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Trau Dich zu verhandeln!

Pascale Müller recherchiert u.a. zur Arbeitsausbeutung für Print, TV und Radio und erhielt für ihre 2018 bei bei BuzzFeed und Correctiv publizierte Sozialreportage zu sexualisierter Gewalt gegenüber Erntehelferinnen in Spanien, Marokko und Italien den Nannen-Preis. Die freie Investigativjournalistin lud zum Erfahrungsaustausch. Wie können Freie die finanziellen Herausforderungen ihrer Arbeit bewältigen?
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Qualität wichtiger als das Label

Nur einen „ausgeruhten“ Artikel pro Tag veröffentlicht das seit 2016 erscheinende Online-Magazin „Perspective Daily“, erklärte Redakteur Chris Vielhaus beim 35. Journalismustag in seinem Workshop. Ruhe müssen auch die Leser*innen von „Perspective Daily“ mitbringen, denn die Artikel sind lang. Sie werden langfristig mit ausführlicher Recherche geplant.
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Kreativ sein, sich einmischen

Mit Optimismus und der „Lust drauf, sich zu engagieren“ gingen junge ver.di-Mitglieder vor vier Jahren daran, sich in der Gewerkschaft in einem neuen Fachbereich zusammen zu finden. Dieses Vorhaben scheint schon ein stückweit gediehen, schauen wir auf die Ergebnisse der ersten Bundesjugendkonferenz des Fachbereichs Anfang Februar. Erstmals haben sich dazu in Gladenbach 54 Delegierte der verschiedensten Branchen getroffen. An den Vorbereitungen waren viele beteiligt – erstes Kennenlernen war programmiert. Nun geht es ans „Zusammenwachsen“, so das aktuelle Motto. Und so unterschiedlich wie die Berufsfelder im Fachbereich „Finanzdienste, Kommunikation und Technologie, Kultur,…
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Explosionswelle in Zeitlupe

Wie so oft bei technischem Fortschritt, hatte der Einsatz des auf einer KI basierten Dialogsystems ChatGPT den Effekt einer Explosionswelle in Zeitlupe: Sein Erscheinen war nach der langen Zeit des KI-Hypes beinahe überfällig, kam dennoch überraschend und mit Auswirkungen, die sich in verschiedene Richtungen ausbreiten. Auch wenn relativ schnell klar wurde, dass diese Innovation noch nicht in der Lage ist, menschliche Arbeit im großen Stil zu substituieren und auch Fehler und Lücken bekannt wurden, sind die Anwendungsmöglichkeiten für den Journalismus im Prinzip durchaus beeindruckend.
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Bald bei Springer „Digital only“

Der Axel Springer Verlag forciert den Umbau zum rein digitalen Konzern. Auf dem Weg dahin soll es deutliche Einsparungen und einen Stellenabbau geben. Dies kündigte der Vorstand am 28.Februar gegenüber der Belegschaft an. „Unser Ziel ist‚ Digital only‘“, so Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. Hauptbetroffene dürften die Mitarbeiter*innen der bisherigen Flaggschiffe „Bild“ und „Welt“ werden. ver.di kritisiert die Pläne als „abgehobene Unternehmensstrategie, die Renditeerwartungen in den Aufsichtsräten bedient“.
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Streiks beim ZDF

Beim ZDF wurde am 7. März gestreikt, um den Forderungen in der laufenden Tarifverhandlung für einen neuen Vergütungstarifvertrag mehr Nachdruck zu verleihen. Von dem mehrstündigen Streik, zu dem die Gewerkschaften VRFF, ver.di und DJV aufgerufen hatten, waren die aktuellen Sendungen ZDF-„heute“ und „drehscheibe“ betroffen. Als Ersatz gab es unter anderem Sendungen wie „heute Xpress“ und „Bares für Rares“.
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Aktion für Floriane Irangabiye, Burundi

Zehn Jahre Haft für eine Straftat, deren Bezeichnung bereits andeutet, dass kein konkreter Tatverdacht für das Urteil notwendig war: „Gefährdung der Integrität des Staatsgebiets“. Die burundische Journalistin Floriane Irangabiye wurde am 2. Januar 2023 nach Überzeugung von Amnesty International auf der Grundlage konstruierter Vorwürfe für schuldig befunden. Ihre Rechtsbeistände haben inzwischen Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt.
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Jenseits bloßer Problemschilderung

Keine Lösung ohne Problem: Wie funktioniert konstruktiver Journalismus in der Praxis?“ war Thema der abschließenden Podiumsdebatte mit vier Protagonist*innen, die eigene Erfahrungen und mediale Best-Practice-Beispiele vermittelten. Dass auch bei ihnen nicht alle Blütenträume reifen, bekannten sie freimütig. „Man versucht vieles, manches funktioniert nicht, da ist Scheitern immanent“, erklärte Chris Vielhaus, Redakteur beim Onlinemagazin „Perspective Daily“. Steffen Bayer, einer der Gründer der lösungsorientierten ZDF-Reihe „Plan B“, gestand, dass die Redaktion es nach ein bis zwei Jahren aufwändiger Recherche aufgegeben habe, danach zu forschen, wie die Deutsche…
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Aktive Gewerkschafter abgestraft

Bei den 11 Yorck-Kinos in Berlin und bei UCI in verschiedenen Städten wurde in den letzten Wochen für bessere Stundenlöhne gestreikt. Viele Beschäftigte waren an den verschiedenen Standorten dem ver.di-Aufruf gefolgt. Filmvorstellungen fielen aus. Die Beschäftigten fordern eine angemessene Bezahlung für ihre Arbeit. Bei den Yorck-Kinos geht der Arbeitgeber gegen aktive Gewerkschafter*innen vor, indem er ihre befristeten Arbeitsverträge nicht verlängert, obwohl sie als Arbeitskräfte gebraucht werden.
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Medien, Journalismus, Film neu aufgestellt

Die deutsche Medienlandschaft hat aufregende Jahre hinter sich. Auf der Konferenz der Bundesfachgruppe „Medien, Journalismus und Film“ von ver.di in Berlin wurde nach vier Jahren wieder Bilanz gezogen und in die Zukunft geblickt. Die Delegierten debattierten über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die zurückliegenden Tarifabschlüsse und das Verhältnis zwischen festen und freien Medienschaffenden. Ein neuer Bundesfachgruppenvorstand wurde gewählt.
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Manfred Kloiber: Nimmt gern das Ruder in die Hand

Wenn die Wellen hoch schlagen in der Debatte, Fragen zum Prozedere im Orgakram aufkommen, Unruhe im Saal entsteht, dann geht Manfred Kloiber ans Mikro. Er gibt Antworten, erklärt geduldig, sagt seine Meinung – und das alles konzentriert auf den Punkt. So kennen und schätzen ihn viele. Es wundert daher nicht, dass der freiberufliche Radiojournalist erneut zum Bundesvorsitzenden der Fachgruppe gewählt wurde, die nunmehr unter dem Namen „Medien, Journalismus und Film“ firmiert. Eine Funktion, die er bereits seit acht Jahren ausgefüllt hatte. Parallel dazu nahm er im schwierigen Fusionsprozess von sehr verschiedenen Branchen zu einem gemeinsamen Fachbereich als Vorsitzender des…
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Carmen Salas: Respekt vor der Verantwortung

Schon als Kind vertrieb Carmen Salas sich und ihren Eltern die Zeit mit Geschichtenerzählen. Auf langen Autofahrten gab sie wieder, was sie zuvor in Filmen gesehen hatte. Dass daraus einmal eine Profession werden sollte, ahnte noch niemand. Sie interessierte sich früh für Literatur und Theater. Wirtschaftliche und soziale Themen machten sie schon immer neugierig. Im peruanischen Cusco geboren und aufgewachsen, ist sie aber auch neugierig auf die Welt.
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Peter Freitag: „Gesinnungskölner“ mit Liebe zum Landleben

Ob Tageszeitung oder Boulevard, Hörfunk oder Fernsehen, Peter Freitag hat schon alles gemacht, als Fester, Freier und als Pauschalist. In die Gewerkschaft einzutreten, war für ihn keine Frage. Schon drei Monate, nachdem er als Student begonnen hatte, frei für den WDR und den „Kölner Stadtanzeiger“ zur arbeiten, war er Mitglied der damals noch recht neuen IG Medien.
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Konstruktiv und selbstbewusst

Vereinte Kraft. Keine halben Sachen. Und maximale Ermutigung. Das hätte als Devisen für die erste gemeinsame Frauenkonferenz des ver.di-Fachbereiches A getaugt. Knapp 70 Delegierte der „Finanzdienste, Kommunikation und Technologie, Kultur sowie Ver- und Entsorgung“ erfüllten sie mit Leben. Die Frauen wollen ihre Interessen auch künftig energisch vertreten – mit eigenen Strukturen und einem gewählten Vorstand. Über Kompass und Inhalte herrschte großes Einvernehmen, fast alle Beschlüsse fielen einstimmig.
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Aufräumen im Eiltempo

Im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) regiert jetzt der Rotstift. Rund 49 Millionen Euro will Interims-Intendantin Katrin Vernau bis Ende 2024 einsparen. In diesem Zeitraum sollen etwa 100 von derzeit rund 1.600 Stellen abgebaut werden. Das TV-Programm wird hauptsächlich auf die Sendestrecke von 18 bis 22 Uhr eingedampft. Gewerkschaften und Beschäftigte reagieren empört auf den geplanten Kahlschlag. Während die Belegschaft bluten soll, streitet die gefeuerte Ex-Intendantin Schlesinger juristisch um üppige Ruhegelder.
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Gesetz ohne Rechtsfolgen

Am 7. März war in Deutschland Equal Pay Day. Er markiert symbolisch den Tag im Jahr, der der Lohnlücke zwischen Frauen und Männern entspricht und macht auf diesen Missstand aufmerksam. Seit Jahren tut sich wenig bei der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, das zeigen die Daten des Statistischen Bundesamtes. 18 Prozent weniger haben Frauen 2022 pro Stunde brutto verdient. Für Birte Meier ist das nicht akzeptabel. Sie selbst hat Lohndiskriminierung erlebt und sich dagegen gewehrt. Mittlerweile führt die Journalistin seit Jahren einen Rechtsstreit gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber ZDF, in dem es ihr um mehr geht als um ihren Verdienst. Sie will Lohngerechtigkeit für Frauen. Jetzt…
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