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Portrait von Günter Herkel

Die Verstümmelung des Markenkerns

Eine Protestwelle gegen die „Reform“pläne in der ARD rollt an. Die neue Programmdirektion der ARD beabsichtigt, die Zahl der politischen Magazine im Ersten substantiell zu verringern. Dem Auslandsmagazin Weltspiegel droht die Abschiebung vom frühen Sonntag- auf den späten Montagabend. Dagegen regt sich nun Widerstand. Die Betroffenen wehren sich mit Offenen Briefen gegen diese Verstümmelung des Markenkerns der ARD.
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Kuba Havanna

Repression und Pressefreiheit in Kuba

Bei den anhaltenden Protesten in Kuba geht die Regierung mit großer Härte gegen Protestierende und Journalist*innen vor. Amnesty International zufolge wurden mindestens 115 Menschen festgenommen, darunter prominente Journalist*innen. Die Regierung versucht zu verhindern, dass Informationen nach außen dringen. Das Internet wurde gesperrt, um vor allem die sozialen Medien lahmzulegen. Denn auf What’s App, Facebook, Instagram und Co. wird berichtet, kommentiert und dokumentiert.
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Neustart Kultur: Stipendium für 2021

Im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien initiierten Programms NEUSTART KULTUR schreibt die Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft VG Bild-Kunst ein Stipendienprogramm 2021 aus. Dessen Volumen beträgt 15 Millionen Euro. Die Stipendien sind dotiert mit 5.000 Euro pro Person und haben eine Laufzeit von vier Monaten. Die Auszahlung des Förderbetrages erfolgt in zwei Tranchen, wobei die erste Tranche (4.500 Euro) nach Eingang des unterschriebenen Fördervertrages ausgezahlt wird.
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Fußball und Fangesänge im Sportradio

Der Zeitpunkt erschien günstig. Kurz vor der Fußball-EM und einen Monat vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio ging das bundesweite Sportradio Deutschland (SRD) auf Sendung. Trotz fehlender Live-Rechte soll es sich als Spartensender beweisen. Unter dem Motto: „Sport ist alles. Alles ist Sport“, wird seit Ende Mai rund um die Uhr gesendet. Ob der Slogan beim potentiellen Publikum des neuen Privatsenders ankommt ist zweifelhaft.
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Deutsche Welle: Ohne Tarif nach Kiew

Die deutsche Welle (DW) in Bonn will zum Jahresende die redaktionellen Arbeitsplätze ihrer Ukraine-Redaktion auslagern. Die 12 Mitarbeiter*innen der Redaktion würden dann nicht weiter dort beschäftigt werden. Die DW hatte angeboten, sie dafür künftig im so genannten Kiev Hub in der Ukraine einzusetzen. Allerdings sollen sie dann ohne Tarifbindung, unter ortsüblichen Bedingungen und mit ortsüblicher Bezahlung arbeiten.
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Kieler Nachrichten reduzieren Honorare

Die „Kieler Nachrichten“ wollen ein neues Honorarsystem für ihre freien Mitarbeiter*innen einführen. Danach sollen die Freien künftig nach einem „Baukasten-System“ entlohnt werden. Im Vergleich zu bisherigen Regelungen bedeute das für die Freien generell eine Reduzierung ihrer Honorare, schätzen die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und der DJV Schleswig-Holstein diese kritikwürdigen Pläne ein.
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Türkischer Journalist in Berlin angegriffen

Der im Exil lebende türkische Journalist Erk Acarer ist am 7. Juli an seinem Wohnort in Berlin-Neukölln von mehreren Männern angegriffen worden. Nach Angaben der Polizei wurde er am Kopf verletzt und musste im Krankenhaus medizinisch versorgt werden. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di verurteilt den gewalttätigen Angriff auf den Kritiker der türkischen Regierung. Der 48jährige Journalist lebt seit April 2017 in Berlin.
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Muslimfeindlichkeit: Medien unter Druck

„Der Druck auf klassische Gatekeeper wächst – durch Erwartungen der Leser*innen und den Aufschwung des Rechtsextremismus.“ Sie sei erstaunt gewesen, dass Journalist*innen aus unterschiedlichen Medien so einhellig diese Meinung vertreten, sagte Karin Scherschel, Professorin für Flucht- und Migrationsforschung, beim Interkulturellen Mediendialog in Frankfurt am Main. Dort wurde angeregt über ihre Studie „Mediale Wahrnehmung des Islam bei Politiker*innen und Journalist*innen“ diskutiert.
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Feiger Anschlag auf Journalisten

Auf den bekannten niederländischen Journalisten Peter R. de Vries wurde am Abend des 6. Juli mitten in Amsterdam ein Anschlag verübt. Der Kriminalreporter war Medienberichten zufolge nach dem Verlassen des Studios von RTL Boulevard in den Kopf geschossen und lebensgefährlich verletzt worden. „Wir sind fassungslos und ringen um Worte. Dieser Anschlag hat den unabhängigen Journalismus und die Pressefreiheit bis ins Mark getroffen“, erklärte die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Monique Hofmann.
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Schlösser und Gärten frei fotografieren

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) gibt sich eine neue Foto- und Filmrichtlinie. Sie vereinfacht die zustimmungsfreie Veröffentlichung und Vermarktung von Aufnahmen der Parkanlagen und Gebäude. Die Öffnung der Direktive für professionelles Bildmaterial ist unter anderem „Ergebnis eines konstruktiven Dialogs zwischen SPSG und dem Bundesverband professioneller Bildanbieter (BVPA)“, vermeldet die Interessenvertretung für deutsche Pressebild-Agenturen und Bildarchive in einer Presseinformation.
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Nicaragua: Störfaktor unabhängige Medien

Nicaraguas autoritär regierendes Präsidentenpaar, Daniel Ortega und Rosario Murillo, ziehen alle Register für ihren Machterhalt. Erst wurden mehrere potenzielle Kandidaten der Opposition für die Präsidentschaftswahlen am 7. November verhaftet, dann bekannte Oppositionelle und nun gehen Polizei und Justiz gegen die letzten unabhängigen Medienvertreter*innen vor. Der bekannte regierungskritische Journalist Carlos Fernando Chamorro konnte in letzter Sekunde das Land verlassen, bevor ein Sondereinsatzkommando am 21. Juni sein Haus in Managua durchsuchte.
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Filmtipp: Kinostart von „Wer wir waren“

Was werden zukünftige Generationen über uns denken, wenn wir bereits Geschichte sind? Marc Bauders kürzlich auf dem „Summer Special“ der Berlinale uraufgeführter Dokumentarfilm „Wer wir waren“ startet jetzt im Kino. Der Film begleitet sechs Denker*innen und Wissenschaftler*innen von den Tiefen des Ozeans bis in die Weiten des Weltraums und lässt sie über die Gegenwart und Zukunft der Welt reflektieren. Eine philosophische Annäherung an die Ursachen und Folgen des globalen Kapitalismus.
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Endlich Bewegung im Fall Julian Assange?

Freiheit für Julian Assange, war die Forderung der Berliner Mahnwache vor dem Brandenburger Tor und der US-Botschaft am 50. Geburtstag des im englischen Belmarsh inhaftierten Mitgründers von Wikileaks. Assange drohten bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft.  Ein englisches Gericht hatte die Auslieferung an die USA abgelehnt, die USA wollen Widerspruch einlegen. Doch jetzt könnte der Fall eine neue Wendung nehmen.
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WDR: Rundfunkräte debattieren über Programmauftrag

Unruhe im WDR: Ein Drittel der Mitglieder des Rundfunkrates wollte auf einer Sondersitzung des Gremiums grundsätzlich über den Programmauftrag des Senders diskutieren. Befürchtet werden Qualitätsverluste bei der Umschichtung von „linear“ zu „online“, vor allem bei Kulturformaten. Zur Unterfütterung ihrer Positionen hatte die Gruppe ein Diskussionspapier mit zehn Punkten zur „Zukunft der Gestaltung des Programmauftrags im WDR“ vorgelegt. Das Echo auf diesen Vorstoß fiel allerdings gemischt aus.
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Buchtipp: Tools für geschlechtergerechte Kommunikation

Außer Fakten-Checks gibt es inzwischen auch Framing-Checks. Es ist nicht nur wichtig, was sondern auch wie berichtet wird. So analysiert die „Süddeutsche Zeitung“ in einem „Framing-Check“  einzelne Begriffe, denn mit ihnen und ihren Rahmungen lasse sich Politik machen und manipulieren. Aktuell nutzen Gegner*innen der Geschlechter-Gleichberechtigung „Gender“ durch negatives „Framing“ als Kampfbegriff. „Re:framing Gender“ demonstriert nun, wie man mit einer geschlechtergerechten politischen Kommunikation gegensteuern kann.
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Die Banalisierung des Bösen

Seit einiger Zeit häufen sich in Filmen, Comics und im Internet die Persiflagen auf Adolf Hitler und andere Nazi-Größen. Der amerikanische Historiker Gavriel D. Rosenfeld hält diese Entwicklung für bedenklich, weil sie die moralischen Dimensionen der Vergangenheit in den Hintergrund treten lasse. Er betrachtet die Parodien als Verharmlosung des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen, was wiederum jenen in die Karten spiele, die schon lange ein Ende des Gedenkens forderten: den Rechtsextremisten.
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