Medienpolitik

ARD und ZDF zwischen drei Fronten

Unter dem noch frischen Eindruck des klaren Votums der Schweizerinnen und Schweizer für einen gebührenfinanzierten Rundfunk diskutierten am 7. März auf der Medienpolitischen Tagung von ver.di und DGB Vertreter_innen aus Politik, Wissenschaft, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und aus dem Verlegerlager über die Zukunft von ARD, ZDF und Deutschlandradio in der Mangel von Strukturreform und digitaler Konkurrenz.
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Schauen die Zusteller weiter in den Mond?

„Junge, hast Du noch nicht genug?“ Mehrfach mahnt bei Theodor Storm der Mond den uneinsichtigen Dreikäsehoch, der mit seinem Bett bis in den Himmel fahren will. Erst als Luna endlich das Licht ausknipst, plumpst der aufsässige Häwelmann ins Meer. Real sind es gerade die Zeitungsverleger, die nach dem Geschenk der Politik mit dem abgesenkten Mindestlohn für Zusteller „noch nicht genug haben“.
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Googles Filterblasen sind geplatzt

„Algorithmen transparent machen: Welchen Einfluss hatte Google auf die Bundestagswahl 2017?“ – Diese Frage stand im Mittelpunkt einer im Auftrag einiger Landesmedienanstalten durchgeführten Untersuchung über die Rolle von Algorithmen bei der politischen Meinungsbildung im Internet, die in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin vorgestellt wurde. Ergebnis: Die „Theorie“ von der Filterblase ist zwar – zunächst – geplatzt. Zur Entwarnung besteht jedoch nach Meinung von Expert_innen kein Anlass.
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Radio Fritz wird „fritzundzwanzig“

„Fritz“ wird 25 – „und das hört man“. Das Jugendradio des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) feiert in Kürze das erste Vierteljahrhundert seiner Existenz – standesgemäß im Programm und mit einer Reihe von Clubshows in Berlin und Brandenburg. Doch im Zeitalter von Streaming-Diensten wird die Luft für das erste öffentlich-rechtliche Jugendprogramm allmählich dünner.
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Fair Festivals: Noch ein langer Weg

Zu einem „Active Talk Event“ ins Berlinale-Kino CinemaxX am Potsdamer Platz hatte gestern die Gruppe Festivalarbeit in ver.di geladen. Gemeinsam mit den Gästen und einem internationalen Publikum wurde über die Arbeitsbedingungen auf Filmfestivals diskutiert. Auf dem Podium saß auch Berlinale-Administration Managerin Adrienne Boros. Fazit: Es beginnt sich etwas zu bewegen, Ideen sind da – aber gemacht ist nur ein Anfang.
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Berlinale: Demokratie als Arbeit gezeigt

Im Forum der Berlinale läuft „Aggragat“ von Marie Wilke. Der Dokumentarfilm beobachtet den Arbeitsprozess bei journalistischer Berichterstattung sowie die Basisarbeit von Politiker_innen in Zeiten des Umbruchs. Deren Routine wurde durch den Rechtspopulismus gehörig durcheinander gebracht. Mit distanziertem Blick fängt Wilke Eindrücke vor Ort ein und fügt sie zu einem Gesamtbild der politischen und medialen Gegenwart in Deutschland zusammen. Kommentarlos und ohne Interviews schildert der Film, in welchen Prozessen demokratische Willens-und Wahrheitsfindung stattfindet.
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dju rügt Verleger für ungenügendes Angebot

Als "enttäuschend" bewertet die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di das vom Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am 20. Februar für die Tageszeitungsredaktionen vorgelegte Angebot. Was in Düsseldorf in der zweiten Verhandlungsrunde von Verlegerseite geboten wurde, sei in mehrfacher Hinsicht ungenügend und mit geringen Steigerungen und Nullmonaten auch ein falsches Signal in die Redaktionen.
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Der Rundfunkbeitrag muss steigen

Die KEF hat für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erneut einen Beitragsüberschuss errechnet. Die ARD reagiert mit Unverständnis. Dabei geht in der Debatte eine wichtige Botschaft der Kommission unter: Für die Zukunft ist eine Beitragserhöhung wahrscheinlich. Richtig so!  
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Berlinale: Stehender Protest am Sitzverbot

Protestaktion vor dem Berlinale-Filmtheater am Potsdamer Platz: Unter dem Motto "So macht Arbeit krank" protestierten am 17. Februar ver.di-Aktive aus dem Kinobereich gegen mangelnden Gesundheitsschutz und schlechte Arbeitsbedingungen in den hauptstädtischen CineStar-Kinos. An das Festival-Publikum wurden Flugblätter verteilt. Speziell kritisiert wurde, dass sich Kinobeschäftigte während ihrer Arbeit im Service auch in publikumsschwachen Zeiten nicht hinsetzen dürfen.
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FairFilmAward: Kein glamouröser Preis

Die Verleihung des FairFilmAward, die Auszeichnung der fairsten Filmprojekte des vorangegangenen Jahres, wird traditionell von einer Diskussionsrunde über gerechte Arbeitsbedingungen in der Film- und Fernsehbranche begleitet. Dabei wurde in diesem Jahr in der Berliner Kulturbrauerei gefragt, wie man Kräfte und Kompetenzen besser bündeln kann, und nach Modellen für Selbstorganisation, Kollektivität und Solidarität gesucht. Erstmals wurde der FairFilmAward jedoch nicht von der Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände vergeben.
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Vom Zuschauerraum in den Alltag „gebeamt“

„Glaube, Liebe, Hoffnung, Angst“. Der deutsche Regisseur Dani Levy drehte in Jerusalem in 360-Grad-Technik vier Kurzfilme. Sie sollen dem Publikum einen Rundumblick ins Leben der geteilten Stadt vermitteln. Zugleich transportieren sie die Perspektive der beiden Konfliktparteien. Zwei Geschichten sind aus dem Blickwinkel israelischer und zwei aus der Sicht palästinensischer Protagonisten erzählt. Die Filme werden ab Mai in der großen Jerusalem-Ausstellung des Jüdischen Museums in Berlin zu sehen sein. Zur Berlinale wird es eine Voraufführung geben.
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Devise „Safer Sex“ gilt auch im Netz

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Angela Merkel mit ihrer Feststellung, das Internet sei „für uns alle Neuland“, für große Heiterkeit in den sozialen Netzwerken gesorgt. Hintergrund ihrer Aussage war damals die umfassende Spionagetätigkeit der NSA. Mittlerweile ist Digitalisierung für die Bundeskanzlerin kein Fremdwort mehr: Sie ruft zum heutigen „Safer Internet Day“ zu mehr Sorgfalt beim Umgang mit persönlichen Daten auf.
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Mindestbeitrag frisst Einkommen auf

Viel wird über die von Union und SPD angepeilte neue Große Koalition in Berlin geschimpft. Doch für „Kleine Selbstständige“ könnte sie zumindest eine Verbesserung bringen: „Wir werden die Mindestkrankenversicherungsbeiträge für kleine Selbstständige reduzieren“ steht wortwörtlich auf Seite 13 in den Sondierungsergebnissen vom 12. Januar.
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Beitrag zu Frieden und Deeskalation

Harsche Kritik an der Mainstream-Berichterstattung, das „Segeln unterm Radar“ im Kabarett und  Möglichkeiten der Gegenöffentlichkeit durch „alternative Medien“ und Publikumsinitiativen prägten eine Medientagung der Vereinigung für Friedensrecht IALANA am Wochenende in Kassel. Es ging um die Frage, ob man „ein Leitbild ‚Friedensjournalismus‘, der Wahrheit verpflichtete und deeskalierende Berichterstattung etablieren“ kann. Einige Antworten. 
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Rundfunkbranche wirtschaftlich stabil

Allen Unkenrufen zum Trotz – der TV- und Radiobranche in Deutschland geht es wirtschaftlich nicht schlecht. Und zwar nicht nur den beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Anstalten, sondern auch dem Privatfunk. Das ist das Ergebnis des Berichts „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2016/17“, den acht Landesmedienanstalten in Zusammenarbeit mit Goldmedia soeben veröffentlicht haben.
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Bloß keine AfD-Schere im Kopf!

Die Geschichte ist so besonders und gleichzeitig doch so alltäglich wie jede andere Romanze: Zwei junge Menschen verlieben sich ineinander und stellen fest, dass es Unterschiede gibt, mit denen sie irgendwie klarkommen müssen. Doch in diesem Fall handelt es sich um ein christliches deutsches Mädchen und einen geflüchteten Moslem aus Syrien. Ein harmloser Film des Kinderkanals (KiKA) über das Paar könnte nun gravierende Folgen für das gesamte Kinderfernsehen haben.
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