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Sozialer Kahlschlag

Dass in wirtschaftlichen Krisenzeiten der Ruf nach Sparen ertönt, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn aber die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ eine Kampagne für einen radikalen Subventionsabbau anzettelt, sollten kritische Gewerkschafter und Journalisten genauer hinsehen. Einige der Forderungen laufen auf sozial- und kulturpolitischen Kahlschlag hinaus.
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Drucksache Bild

Was ist Bild? Ein populistisches Kampagnenblatt? Das Boulevard-Leitmedium für Journalisten? Nach einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung ist Bild vor allem eine entfesselte „Marketingmaschine, für deren Betreiber journalistische Inhalte weitgehend entbehrlich sind“.
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Nicht nur über den Krieg

Nein, keineswegs sei er nur in der Krisenberichterstattung tätig. Sagt Stefan Nowak, sonst ein ruhiger und nachdenklicher Mann, energisch. Er legt Wert darauf, seinen Beruf als Kameramann vielseitig wahrzunehmen. Kürzlich war der Freelancer für die private Sendergruppe RTL, NTV, Vox und RTL 2 in Libyen. Er hat über den Befreiungskrieg der Rebellen für die Nachrichten und das RTL-Nacht-Journal berichtet. Zu Tsunami, Erdbeben und Atomkatastrophe hat er Bilder aus Japan geliefert.
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Viel Feind, viel Ehr

„Heute wollen wir uns mal ein wenig mit der Bundesregierung anlegen“. Dieser süffisante Satz von Panorama-Chef Gert von Paczensky ist in die Fernsehgeschichte eingegangen. Dabei ging es um gar nicht viel. Die Adenauer-Regierung hatte einen Bericht über die politische Arbeit der Regierung vorgelegt, in dem die PR dominierte und wichtige Fakten fehlten: „Und über 300 Fotos auf Kosten der Steuerzahler“. Beim heutigen Standard von Polit-PR kann man darüber höchstens noch lächeln. Damals gab’s Ärger. „Wir hatten immer viel Zuspruch und viel Krach“, erinnert sich Gert von Paczensky viele Jahre später.
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Ausbaufähig

ver.di soll Solo-Selbstständige stärker in die gewerkschaftliche Arbeit einbeziehen, lautet eine Botschaft der 3.Bundeskonferenz für Freie und Selbstständige, die am zweiten Maiwochenende mit 33 Delegierten in Berlin stattfand.
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Tarifniveau gehalten

Kurz vor der Feier zum 250jährigen Jubiläum der Saarbrücker Zeitung und vor allem nach Streiks und verschiedenen gewerkschaftlichen Aktionen der letzten Wochen konnte in der Nacht zum 7. Juni nach zwölf Stunden Verhandlung ein Tarifergebnis für die Redaktionen und Verlagsangestellten der drei Holtzbrinck-Zeitungen Saarbrücker Zeitung, Pfälzischer Merkur und Trierischer Volksfreund sowie das Druckhaus in Saarbrücken erzielt werden.
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Bayern: Keine Einigung bisher möglich

In der dritten Verhandlungsrunde der Gehalts- und Lohnverhandlungen für die Angestellten in den bayerischen Zeitungsverlagen haben die Vertreter des Verbandes bayerischer Zeitungsverleger (vbzv) lediglich das völlig unzureichende Angebot aus der zweiten Runde wiederholt: in mehr als zwei Jahren sollen die Einkommen um grade mal zwei Prozent steigen.
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Nord: Fünf Prozent mehr Gehalt gefordert

Am 30. Juni endet die Laufzeit der Gehaltstarifverträge für die Angestellten der Zeitungsverlage Hamburg und der Zeitschriftenverlage in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
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Tarifeinigung für Zeitungsangestellte

In Rheinland-Pfalz/Saarland konnte am 10. Mai ein Tarifabschluss für die Angestellten Zeitungsverlage erreicht werden.
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Initiative zur Tarifeinheit nicht mehr mitgetragen

Die Initiative zur Tarifeinheit, die der DGB gemeinsam mit den Arbeitgeberverbänden (BDA) im September 2010 ergriffen hat, wird von ver.di „nicht länger mitgetragen und unterstützt“. Außerdem soll ver.di den DGB auffordern, „ebenfalls eine gesetzliche Regelung der Tarifeinheit nicht mehr anzustreben“. Das beschloss der ver.di-Gewerkschaftsrat in seiner Mai-Sitzung.
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Streikbereit

„Wer Dumpingpreise sät, der kann keinen Qualitätsjournalismus ernten“, war nur eine Plakataufschrift von vielen am 9. Juni auf dem Römer in Frankfurt am Main. Tausende Redakteure und Drucker waren zusammen gekommen, um gegen Tarifabbau zu streiken. Seit Wochen ringen Beschäftigte aus den Zeitungsverlagen und der Druckindustrie um neue Tarifabschlüsse. Allen voran die Kolleginnen und Kollegen aus Baden-Württemberg, gefolgt von NRW, Bayern und Nord.
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Die Prominente und das Opfer

„Migrantinnen in den Medien – Darstellungen in der Presse und ihre Rezeption“ heißt das Buch, das Margreth Lünenborg, Journalistikprofessorin an der Freien Universität Berlin, im März dieses Jahres zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen Annika Bach und Katharina Fritsche im transcript-Verlag publiziert hat. Die Forscherinnen untersuchten die Darstellung von Migrantinnen in fünf deutschen Tageszeitungen und führten sechs Gruppendiskussionen mit jungen Migrantinnen und deutschen Frauen. Dabei wurden „stereotype, aber auch widerständige Bilder sichtbar“.
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Gegengift zu Sarrazin

Ein lauer Juniabend in Köln, die Fenster im Café-Theater „die wohngemeinschaft“ sind weit geöffnet, eine bunte Runde von Frauen und Männern lauscht der kleinen Gruppe auf der Bühne, die Texte aus dem „Manifest der Vielen“ vorträgt – einem Buch, das sich als „Gegengift zu Sarrazin“ versteht. Dreißig profilierte Autorinnen und Autoren mit Migrationshintergrund haben über ihr Leben in Deutschland, über Fragen zu Identität und Heimat geschrieben. „Besonders der Text zur Integrationsverweigerung hat mir gut gefallen. Habt ihr die Debatte nicht auch satt“, fragt eine zierlich und zugleich sportlich wirkende Frau mit fester Stimme aus dem Publikum. Es ist Marjan…
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Weg vom Kopftuchklischee

„Knüppel im Kreuz – Kind im Bauch“ betitelte der „Spiegel“ 1990 einen Artikel über die unterdrückte „ Kopftuchtürkin“. Zwanzig Jahre später ist sie immer noch der Prototyp der Migrantin in deutschen Medien. Aber mittlerweile gibt es neben dem Opfer viele andere Typen, die ein positiveres, facettenreicheres Bild von Migrantinnen zeigen. Und es gibt immer mehr Journalistinnen mit Zuwanderungshintergrund. Bewegt sich etwas in Medien und Köpfen?
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Journalismus – enthüllt

Die Johanna-Quandt-Stiftung prämiert mit ihrem Medienpreis „exzellenten Wirtschaftsjournalismus“ und „fördert das Urteilsvermögen junger Journalisten“. In diesen Tagen prämiert und fördert sie die Politpropaganda der Axel-Springer-Enkel gegen das griechische Volk.
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Fahndungserfolg

Mehr als viereinhalb Jahre nach der Ermordung der Journalistin Anna Politkowskaja vor ihrem Haus in Moskau vermelden die Russen einen Fahndungserfolg. Der mutmaßliche Todesschütze Rustam Machmudow wurde am 31. Mai in Tschetschenien festgenommen; zwei Tage später wurde bereits Anklage erhoben. Jahrelang war mit internationalem Haftbefehl nach Machmudow gesucht worden; schließlich fand man ihn im Haus seiner Eltern.
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