Formate

Kino: Tariferhöhungen in zwei Stufen

Die Kinobeschäftigten gehören nach wie vor zu den Geringverdienern noch dazu mit unsteten Arbeitszeiten. Bei CinemaxX bekommen sie nun mehr ins Portemonnaie. Nach fünf Verhandlungsrunden mit dem Kinokonzern hat die ver.di-Tarifkommission heute dem erreichten Tarifergebnis für die 1200 Beschäftigten zugestimmt. Danach werden die Löhne in zwei Schritten ab Mai um 8 Prozent und ab Oktober dieses Jahres gestaffelt nach Betriebszugehörigkeit um weitere 7 bis 14 Prozent erhöht. Neu im Entgelttarifvertrag ist die Ausbildungsvergütung, da CinemaxX jetzt und in Zukunft Veranstaltungskaufleute ausbildet.
mehr »

Betriebsrätin bei CinemaxX in Bielefeld

Turnusgemäß werden auch in der Medienbranche noch bis zum 31. Mai die Interessenvertretungen gewählt. M stellt in den nächsten Wochen einige engagierte Betriebsräte vor. Kristin Müller ist eine von ihnen. Während ihres Studiums jobbte sie als Filmvorführerin und nun ist sie schon 23 Jahre lang Betriebsrätin im CinemaxX-Kino in Bielefeld. Bei der aktuellen Wahl kandidiert die Verdianerin wieder für den Betriebsrat – während sie gleichzeitig in der laufenden Tarifrunde am Verhandlungstisch sitzt. Ihre Motivation: „Missstände beseitigen!“ 
mehr »

Erfahrungsberichte zur Pressefreiheit

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Hessen debattierte am 5. Mai zum Thema „Meinungs- und Pressefreiheit unter Druck“ im Gewerkschaftshaus in Frankfurt am Main. Journalistinnen und Journalisten aus der Ukraine, Syrien, Afghanistan und der Türkei berichteten über die Zustände in den jeweiligen Ländern. Wie viele andere Pressevertreterinnen und -vertreter mussten sie ihre Herkunftsländer verlassen, um beispielsweise Verfahren wegen angeblicher Terrordelikte oder Vaterlandsverrat zu entkommen.
mehr »

Spotify aktiver auf dem Podcast-Markt

Podcast boomen in Deutschland, auch jene mit journalistischen Anspruch. Ein Grund für den bisherigen Musikdienst Spotify, sich auch als Medienplattform für ernsthafte Inhalte zu positionieren. Dafür hat Spotify erstmals zu einer All-Ears-Konferenz eingeladen. 1000 Besucherinnen und Besucher der Branche kamen am 5. Mai in die „Wilhelm Hallen“, eine hippe, alte Industrieanlage im Norden von Berlin. Im Vordergrund standen aufwändig produzierte und investigative journalistische Formate und die Abkehr vom einfachen Talk-Format.
mehr »

Fragwürdig: Gericht verwarnt Journalisten

Das Amtsgericht München hat am 5. Mai den freien Journalisten Michael Trammer wegen Hausfriedensbruchs belangt. Trammer hatte im September 2021 im Auftrag der „taz“ von Protesten gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) berichtet und dabei ein von Aktivisten besetztes Gebäude betreten. Über den daraufhin gegen Trammer ergangenen Strafbefehl wurde nun verhandelt. Der Freistaat Bayern hatte das Verfahren auch nach gewerkschaftlichen Protesten nicht gestoppt. Die dju in ver.di wertet das jetzige Verhandlungsergebnis „mehr als befremdlich“.
mehr »
Portrait von Günter Herkel

Kreativer Beitragsklau?

Die Energiepreise schießen durch die Decke, die Inflation auch. So manch eine Politiker*in wird da kreativ, um die Bürger zu entlasten: Tankrabatt, 9 Euro-Ticket …. Viel zu bürokratisch, dachte Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold. Ihre zündende Idee:  Wie wäre es, wenn man stattdessen einfach das Kindergeld erhöhen und den Rundfunkbeitrag für ein halbes Jahr aussetzen würde? Klingt doch sozial und zeitgeistig einwandfrei.
mehr »

Wiener Polizei sperrt Journalisten aus

Wie hält es die Wiener Polizei mit der Pressefreiheit? Das wird in der österreichischen Bundeshauptstadt zunehmend diskutiert. Jüngster Anlass war das Verhalten von Polizei und Sicherheitsdiensten während der Räumung einer von Klima-Aktivist*innen besetzten Autobahnbaustelle am 5. April im Nordosten Wiens. Um einige Dutzend Aktivist*innen von dem Baustellengelände zu entfernen rückte die Polizei mit mehreren Hundertschaften an, die teilweise aus angrenzenden Bundesländern kamen. Mit dabei war auch ein Polizeihubschrauber sowie eine Überwachungsdrohne, die in Wien zunehmend bei Demonstrationen eingesetzt wird.
mehr »

Protest: Geduld der RBB-Freien am Ende  

„Gutes Programm braucht gute Arbeitsbedingungen! – Bloß nicht kaputtsparen!“ Unter diesem kämpferischen Slogan protestierten am 1. Mai vor dem RBB-Fernsehzentrum mehr als 200 freie und feste Mitarbeiter*innen des Rundfunk Berlin-Brandenburg. Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen um einen Bestands-TV für Freie und Klagen über massive Arbeitsverdichtung ist die Geduld der Beschäftigten offenbar am Ende. Warnstreik am 5. Mai. (aktualisiert 16:58 Uhr)
mehr »

Unser Respekt und unsere Solidarität

Berichten und sterben, auch das ist in dem brutalen Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine bittere Realität. Bleiben, wenn die Bomben fallen, wenn Gräueltaten verübt werden, die Weltöffentlichkeit sehen lassen, welches Unrecht passiert – wer bereit ist, sein Leben für die Pressefreiheit zu riskieren, gibt wirklich alles für die freiheitliche Demokratie. Diese Bereitschaft verdient unseren Respekt und unsere Solidarität.
mehr »

Über Medienfreiheit in Zeiten des Krieges

Unter dem Motto „Medienfreiheit im Ausnahmezustand“ diskutieren am 28. April in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin Medienpolitiker*innen und Filmemacher*innen über die Perspektiven des Dokumentarfilms im Zeichen des Krieges in der Ukraine. Den Rahmen bildete das Roman-Brodmann-Kolloquium. Der Schweizer Journalist und Filmemacher ist auch Namengeber eines erstmals verliehenen Dokumentarfilmpreises.
mehr »
Portrait von Jasper Prigge

Kleinmütiges Ablenken von eigenen Fehlern

Die Berliner Polizei ist wegen des Umgangs mit Journalist*innen auf einer propalästinensischen Demonstration am vergangenen Wochenende in der Kritik. In einer Pressemitteilung teilt die Behörde mit, der Versammlungsleiter habe „von seinem ihm obliegenden Recht aus dem Versammlungsfreiheitsgesetz Berlin Gebrauch“ gemacht und zwei Pressevertreter von der Versammlung ausgeschlossen. Aber war das auch rechtens?
mehr »

ProQuote im Rundfunk: „Bewusstsein ist da!“

Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind 2021 durchschnittlich 43 Prozent der Führungskräfte weiblich, 2018 waren es noch etwa 37 Prozent. Über dieses „sehr gute Ergebnis“ freuten sich die Aktivistinnen von ProQuote Medien bei der Vorstellung ihrer zweiten Rundfunk-Studie. Doch der „Marathon“ zum 50-Prozent-Ziel des Journalist*innen-Vereins braucht noch einen langen Atem, wie weitere Ergebnisse zeigen.
mehr »

EU sagt SLAPP-Klagen den Kampf an

Die EU-Kommission hat sogenannten SLAPP-Klagen, mit denen Journalist*innen und Aktivist*innen eingeschüchtert werden sollen, den Kampf angesagt. Ein neues Gesetz solle jene schützen, die sich an Angelegenheiten von öffentlichem Interesse beteiligen, erklärte die Behörde heute in Brüssel. SLAPP steht auf Englisch für „strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung“.
mehr »

Freiheit für Osman Kavala gefordert

Anlässlich der Skandal-Urteile gegen Osman Kavala und weitere Angeklagte im sogenannten Gezi-Prozess in Istanbul fordern Kulturorganisationen, darunter die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di und das PEN-Zentrum, erneut von der Bundesregierung, sich für die Freilassung Kavalas und aller politischen Gefangenen einzusetzen. „Schluss mit der Tolerierung der Menschenrechtsverletzungen in der Türkei“, heißt es in dem Appell.
mehr »

Fotografen gründen „laif Genossenschaft“

Mitte April 2022 haben zweiundzwanzig Fotograf*innen der renommierten Fotoagentur laif die „laif Genossenschaft“ ins Leben gerufen, um die Agentur, die 2015 von den damaligen Gesellschafter*innen an die ddp media GmbH verkauft wurde, wieder in das Eigentum von Fotograf*innen zu überführen. Ein entsprechendes Kaufangebot der Genossenschaft iG wurde bereits an ddp übermittelt.
mehr »

Hängepartie beendet – Fusionsfrage offen

Die deutschen Zeitschriftenverleger sehen die Branche in einer dramatischen Krise. „Wenn die aktuelle Entwicklung so weitergeht, sind bis 2024 über 2.000 Titel gefährdet“, warnte Philipp Welte, Vorstandssprecher des unlängst neu gegründeten Medienverbands der freien Presse (MVFP) am 26. April auf der Jahrespressekonferenz. Die eigenen Prognosen eher düster, blieb das Verhältnis zum Zeitungsverlegerverband vage gehalten. Coronabedingt wurde die Konferenz aus dem Web-TV-Studio der Bundespressekonferenz übertragen.
mehr »