne Schranken besteht, wissen sowohl Juristen als auch Journalisten. Doch wo genau verlaufen diese Grenzen? Eine Frage, die stets aufs Neue die Gerichte beschäftigt, ohne dass sich das Ergebnis der richterlichen Überprüfung mit einer gewissen Verlässlichkeit vorhersagen ließe.
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Die Zeichen der Zeit

Natürlich kann es sich auch eine Regionalzeitung wie der nordbadische "Mannheimer Morgen" nicht erlauben, die Zeichen der Zeit zu ignorieren und die Chancen auf Personalabbau ungenutzt verstreichen zu lassen. Kürzungen im Honoraretat der Redaktion, die Streichung ohnehin nicht besetzter Planstellen und eine erheblich verzögerte Wiederbesetzung frei werdender Stellen - diese Maßnahmen schienen bislang auszureichen, um dem branchenüblichen Anzeigenrückgang und den ebenso gesunkenen Druckaufträgen entgegenzutreten. War es die Vorgabe einer angeblich zweistelligen Renditeerwartung des Aufsichtsrats oder doch ein weitaus dramatischerer Umsatzrückgang als befürchtet - jedenfalls…
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Unabhängig links

Am Anfang stand ein Mangel. Als 1993 der neue Eigner des Aufbau-Verlages die Produktion der traditionsreichen Zeitschrift "Weltbühne" einstellte, traf dies treue Mitarbeiter und Leser schmerzlich. So groß war die Lücke, dass es eine Handvoll engagierter Zeitungsmacher nicht dabei bewenden lassen wollte. Vier Jahre später kamen gleich zwei Folgeblätter heraus, die um die Nachfolge konkurrieren: Im Januar 1998 erschienen die jeweils ersten Ausgaben von "Das Blättchen" und von "Ossietzky".
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Rosen des Presseballs

Wenn viele Fakten zusammen kommen, kann einiges durcheinander geraten und einem Staatspräsidenten wird etwas an die Brust geheftet, das ihm gar nicht gebührt. Ein Leerstück in Sachen Recherche. Noch morgens um zwei Uhr sorgt sich DGB-Chef Michael Sommer um das Wohl der Basis, so die "Berliner Zeitung" in ihrem "Ball-Splitter" zum Berliner Presseball. Sommer wurde vom Ballreporter des Blattes beim Rosenklauen erwischt, doch der einstige ver.di- Vize hatte ein gutes Argument: "Wenn ich die Blumen jetzt mitnehme, muss der Dekorateur sie nicht entsorgen." Dass es sich um ganz besondere Rosen handelte, hat Sommer so nebenbei erfahren. So ganz um ihre Arbeit herumgekommen sind die…
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Über den Tellerrand der Schrebergartenseligkeit

Man kennt das. Gestern war man bei einer spannenden Veranstaltung, bei der brandheiße politische Eisen an einem lokalen Veranstaltungsort debattiert wurden. Am nächsten Tag schaut man in die Zeitung. Weil man der Ansicht ist, dass solch wegweisende Gedanken, die dort im Bürgerhaus oder im kirchlichen Gemeindezentrum zum Thema "Krieg im Irak" etwa geäußert wurden, öffentlich dokumentiert gehören. Doch bittere Enttäuschung!
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dju-Bundesvorstand plant Online-Projekt

Der Bundesvorstand der dju bereitet seit einiger Zeit ein spezielles Projekt zum Online-Journalismus vor. Zwar ist nach den von Quereinsteigern dominierten Gründerjahren inzwischen mehr Professionalität in die Branche eingezogen. Trotzdem sind Tätigkeitsfelder bei Online / Multimedia immer noch unscharf, entstehen neue Berufsbilder.
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Freiheit muss sich rechnen

Im Frühjahr 2000 als erste deutsche Tageszeitung mit Vollredaktion gegründet, die nur im Internet erscheint, lebt die "netzeitung" immer noch - trotz Krise der New Economy. Nach zwei Besitzerwechseln ist das von Nettavisen, den norwegischen Pionieren des Online-Journalismus, initiierte Projekt nun Teil der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer.
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Eine Folie für neue Berufe

In einem von AOL geförderten Forschungsprojekt ging Kerstin Engels der Frage nach, welche Auswirkungen die Branchenkonvergenz im Online- und Multimedia-Bereich auf die Tätigkeitsprofile und Qualifikationen der redaktionellen "Inhaltsproduzenten" hat. Die Mitarbeiterin des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung in Hamburg untersuchte hierfür 2001 anhand von elf elektronischen Stellenbörsen 290 Job-Anzeigen und führte 15 vertiefende Experten-Interviews.
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Online-Journalismus auf Konturensuche

Das Anforderungsprofil für Journalisten ändert sich stetig. Einen einschneidenden Wandel gibt es jedoch nicht allzu häufig. Die Etablierung des Internet als neues Massenmedium ist ein solcher. Online-Journalismus ist als eigener Bereich neben Presse-, Radio- und Fernseh-Journalismus getreten. Die technologische Neuerung ergibt zusammen mit dem längst vorherrschenden Ökonomisierungsdruck in den Medien einen Mix, der nicht nur neue Chancen für die Journalistenzunft offenbart, sondern auch eine kritische Eingrenzung erfordert.
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Mehr Qualität – trotz Krise

„Wozu noch Recherche? Qualitätsstandards im Journalistenalltag“ - unter diesem Motto diskutierten rund 120 Journalisten und Journalistinnen am 9. November im Kölner Funkhaus des WDR über ihr berufliches Selbstverständnis und den gesellschaftlichen Auftrag. Der 16. Journalistentag 2002 von dju und RFAV stand ganz im Zeichen der ökonomischen Krise von Verlagen und Sendern mit teilweise verheerenden Auswirkungen auf Beschäftigungschancen und Arbeitsbedingungen von Redakteuren und Freien.
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