Aufmacher

„Behauptung professioneller Ansprüche“

Das Thema des 11. Journalistinnen- und Journalistentages: "Verkaufen muß es sich - oder Was bestimmt die Qualität journalistischer Arbeit?" müßte nach der aktuellen Situation auf dem journalistischen Arbeitsmarkt korrekter heißen: "Verkaufen muß sie/er sich." Denn weniger die professionellen Standards des Bearbeiters zählen, sondern sein Geschick, die angebotene Arbeit zu verpacken. Dies bedroht mittlerweile den Berufsstand existentiell.
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Trotz Kino-Boom: Beschäftigte in Filmtheatern liegen am unteren Ende der Lohnskala

1891 DM im Monat für 40 Stunden Arbeit in der Woche - soviel verdient eine Kassiererin nach zwei Jahren Berufstätigkeit in einem Kino in einer Stadt mit weniger als 100000 Einwohnern. Auch ihr Kollege, der als Filmvorführer arbeitet, ist nicht viel besser dran: 2119 DM brutto erhält er nach Tarif - Samstags- und Sonntagsarbeit inbegriffen. Das soll anders werden, hat die Kino-Tarifkommission der IG Medien beschlossen und eine gründliche Strukturreform des Tarifvertrags gefordert.
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Pressefreiheit nach Verlegerlaune

Es ist Sommer 1996, Hartmut Schergel, Redakteur beim "Kölner Stadt-Anzeiger" macht das, was auch andere Menschen in dieser Jahreszeit am liebsten tun, Urlaub. Als er zurückkehrt, findet er in dem Artikel-Mailbox-System des "Stadt-Anzeigers" einen Beitrag des freien Kollegen Klaus Betz. Der renommierte Reisejournalist hatte einen Artikel zum Reisebuchmarkt verfaßt und ins System gestellt. Titel: "Vielfalt, die Verwirrung stiftet." Ein interessanter Artikel, denkt sich Schergel (52), denn neben dem üblichen Überblick über den Reisebuchmarkt liefert er einen gänzlich neuen Aspekt: Die Verquickung zwischen Reisebuchverlag und Reiseunternehmen sowie den daraus drohenden Gefahren für…
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Buffet reichhaltig – Häppchen kleiner

Der leichte Rückgang des Inkassos, den die VG WORT im Jahre 1995 mit minus zwei Prozent beim Wahrnehmen von Urheberrechten zu verzeichnen hatte, belegt, daß auch im Sektor Zweitverwertung die Zeiten üppiger Zuwächse vorerst pass sind.
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Die Leute verschenken sonst ihr Geld

Gespräch mit Joachim Pukaß, Berlin, dem stellvertetenden Vorsitzenden der Vertreterversammlung der Pensionskasse für freie Mitarbeiter der Deutschen Rundfunkanstalten aus den Reihen der versicherten freien Mitglieder.
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Mit dem Minister am Grundgesetz vorbei in die Dritte Welt?

Welcher entwicklungspolitische Journalist reist nicht gerne ins Ausland und das möglichst kostenlos? Und welcher Politiker will sich nicht den heimischen Wählern auf internationalem Parkett als weltgewandter Staatsmann präsentieren?Minister und andere hochrangige Politiker nehmen deshalb gern auf Auslandreisen Journalisten mit, diensich nicht lange itten lassen. Offiziell erfolgen solche Einladungen, um die entwiclungs- und außenpolitische Berichterstattung zu fördern. Damit sich für die Medien der Aufwand auch dann lohnt, wenn nur wenig journalistische Ausbeute zu erwarten ist, werden die Reisen manchmal ganz oder zum Teil aus der Staatskasse finanziert.
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Dschungelpfade zu neuen Medienberufen

In München lockt eine private Akademie mit dem "Studiengang Mediadesigner/in", in Stuttgart eine andere mit der Qualifikation "Multimedia-Konzeptionist" und ein Dortmunder Träger wirbt für sein "Traineeprogramm Medienwirtschaft". Mal sind arbeitslose Akademiker die Zielgruppe, mal wird ein mittlerer Bildungsabschluß und mal eine abgeschlossene Lehre vorausgesetzt. Drei Beispiele aus dem phantasievollen, schwer überschaubaren und teilweise wenig seriösen Aus- und Fortbildungsmarkt für "Neue Medienberufe". Ein Platz in der ersten Reihe bei Planung, Herstellung und Vertrieb audiovisueller Produkte ist die berufliche Zukunftsperspektive schlechthin, suggerieren die Kursanbieter.
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Neue Themen im Lokalen

"Die Themen liegen auf der Straße. Man muß sie nur finden." Welcher Lokaljournalist mußte diesen geistreichen Ausspruch seines Chefredakteurs noch nicht über sich ergehen lassen? Natürlich, letztlich wird die Zeitung jeden Tag wieder voll. Doch wer länger im Geschäft ist, (ver)zweifelt - nicht immer, aber immer öfter - am hehren journalistischen Anspruch, den Lesern täglich aufs Neue die großen Probleme aus Politik und Gesellschaft aktuell zu servieren, die sich im "sozialen Mikrokosmos der Gemeinde ... konkret und mit den Händen greifbar"1 wie in einem Brennglas wiederspiegeln.
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Kommen die Urheber auf der Datenautobahn unter die Räder?

Dreistigkeit, gepaart mit Verunsicherung, begleitet die ersten Schritte bundesdeutscher Verlage in die multimediale Zukunft beim Umgang mit Urheberrechten. "Wir muessen jetzt die Felder besetzen und dann in Musterprozessen hoffentlich den eigenen Standpunkt durchsetzen", brachte Dr. Ralf Kogeler, beim Axel Springer Verlag fuer interaktive Medien zustaendig, die Handlungsmaxime der Medienkonzerne auf den Punkt. Doch Journalistinnen, Schriftsteller, Fotografinnen und Musiker duerfen anderseits auch auf die Unterstuetzung der Medienmogule bei der gesetzlichen Absicherung ihrer Urheberrechte in digitalen Medien hoffen - wenn sie diese nicht bereits abgetreten haben.
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„Der Gesetzgeber muss gegensteuern“

Egal ob angestellt oder frei - Journalistinnen und Fotografen, Schriftstellerinnen und Filmemacher, Musikerinnen und Kuenstler werden bei der Verwertung ihrer Urheberrechte in digitalen Medien zunehmend ueber den Tisch gezogen. Mit dem Sachverstaendigen Wolfgang Schimmel, Jurist in der Rechtsabteilung der IG Medien, sprach Ruediger Luehr fuer "M" ueber die Positionen der Mediengewerkschaft zu diesem draengenden Problem.
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