Aufmacher

Die neue Selbständigkeit in der Arbeit und die tarifliche Regelung der Arbeitszeit

Die neuen Managementtechniken sollen die einzelnen Beschäftigten in eine Position manövrieren, in der nicht mehr von Vorgesetzten gesteuert wird, sondern durch den Druck des Marktes. Das neue Prinzip heißt: "Tut was Ihr wollt (innerhalb Eurer Einheit), aber seid profitabel!" "Ihr selbst seid für das Überleben Eurer Einheit am Markt verantwortlich und damit für die Sicherheit Eurer Arbeitsplätze!" Und das Top-Management betreibt gegenüber den Unternehmens-Einheiten eine indirekte Steuerung: durch das Setzen von Rahmenbedingungen.
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„Wenn es eine Gottheit des Rundfunks gäbe, sie wäre weiblichen Geschlechts“

Kurz vor der Fusion zum Südwestrundfunk haben sich die Medienfrauen von SDR und SWF zum ersten gemeinsamen Projekt zusammengetan. Ein Signal für die Zukunft mit einem Blick in die Vergangenheit: Die Ausstellung porträtiert 20 Frauen, die nach 1945 für beide Häuser viel geleistet haben.
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Alles nur Theater?!?

Bundestagswahlen 1998 - die Begeisterung vieler Kollegen und Kolleginnen hält sich in eher engen Grenzen. Denn mit dem Wahlkampf kommen wenig ersprießliche Dinge auf sie zu: Viele zusätzliche Termine, mehr oder weniger engagierte oder auch langweilige Reden von Politikern und Politikerinnen, deren Ansprachen sich schon bald von hoher lexikalischer Vorhersagbarkeit erweisen - vulgo: Wir wissen spätestens beim zweiten Auftritt, was welcher Parteienvertreter zu welchem Thema sagen wird. Doch wir sehen uns - mehr oder weniger - zu Objektivität und Ausgewogenheit verpflichtet, und deshalb wappnen wir uns mit unserer berufsspezifischen Professionalität bei der Beobachtung des…
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Äußerst fernsehfreundlich

Nun haben sie also doch Früchte getragen, die hartnäckigen Interventionen der einflußreichen privaten Fernsehsender und der medienpolitisch gewichtigen Bundesländer mit einschlägigen Standortinteressen. Mit vereinten Kräften haben sie das FDP-geführte Bundeswirtschaftsministerium in die Zange genommen und die für sie leidige Pflichtabgabe an die Filmförderungsanstalt (FFA) zu Fall gebracht, die das Ministerium ihnen im Vorjahr noch im Referentenentwurf zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG) in Aussicht gestellt hatte.
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Gehaltsschere war ein Dorn im Auge

Betriebsratswahlen sind beim privaten Nachrichtensender n-tv kein umstrittenes Thema. "Wir denken, die Kolleginnen und Kollegen haben in den letzten Jahren sehr deutlich gespürt, was ein funk- tionierender Betriebsrat wert ist - er wird akzeptiert", so der Vorsitzende David Jacobs. Am 17./18. März soll der neue Betriebsrat für die 250 MitarbeiterInnen des 24-Stunden-Nachrichtenkanals gewählt werden. Der Wahlvorstand nahm im Dezember seine Arbeit auf. Langfristig wurden Schulungsangebote der Gewerkschaften eingeholt und genutzt. "Fehler können so ausgeschlossen werden. Tips und Ratschläge weiten den Blick", erklärt Stellvertreter Holger Dittberner.
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Und sie können es doch: streiken!

Auch Journalistinnen und Journalisten haben irgendwann die Schnauze voll und werfen die Brocken hin. Seit langem zeichnet sich ab, daß der BDZV die Machtprobe mit IG Medien und DJV sucht. Bange Frage bei Zusammenkünften der Tarifkommission und bei Vorstandssitzungen: Wie mobilisieren wir unsere Kolleginnen und Kollegen? Aus vielen Redaktionen wurde berichtet, beim Thema Tarifpolitik schauen sich die Redakteurinnen und Redakteure auf die Fußspitze. In der bisherigen Tarifrunde hat kaum jemand daran gedacht und nun streiken sie doch - zwar nicht alle, aber immer mehr. Im folgenden - ohne Gewähr auf Volllständigkeit - ein Überblick über die Aktionen.
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BDZV setzte auf Verschleppungstaktik

Am 9. Dezember hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger der IG Medien die Fortsetzung der Tarifverhandlungen für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen für Sonntag, 14. Dezember, angeboten. Die Verhandlungen sollen ab 11 Uhr in Frankfurt am Main stattfinden.
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Journalismus, Ethik, Verantwortung, Medien-Zukunft

Auf dem 2. Hamburger Journalistenforum - veranstaltet von der Fachgruppe Journalismus/dju in Hamburg und der Henri-Nannen-Journalistenschule Hamburg am 6. 9. 1997 - wurden u.a. diese Thesen vorgetragen - im Auftrag und Namen von Volker Herres, Chefredakteur Fernsehen beim NDR, der selbst wegen aktueller Verpflichtungen - der ausgedehnten Berichterstattung über die Trauerfeierlichkeiten in London - nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte.
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Outsourcing – Wer schützt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor sich selbst?

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes setzten eindeutige Maßstäbe zum Schutz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vor äußeren Feinden wie staatlicher Dominanz und wirtschaftlicher Macht. Durch ausreichende Finanzierung über Gebühren und gesellschaftliche Kontrolle sollte nach dem Medienmißbrauch im Faschismus ein eindeutiges Signal für die demokratische Funktion des Rundfunks in der Gesellschaft gesetzt werden. Auch das Bundesverfassungsgericht hat in vielen Urteilen dieses Prinzip bis heute gestärkt, indem es den Bestand und Entwicklung eines staatsfrei und wirtschaftlich unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der durch seinen Grundversorgungsauftrag der…
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Deutsche Verlage in osteuropäischen Zeitungsmärkten

Deutsche Verlage haben in den letzten Jahren mit kräftigen Investitionen in Verlage und Druckereien stattliche Anteile in den Medienmärkten Osteuropas erworben. In zwei Beiträgen wird die Entwicklung der Zeitungs- und Zeitschriftenangebote in Polen, Ungarn, der Tschechischen und Slowakischen Republik sowie in Bulgarien gegeben. Zunächst wird das Engagement in den Zeitungsmärkten dargestellt.
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Zierrat fürs Jubiläum?

"Zieren", so führte der Intendant aus, sollte das Thema "WeibsBilder und TeleVisionen" das 30. Jubiläum der Mainzer Tage der Fernsehkritik. Die Frage also, wie sich "Frauen und Fernsehen" - so der Untertitel der Veranstaltung - jetzt und in Perspektive zueinander verhalten, welchen Platz die Frau "funktional, beruflich, hierarchisch" - so Stolte weiter -, in einem Programmunternehmen wie dem ZDF einnimmt, und welches Bild dieses Programm und andere - öffentlich-rechtliche und private - von ihr haben und veröffentlichen, als Jubiläumszierrat, der im rundfunkpolitischen, beruflichen und programmlichen Alltag auch wieder abgelegt werden kann?
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Mehr als eine Nische zum Broterwerb

Für ein Unternehmen zu arbeiten, löst alle finanziellen Probleme", sagte mir einmal eine Kollegin. "Ein Mitarbeitermagazin ist schnell geschrieben, wird gut bezahlt und läßt einem dadurch jede Freiheit für wirklich guten Journalismus." Weit gefehlt. Zwar ist die Bezahlung tatsächlich besser als bei Tageszeitungen und den meisten Magazinen. "Doch was früher eine Nische zum Broterwerb war, wird heute ständig professioneller", stellt der Betriebswirtschaftler Franz Klöfer von der Fachhochschule Mainz fest.
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„Die Intendanten Beck und Teufel haben ihren Südwestrundfunk gegründet…

Der württembergische Löwe mit den badischen Greifschwingen flog über den Bildschirm. Vier Herren mit überaus selbstzufriedenen Gesichtern, aus jedem Knopfloch das Eigenlob blitzend, präsentierten sich nach sieben Sitzungen der Südwestwelt: Intendant Teufel und Intendant Beck, im Nebenberuf Ministerpräsidenten der Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, zusammen mit den Landesfunkhausdirektoren im Ministerrang Goll und Brüderle stellen den großen Wurf zur ARD-Reform und zur Neuordnung von SDR und SWF vor: Der per Staatsvertrag reglementierte Südwestrundfunk wurde einer kaum nachhakenden JournalistInnenschar selbstgefällig präsentiert. (Sie waren am Vorabend schon…
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Arbeitslos in der Wachstumsbranche?

Neue Zahlen und Untersuchungen belegen: Der Anteil der Freien in der Medien-Branche wächst unaufhörlich - die Einkommen halten nicht Schritt. Uns gehts doch gold - könnte man meinen. Gerademal 4493 arbeitslose Journalisten verzeichnete die Bundesanstalt für Arbeit Ende Januar dieses Jahres. Das sind zwar auf jeden Fall 4493 zuviel. Aber trotzdem: Vorausgesetzt, es gäbe auch jetzt im Frühjahr 1997 nur rund 56000 (RedakteurInnen, VolontärInnen und Freie zusammen), wie sie das im vergangenen Jahr erschienene Lehrbuch "Journalistik II" des Münsteraner Professors Siegfried Weischenberg aufgrund einer eigenen Studie von 1992 ausweist, stellten diese 4493 Kolleginnen und Kollegen eine…
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Der Fotoreporter ist tot – es lebe der Fotoreporter

Totgesagt hat man die klassische Fotoreportage in letzter Zeit schon häufig. Doch leben Totgesagte bekanntlich länger und darum nimmt offenbar niemand den vielerorts angestimmten Abgesang auf die Reportage, das Sahnehäubchen der Fotografie, so richtig ernst. Ohne zu dramatisieren, muß man ihren Zustand aber wohl als besorgniserregend bezeichnen.
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Digitale Notizen aus der Provinz

Ein Thema ganz nach seinem Geschmack: Während die Politiker den deutsch-tschechischen Versöhnungsvertrag unterzeichnen, sammelt Nikolaus Neumaier im Grenzland O-Töne: Wie gut sind die nachbarschaftlichen Beziehungen? Wieviele gemischte Ehen gibt es? Wie selbstverständlich ist der kleine Grenzverkehr? Neumaier ist Hörfunk-Korrespondent des Bayerischen Rundfunks in Hof, ganz im Nordosten des Freistaats, geographisch auf der Höhe Prags gelegen. München samt Funkhaus ist weit, 318 Bahnkilometer Richtung Süden.
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