Medienpolitik

Der Berg kreißt …

Am 23. Mai hat das Grundgesetz seinen 50. Geburtstag. Theodor Heuss hatte ihm gewünscht, daß es im Bewußtsein und in der Freude der Bürger lebendig wird. Dazu bedarf es einer aktiven Bürgergesellschaft, die Einmischung praktiziert: Wer, wenn nicht wir? Freilich: Als Gewerkschaften gegen den Sozialabbau demonstrierten, wurde von der Regierung Kohl gesagt, Demokratie bestehe nicht darin, daß man sich danach richte, wer mehr Menschen mobilisieren könne. Bei der geplanten doppelten Staatsbürgerschaft, als ein rechtes Kartell den Aufstand der Stammtische probte, war das dann ganz anders.
mehr »

Schlimme Ahnungen

Wir haben uns geirrt. Leider. Wir dachten und hofften 1993, als der Verein "Journalisten helfen Journalisten" in München gegründet wurde, daß seine Existenz nur von kurzer Dauer sein würde. Wir wollten einigen der infolge ihrer Berichterstattung über Kriege und Krisen in aller Welt in Not geratenen Kolleginnen und Kollegen mit materiellen Spenden unsere Unterstützung zusichern.
mehr »

Integration … ist leider keine meßbare Größe

In unserer Titelgeschichte 3/99 "Angebote zur Integration?" haben wir in dem Bericht über die muttersprachlichen Angebote der ARD  die SFB 4 Multikulti-Welle nur recht kurz gestreift - zu kurz nach dem Verständnis einiger Leserinnen und Leser, die mehr über die Erfahrungen, das Selbstverständnis und das besondere Angebot dieser Welle wissen wollten. Deshalb haben wir nochmal nachgefragt:  für "M" sprach Günter Herkel mit Friedrich Voß, dem Wellenchef von SFB 4  Multikulti.
mehr »

Texte im Netz

" ... werden wir unserem Herrn Mandaten empfehlen, seine Ansprüche gerichtlich geltend zu machen." Die Ankündigung des Münchner Rechtsanwalts Georg Romatka an den Privatsender ProSieben stammt aus dem Spätsommer letzten Jahres - und nun, im Mai ist es so weit: Dann wird wohl eine der größten Urheberrechtsklagen einer Einzelperson vor Gericht landen: Auf vorläufig geschätzte 750.000 Mark beziffert sich der Streitwert, den der Journalist Fred König für die unberechtigte Weitergabe und Fremdnutzung seiner Filminhaltsangaben verlangt, die er von 1990 und 1997 für ProSieben und zeitweise auch für dessen 100prozentige Tochter Kabel 1 geschrieben hat.
mehr »

Hamburger Medien-Eintopf – es brodelt und blubbert

Vor gut einem Jahr bekam die "Zeit" ein neues Layout, nun steht die nächste Änderung ins Haus: Ab 12. Mai wird die Tiefdruckbeilage "Zeit-Magazin" durch einen 24-seitigen Farbteil im Zeitungsformat ersetzt. Das bisherige Ressort "Modernes Leben" verschmilzt mit der eigenständigen Redaktion des Magazins zum Ressort "Leben" mit Sitz in Berlin. Mit einer Mischung aus "harten und weichen Themen" will man nach den Worten von Chefredakteur Roger de Weck neue und vor allem junge Leser aus dem Umfeld von Universitäten gewinnen. Entwickelt wurde "Leben" von Andreas Lebert, der unter anderem stellvertretender Chefredakteur des "Stern" war und maßgeblich an der Entwicklung des Magazins der…
mehr »

Reporter an der Front reichen nicht

Die "herkömmliche Kriegsberichterstattung" laufe immer noch nach dem "Modell des Krieges von 1870/71" und wird den Möglichkeiten der modernen Technologien nicht gerecht, so Dr. Friedrich Krotz vom Hans-Bredow-Institut in Hamburg.
mehr »

Experiment lokale Grundversorgung

Halbzeit beim Modellversuch Bürgerfunk in Niedersachsen. Strittig ist die Bestandsgarantie über das Jahr 2002 hinaus. Über die finanzielle Zukunft der Bürgermedien stritten rund 100 Vertreter der Bürgermedien in der Evangelischen Akademie in Loccum bei einer Veranstaltung von Akademie, Interessengemeinschaft nichtkommerzieller lokaler Hörfunk in Niedersachsen (INGEHN) und IG Medien.
mehr »

Haufenweise Geld verschenkt

Daß Redakteurinnen und Redakteure an deutschen Tageszeitungen zu gut "alimentiert" sind, ist eine oft von Verlegerseite gehörte Aussage bei Tarifverhandlungen. Daß Redakteurinnen und Redakteure an deutschen Tageszeitungen haufenweise Geld verschenken, indem sie geleistete Mehrarbeit ihren Verlegern nicht als Überstunden in Rechnung stellen, ist eine unbestrittene Tatsache.
mehr »

Zwischen Propaganda, Zensur und Kommunikation per Internet

Ohne freie Medien keine Menschenrechte - ohne Menschenrechte keine freien Medien: Diese Formel ist einfach und stimmig, doch das Geflecht der Strukturen, das auf die Berichterstattung über Menschenrechte einwirkt, ist vielschichtig. Das zeigt - nicht zum ersten Mal, aber ganz aktuell - der Krieg in Jugoslawien, der mit Menschenrechtsverletzungen gerechtfertigt wird.
mehr »

Gegenmacht Internet?

Nach der Schließung des unabhängige Belgrader Radiosender B92 durch die Obrigkeit sendete das Team unerschrocken über das Internet weiter. Die Milosevic-Regierung schritt zuerst nicht ein, nahm das Internet als Massenmedium offenbar nicht ernst. B92 war über die Website www.b92.net in aller Welt mittels Real-Audio zu empfangen. BBC World Service fischte die Daten aus dem Netz auf, um sie wieder als Radiosignal auszustrahlen, das in Jugoslawien per Satellitenantenne empfangbar war. Vom niederländischen Serverbetreiber XS4all, der auch die in Deutschland illegalisierte autonome Zeitung "radikal" ins Internet stellt (www.xs4all.nl), hat sich unter der Adresse http:// helpb92.xs4all.nl/…
mehr »

Herrn Milosevics Ohr

Schon Wochen dauern die Bombardements der NATO an. Was als Zweck des Luftkriegs angegeben wurde, nämlich das Leid der Menschen im Kosovo zu mildern, ist nicht erreicht worden. Für die Kritiker des Krieges ist es dadurch noch verstärkt worden. Die NATO ist bislang den Beweis schuldig geblieben, daß sie die im Kosovo operierenden Polizeieinheiten oder paramilitärischen Truppen tatsächlich bekämpft. Das taktische Ziel der Bombenangriffe war angeblich, die eigentliche Ursache des Vertreibungselends zu beseitigen. Wenn Tabakfabriken angegriffen werden, wenn ein Wasserwerk bombardiert wird, wie soll das aber das Flüchtlingselend eindämmen?
mehr »

Gehobene Sachbearbeiterin im Streik

"Streiken - dürfen wir das überhaupt?" - das war häufig die erste Frage, wenn es um die Vorbereitung von Kampfmaßnahmen gegen die starre Haltung von WDR und Gebäudemanagement-Tochter ging. Tatsächlich glaubten viele Beschäftigte, beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk sei das Streiken verboten. Und viele Führungskräfte taten das ihre, diesen Eindruck zu bestärken.
mehr »

Gesetzliche Schutzregelungen für Urheberverträge notwendig

"Urheberrecht als geistiges Eigentum ist in Deutschland und Europa recht ordentlich geschützt", erklärte Wolfgang Schimmel von der Rechtsabteilung der IG Medien. Gemeinsam mit der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen hatte die Mediengewerkschaft zum zweiten Urheberrecht-Fachgespräch am 25. Februar 1999 nach Frankfurt am Main eingeladen.
mehr »

Überversorgung und Sendelöcher

Eigentlich sollte es bei der Pressekonferenz ja darum gehen, wie die Sender des NRW-Lokalfunks besser empfangen werden können. Aber von Forderungen für die Lokalsender sprachen die Herren auf dem Podium in Köln schließlich nur am Rande. Ein größeres Anliegen schien ihnen zu sein, daß es möglichst bald ein neues landesweites Privatfunkprogramm gibt.
mehr »

Die erste Reihe protestiert

Auf einem Sondergipfel trafen sich Ende Februar in Bonn die 15 Ministerpräsidenten und die eine -präsidentin der Bundesländer, um über die Entwicklung des Rundfunks in Deutschland zu beschließen. Fast 300 Beschäftigte aus allen öffentlich-rechtlichen Sendern demonstrierten am Rande der Bonner Bannmeile für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, damit auch künftig die Qualität der Programme gewährleistet werden kann.
mehr »

Nach Verkauf ist ADN „hoffnungsschwanger“

"Für Pro Sieben berichten Sie also", bekommt so mancher Mitarbeiter des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes (ADN) neuerdings auf Pressekonferenzen zu hören, wenn er sich mit ADN in die Liste einträgt. Das klingt selbst bei ernsten Typen komisch, so als würde man bei dpa Verleger-Agentur sagen, oder als AP-Journalist für "die Amerikaner" berichten. Seit die ProSieben Media AG über ihre Tochter Digital Media im Januar die ehemalige DDR-Staatsagentur komplett übernahm, dreht sich scheinbar alles um "Unabhängigkeit". Bei mindestens drei Besitzerwechseln vorher, darunter der Fusion mit dem Deutschen Depeschen-Dienst (ddp), hat das niemand interessiert.
mehr »