Formate

Geschäftsgeheimnisse versus Pressefreiheit

Was wiegt schwerer – das Interesse, ein Geschäftsgeheimnis zu schützen, oder das öffentliche Interesse, Missstände aufzudecken sowie die Presse- und Meinungsfreiheit? Um keine geringere Frage geht es bei der geplanten Umsetzung einer EU-Richtlinie zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen in Deutschland. Am 15. Februar wurde über zwei Anträge der Grünen und der Linkspartei zum Gesetzentwurf im Bundestag diskutiert. Nun ist erneut der Rechtsausschuss am Zug.
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Spanische Justiz setzt Zeitung unter Druck

Die baskische Tageszeitung Gara wurde vor wenigen Wochen 20. Es könnte der letzte Geburtstag gewesen sein. Denn das linksnationalistische Blatt soll – so will es die spanische Justiz – über drei Millionen Euro Schulden begleichen. Das Ganze hat allerdings einen Haken: "Es sind nicht unsere Schulden. Es sind die Schulden der 1998 verbotenen und geschlossenen Tageszeitung Egin", erklärt Gara-Mitherausgeber Mikel Jauregi.
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Neue Medien-Holding im Westfälischen

Aschendorff übernimmt das Westfalen-Blatt (WB), das Westfalen-Blatt und die Neue Westfälische (NW) kooperieren. Unter den Verlegern gilt das als Gebot der Stunde, es wird kooperiert und fusioniert, wo es nur geht. Selbst über alte Gräben hinweg. Irgendwie müssen die Verluste durch die wegfallenden Einnahmen aus dem kriselnden Printgeschäft ausgeglichen werden. Ein publizistisches Konzept hinter diesen Maßnahmen sucht man meist vergeblich.
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Berlinale-Tipp: 6Minuten66

In dem Dokumentarfilm 6Minuten66 denken junge Regisseur*innen aus der deutschsprachigen Filmlandschaft über die gegenwärtige Bedeutung und nahe Zukunft des Kinos nach. Sie alle haben im Laufe der letzten zehn Jahre debütiert. Obwohl die Besucherzahlen in den deutschen Kinosälen kontinuierlich zurück gehen, zeigen die Filmemacher*innen erstaunlich wenig Zukunftsängste.
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Türkei lässt Kölner Journalisten frei

Der freie Journalist Adil Demirci soll nach rund zehn Monaten in türkischer Haft am Freitag freikommen. Das entschied ein Gericht in Istanbul im Prozess um Terrorvorwürfe gegen insgesamt 22 Angeklagte. Ein Freispruch ist das jedoch nicht. Der 33-Jährige Kölner darf nicht nach Deutschland ausreisen und auch die Provinz Istanbul nicht verlassen. Der Prozess soll am 30. April fortgesetzt werden.
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Es darf wieder berichtet werden

„Ein Sieg für die Pressefreiheit.“ Susanne Stiefel, Chefredakteurin der Stuttgarter Wochenzeitung Kontext ist erleichtert. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat entschieden, dass die Zeitung den Namen des Mitarbeiters der beiden baden-württembergischen AfD-Landtagsabgeordneten Christina Baum und Heiner Merz im Zusammenhang mit rassistischen, menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Äußerungen auf Facebook nennen darf.
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Berlinale Tipp: Die Kunst der Filmkritik

Im Panorama der Berlinale 2019 präsentiert Rob Garvers seinen ersten Dokumentarfilm „What she said: The Art of Pauline Kael“. Er erzählt von einer der einflussreichsten Filmkritiker*innen des 20. Jahrhunderts: Pauline Kael (1919 – 2001). Mit ihren Rezensionen erneuerte sie den Blick auf die Filmkunst. Und sie trug mit ihren Kritiken ab Mitte der 1960er Jahre entscheidend zum Erfolg der Filme aus der „New Hollywood“-Ära bei.
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Berlinale Tipp: Shooting the Mafia

Das Schweigen hatte ein Ende: Die vielfach ausgezeichnete britische Filmemacherin Kim Longinotto porträtiert in ihrem aktuellen Dokumentarfilm „Shooting the Mafia“ die heute 84jährige Fotojournalistin Letizia Battaglia. In Italien ist sie eine Legende. Ihre Fotos spielten eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die sizilianische Mafia. Viele der Filme Longinottos zeichnen sich durch ihre charismatischen Protagonistinnen aus.
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Arme Berlinale!

Während gestern Glanz und Glamour über den roten Berlinale-Teppich liefen, haben nur ein paar Meter weiter etwa 90 Kino-Beschäftigte aus ganz Deutschland für existenzsichernde Löhne demonstriert. Kaum mehr als den aktuellen Mindestlohn von 9,19 Euro verdienen die meisten von ihnen – und steuern damit geradewegs auf die Altersarmut zu. Heute wird weiter protestiert, ab 19 Uhr direkt vorm Berlinale-Palast und später vorm Ritz-Carlton.
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In Formate gepresst und nachts gesendet

Unter dem Titel „Alles Doku oder was“ hatte es 2003 eine erste Analyse zu den dokumentarischen Programmen im deutschen Fernsehen gegeben. Die Ausdifferenzierung stand im Fokus, doch stellte Autor Fritz Wolf bereits damals eine zunehmende Formatierung von TV-Dokumentationen fest. Die Gefahr ist mitnichten gebannt, zeigt nun seine aktuelle Untersuchung. Das beklagte auch die Mehrzahl der Diskutant*innen bei der Präsentation durch AG DOK und Grimme-Institut zum Berlinale-Start am 7. Februar.
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In Duschanbe kann ich nicht mehr arbeiten

Humayra Bakhtiyar, Journalistin aus Tadschikistan, musste die Hauptstadt Duschanbe 2016 verlassen, weil sie über die Realität in dem Land berichtete. Die 32jährige hatte die "rote Linie" überschritten, Interviews mit Oppositionellen gemacht und über die Strukturen hinter der Macht von Präsident Emomalij Rahmon berichtet. Heute lebt sie in Hamburg - erst mit einem Stipendium der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte, nun als anerkannte Verfolgte.
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Weiße Flecken auf der Weltkarte

Die Medienkonzentration wächst, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Zentralredaktionen beliefern Dutzende von Zeitungen mit identischem überregionalen Content. Die Auslandsberichterstattung wird ausgedünnt, Korrespondenten werden aus festen Verträgen entlassen. Die Welt wird kleiner, zumindest in der deutschen Regionalpresse. In Zeiten der Globalisierung eine paradoxe Entwicklung.
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Manfred Kloiber, Bundesvorsitzender der Fachgruppe Medien in ver.di Foto: Murat Tueremis

Freie im Rundfunk: Bessere Einsichten

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung und Die Linke Bundestagsfraktion haben sich eingehend mit der Situation freier Mitarbeiter*innen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschäftigt. Das gefällt mir! Doch dies unbedingt mit einer Studie über die soziale und psychosoziale Situation der weit über 20.000 freien Mitarbeiter*innen machen zu wollen, ist zwar ein gut gemeinter, am Ende aber ein vielleicht wirkungsloser, hoffentlich nicht kontraproduktiver Versuch, notwendige Reformen anzustoßen. 
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Mehr Honorar für die Freien in Schweden

Für viele freie Journalistinnen und Journalisten in Schweden gibt es ab 2019 deutlich höhere Honorare. Darauf hat sich die schwedische Journalistengewerkschaft (SJ) mit mehreren großen Zeitungsverlegern geeinigt. Doch Freie profitieren nicht generell und unterschiedlich von den Erhöhungen. Bei der größten Abendzeitung „Aftonbladet“ etwa wurden lediglich die Honorare für Rezensionen im Kulturteil um 15 Prozent angehoben.
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ver.di-Protest gegen Rechts zeigt Wirkung

Nach einer Protestaktion der dju Berlin-Brandenburg (dju BB) vor dem Polnischen Institut in der Berliner Burgstraße wurde eine für gestern Abend dort angekündigte Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Die ver.di-Demonstrant*innen hatten Flugblätter verteilt, in denen unter anderem darauf hingewiesen wurde, dass der eingeladene Referent Dr. Manfred Gawlina über soziale Medien rechtes Gedankengut verbreitet.
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Journalisten in Venezuela verhaftet

In Venezuela sind in den letzten beiden Tagen mehrere ausländische Journalisten festgenommen worden, die über die Proteste gegen Präsident Nicolas Maduro berichtet haben. Betroffen sind Mitarbeiter*innen der spanischen Nachrichtenagentur EFE sowie des französischen TV-Senders TF1. Auch zwei chilenische Journalisten sollen verhaftet und dann abgeschoben worden sein. Aus Deutschland sitzt der Journalist Billy Six seit mehr als zwei Monaten in Haft.
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