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Jugendmedientage: Kreative Ideen spinnen

Vom 27. bis 30. Oktober 2016 treffen 400 engagierte Jugendliche zwischen 16 und 27 Jahren zu den Jugendmedientagen in Dresden zusammen, „um gemeinsam leidenschaftliche Medienarbeit zu betreiben: Unter der Anleitung von Branchenexperten lernen sie handwerkliches Know-how, erweitern ihre Medienkompetenzen, spinnen kreative Ideen und knüpfen Kontakte – zu Profis wie zu Gleichgesinnten. Die Jugendmedientage fördern gezielt junges Engagement, aus einer frischen Perspektive mit innovativen Ideen”.
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Redakteure als geschichtliche Akteure

Das Jahr 2016 ist für ver.di in doppelter Hinsicht jubiläumsträchtig: 15 Jahre besteht die aus fünf Einzelgewerkschaften fusio­nierte Dienstleistungsgewerkschaft. Und gemeinsam darf man auf die 150-jährige Geschichte der ältesten Vorgängerorganisation, des Deutschen Buchdruckerverbandes, zurückblicken. Rechtzeitig zu diesem Jahrestag ist ein Band erschienen, den ver.di als besonderes Geschenk betrachten kann. Er überblickt 150 Jahre Gewerkschaftsentwicklung chronologisch, liefert aber keinen rein sachlich-historischen Abriss. Vielmehr nimmt das 500­seitige Buch die verantwortlichen Jour­nalisten des Gewerkschaftsblattes als geschichtliche Akteure in den Blick.
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Mogelpackung

M | Dass die Werbewirtschaft ihre Methoden fortentwickelt und dabei auch in den journalistischen Werkzeugkasten greift, müsste noch keine Bedrohung des (Qualitäts)journalismus bedeuten. Warum ist es doch eine? Stephan Russ-Mohl | Es ist sogar eine doppelte Bedrohung: Zum einen entziehen die neuen Methoden der Werbewirtschaft dem unabhängigen Journalismus Ressourcen – sei das Content Marketing, die zielgruppen-präzise „Direktwerbung” über Facebook oder Google anstatt in herkömmlichen journalistischen Medien.
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In den Fängen des Content Marketing

Ganz neu: Aldi wird Dein Wellness­coach. Literaturtipps von der Bahn, Zukunftsdebatten mit der Deutschen Post und die Parkassistenz-App vom bayerischen Automobilkonzern gibt es ja längst. Mit Magazinen, Online-Ratgebern, Eventportalen, Social-Media-Angeboten oder Apps versuchen Unternehmen Business-Partner und Verbraucher verstärkt da zu erwischen, wo Produkte noch gar nicht im Vordergrund stehen. Mehr unterbewusst wird der Boden für Absatz bereitet, wenn Marken mit Gefühlen aufgeladen werden. Content Marketing heißt das Zauberwort, seit das Web 2.0 die Kanäle erweitert hat.
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Lokale Sternstunden

Wenn es ein Argument für die gedruckte Zeitung gibt, ist es der Lokalteil. Die Elbe-Jeetzel Zeitung aus Lüchow-Dannenberg im nordöstlichen Niedersachsen liefert täglich den Beweis dafür, dass Lokaljournalismus nicht provinziell und öde sein muss. Auch wenn die bewegten Zeiten von Anti-AKW-Kampf und Castor-Transporten ins benachbarte Gorleben längst vorbei sind. Der Branchendienst Meedia ernannte die EJZ unlängst erneut zur „stärksten Heimatzeitung der Republik”.
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Dokumentarfilm: Unter Wert gehandelt

Dokumentarfilme werden nur noch selten wahrgenommen. Die Sender haben sie ihrem Publikum geradezu abgewöhnt. Die Programmkinos scheinen auch die Lust verloren zu haben, das Genre zu pflegen. Ein wenig sind Dokumentarfilme in der visuellen Kultur so etwas wie der Jazz in der Musik: Außenseiter, ein Fach für Liebhaber und Kenner. Aber warum ist das so?
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Mut für Alltägliches

M | Wie kommen Sie auf Ihre Stoffe? Es ist nicht mehr sehr alltäglich im Do­kumentarfilm, alltägliche Geschichten zu erzählen. Was haben die Redaktionen gesagt, als sie mit der Idee auftauchten, etwas über die Freiwillige Feuerwehr auf einem Dorf erzählen zu wollen? Jean Boué | Ich hatte länger keine Filme für den NDR gemacht. Irgendwann habe ich mit einem Redakteur nach einem Thema gesucht, steckte auch schon in politisch brisanten Geschichten. Dabei sagte ich: Am liebsten würde ich ja einen Film über eine freiwillige Feuerwehr machen.
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Keine Lückenbüßer

M | Das Fernsehen finanziert über weite Strecken den Dokumentarfilm, liebt ihn aber nicht. Warum dieses gestörte Verhältnis? Sabine Rollberg | Das Traurige ist, dass die meisten Dokumentarfilme die Finanzierung des Fernsehens brauchen. Auch die sonstigen Finanzierungsquellen sind daran gebunden. In Deutschland verlangt die Filmförderung, dass man einen Letter of intent, also die Absichtserklärung einer Fernsehanstalt, mitbringt. Insofern verengt sich der Kreis. Man kann Dokumentarfilm sicherlich auch frei finanzieren, wenn man reicher Erbe ist oder wenn man eine Stiftung findet oder über Crowdfunding.
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Beruf Hashtaghüterin: Christina Quast

Von der klassischen Journalistin mit abgeschlossenem Journalistikstu­dium an der TU Dortmund zur Twitter-Managerin, die für ihre Kunden nicht nur Veranstaltungen auf Twitter begleitet, sondern auch Twitter-Accounts aufbaut und in Vorträgen, Seminaren und Blogartikeln Journalist_innen das Medium Twitter näherbringt. Das ist der Werdegang von Christina Quast, die sich in ihrem Twitter-Profil selbst mit „freiberuflich als #Hashtaghüterin” beschreibt. Diesen Begriff hat die Teilnehmerin einer Veranstaltung ihr einst auf Twitter verpasst und weil er so treffend ihre Arbeit, nämlich das Überwachen von Hashtags, beschrieb, hat Quast die Kollegin gebeten, ihn als Berufsbezeichnung…
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Editorial: Plädoyer für einen „Langestreckenläufer“

„Es kann nicht sein, dass der große Dokumentarfilm in der ARD nur im Sommer während der Talkshowpause läuft. Damit entwertet man ein Genre und missachtet es. Dokumentarfilme sind keine Lückenbüßer”, sagt die Journalistin und Dokumentarfilmerin Sabine Rollberg im M-Interview (S. 12–13). Von den Fernsehsendern eher als Quotenkiller gesehen, ist der Dokumentarfilm nach wie vor ein ungeliebtes Film-Kind. Dokumentationen werden „Unter Wert gehandelt” so der aktuelle M-Titel von Fritz Wolf – durchaus ein gewolltes Plädoyer für den Dokumentarfilm.
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Schon entdeckt? Oxi und oxiblog.de

„Ein ‘Nein’ fehlt meist in der Berichterstattung zu ökonomischen Themen.” Diese Beobachtung hält der Publizist Wolfgang Storz, ehe­maliger Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, im Editorial seiner neuesten Zeitung fest. Die heißt Oxi, griechisch für „Nein”, und ist seit dem 10. Mai an Kiosken zu haben. Im Juli 2015 hatte Griechenland bei der Volksbefragung zu den auf­gezwungenen Sparmaßnahmen mehrheitlich „oxi” (sprich: „ochi”) gesagt. In diesem Geist soll nun eine neue Zeitung gemacht werden. Dazu gibt es das Oxiblog, mit täglich einem neuen Artikel.
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Zeit der Experimente

Noch vor wenigen Jahren spuckten nicht wenige Journalisten Gift und Galle, wenn sie nur das Wörtchen „Blog” hörten. Ganz anders heute: Livevideos über Periscope haben sich im Fernsehjournalismus bereits als Zuschauer-Feedbackkanal etabliert. Und wenn Feinstaub-Sensoren Messwerte an die Redaktion übermitteln, ist bereits von „Sensorjournalismus”, alternativ auch von „Roboterjournalismus” oder „programmiertem Journalismus”, die Rede.
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Grenzen für das audiovisuelle Netz

Mit „Smart TVs” haben immer­­­­ mehr Menschen neben ihren Computern, Smartphones und Tablets ein weiteres Tor ins Internet zu Hause, über die sie Inhalte jeglicher Art direkt auf dem Fernseher abrufen können. Darüber hinaus sind die Hersteller von Fernsehgeräten mit ihren Benutzeroberflächen längst selbst zu Plattform- oder gar Inhalte-Anbietern geworden. Ob Datenschutz, Urheberrechte, Jugendschutz, Haftungsfragen oder die Sicherung von Vielfalt: Alles ist tangiert. Das ist die Folie für die europäische Regulierung der audiovisuellen Medienlandschaft.
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Verteilungsplan hinfällig

Der Bundesgerichtshof hat in Sachen Verlegerbeteiligung bei der VG Wort entschieden – mit ernsten Konsequenzen vor allem für die Verlage. Sie dürfen nicht mit pauschalen Ausschüttungen an den Einnahmen der Verwertungsgesellschaft beteiligt werden. Damit sind die Satzung und der Verteilungsplan der VG Wort „unwirksam”, schlussfolgert die VG Wort. Das gilt übrigens auch für andere Verwertungsgesellschaften wie VG Bild-Kunst, GEMA und VG Musikedition.
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Man findet, was man sucht

Massenleaks stellen Journalist_innen vor besondere Herausforderungen: Wie sollen sie ihre Geschichten in dem Datenwust von Millionen Dateien finden? Und welchen Anforderungen muss ihre Datenanalyse genügen, zumal die Ansprüche des Publikums an eine professionelle Informationsaufarbeitung steigen? Eine Erschließung der Daten über eine Suchfunktion, wie sie die Süddeutsche Zeitung vorgenommen hat, gehört mittlerweile zu den Basics. Die automatische Auswertung darf hier allerdings nicht stehen bleiben, mahnen Datenprofis. Denn sonst prägen unvermeidlich die Absichten und Fähigkeiten der Rechercheure die Ergebnisse zu stark.
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Nichts ist wirklich planbar

Bis zur Geburt ihres ersten Kindes verlief ihr Leben ohne große Komplikationen. Dann kam ihre Tochter mit einem seltenen Gendefekt auf die Welt und die freie Journalistin Mareice Kaiser erkannte: Nichts im Leben ist wirklich planbar. Wie sie trotz des Schicksalsschlags in ein glückliches und erfülltes Familienleben fand und Beruf und Fa­milie mit der Pflege eines behinderten Kindes verbindet, erzählt die Journalistin im Interview. M gibt das in dem Buch „Kinder + Karriere = Konflikt? – Denkanstöße für eine deutsche Debatte” von Tina Groll veröffentlichte Gespräch in einer gekürzten Fassung wider.
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