Bärbel Röben

Dr. Bärbel Röben lebt als freie Journalistin und Medienwissenschaftlerin in Attendorn/Sauerland. 2013 veröffentlichte sie das Buch "Medienethik und die Anderen. Multiperspektivität als neue Schlüsselkompetenz", das Aspekte einer verantwortungsethischen Berichterstattung auslotet. Foto: Jan-Timo Schaube

Alle Artikel von Bärbel Röben

Fünf Steckenpferde als Kinderspielzeug

Wer macht das Rennen in Wahlumfragen?

„Europawahlen 2024: Rechte in neuer Umfrage auf Rekordhoch“ titelte das Nachrichtenportal Euractiv noch im November 2023. Im März sah eine Euronews-Umfrage die pro-europäischen Parteien klar vorne. Laut neuester Umfragen verliert die AfD aktuell in der Wählergunst, seit die Verbindungen zweier ihrer Topkandidaten zu Russland und China bekannt wurden. Es bleibt spannend. Ergebnisse von Wahlumfragen werden wie ein Pferderennen präsentiert: „Wer hat die Nase vorn?“ Das birgt die Gefahr, dass die Inhalte von Parteiprogrammen in den Hintergrund geraten.
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Frau auf Wippe

Produzieren bis zum Umfallen?

Wenn Arbeit krank macht: Personalabbau, Arbeitsverdichtung, Bedrohungslagen. Die Bedingungen, unter denen Journalist*innen heute arbeiten, sind nicht gerade rosig. Damit Journalist*innen ihre demokratische Aufgabe aber wahrnehmen können, sind gute Arbeitsbedingungen notwendig. Dafür müssen auch Arbeitgeber*innen Sorge tragen. Denn psychische Gesundheit ist kein Privatproblem.
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Baum: eine Hälfte ist grün, eine Hälfte ist vertrocknet

Klimakrise verändert die Rolle des Journalismus

Viele Journalist*innen suchen angesichts der Klimakrise nach einem neuen Rollenverständnis zwischen neutraler Berichterstattung und politischem Aktivismus. Auf der Jahrestagung des Netzwerks Medienethik zum Thema „Nachhaltigkeit in der Medienkommunikation“ gaben drei Medienforscher*innen Anregungen für ein zeitgemäßes journalistisches Selbstverständnis. Einig waren sich alle, dass journalistisch-handwerkliche Standards auch bei einer stärkeren Werteorientierung hin zu einem nachhaltigen Handeln wichtig sind.
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Schon entdeckt? InZeitung

„Das grundsätzliche Problem, dass Menschen mit Migrationsgeschichte nicht zu Wort kommen, gibt es immer noch“, konstatiert Viktoria Balon, Chefredakteurin der InZeitung. Die wurde 2010 in Freiburg vom dortigen Migrationsbeirat gegründet. Das interkulturelle Redaktionsteam mit Autor*innen aus über 40 Ländern will die Freiburger Bevölkerung für Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven in der Gesellschaft sensibilisieren. 
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Wie berichten über Nachhaltigkeit?

Journalist*innen sollten sich „für Nachhaltigkeit genauso einsetzen wie für Demokratie“, forderte Medienforscher und -praktiker Torsten Schäfer in seiner Keynote auf der Jahrestagung des Netzwerks Medienethik zum Thema „Nachhaltigkeit in der Medienkommunikation“. Ein Schwerpunkt war die Rolle des Journalismus angesichts der Klimakrise – vom veränderten Selbstverständnis bis zur Kritik an dominierenden Wachstumsnarrativen.
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Neue Studie: Hass im Netz nimmt zu

„Der Hass ist laut, der Rückzug hingegen ist leise. Damit gefährdet Hass im Netz die Meinungsvielfalt im öffentlichen Raum. Er bedroht unseren demokratischen Diskurs.“ So die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz, die im Wahljahr 2024 besonders aufrütteln. Denn es sind insbesondere Rechtsextreme, „die auf Social-Media-Plattformen massiv mobilisieren sowie Hass und Desinformation teils gezielt als Instrument der Einschüchterung verbreiten.“
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Buchtipp: Startklar in Deutschland

Kriege und Krisen zwingen immer mehr Journalist*innen, ihr Heimatland zu verlassen. Sie können mit ihrer Berufserfahrung, spezifischem Wissen und neuen Perspektiven frischen Wind in deutsche Medien bringen, wenn sie hier Arbeitsmöglichkeiten finden. Eine neue Publikation bietet ihnen nun die notwenigen Informationen für den Berufseinstieg – mit einem Überblick über das deutsche Mediensystem, Praxis-Tipps zur journalistischen Arbeit und zum Umgang mit Diskriminierungen.
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Portrait Bärbel Röben

Demokratisch und konstruktiv

Der Menschenrechts-Kompass in den Redaktionen sollte zum Neuen Jahr wieder justiert werden, denn er scheint durch den politischen Rechtsruck mancherorts aus dem Lot geraten zu sein. Dieser Eindruck entsteht bei der Thematisierung von Migration oder beim Umgang mit der Forderung nach mehr Vielfalt. Beim Thema Migration folgt die Berichterstattung dem konservativ dominierten politischen Schlagabtausch und aktualisiert damit diskriminierende „Flüchtlingstrom“- Horrorszenarien von AfD und Pegida. Dagegen muss sich Qualitätsjournalismus positionieren.
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Antisemitismus und Rassismus in den Medien

Der Konflikt im Nahen Osten beschäftigt die Medienwelt so lange und intensiv wie kaum ein anderes Thema. Immer wieder gibt es massive Kritik an den Medien und ihrer Rolle darin. Im Vergleich zu anderen Krisenherden gibt es dabei momentan nicht nur Probleme mit der Quellenlage, sondern auch mit der Bewusstmachung antisemitischer Ressentiments. Darüber sprach M mit Kim Robin Stoller, Vorsitzende des Internationalen Instituts für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung (IIBSA).
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Für mehr Diversity im Journalismus

Der Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt und Differenz ist immer noch nicht ausreichend in der journalistischen Aus- und Fortbildung verankert. Deshalb hat Miriam Grabenheinrich in einem ethnologischen Forschungsprojekt ein Curriculum zur Vermittlung von Diversity Kompetenz entwickelt, die im Redaktionsalltag nicht nur bei medienethischen Entscheidungen hilft, sondern auch eine facettenreichere Themenfindung erleichtert.
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Mehr Freie in die Personalräte

Dem Rundfunkbeitrag droht eine Nullrunde, die wegen der hohen Inflation eine Budgetkürzung bedeutet. Man müsse sich „gemeinsam den Herausforderungen stellen“, so WDR-Intendant Tom Buhrow bei der Eröffnung des diesjährigen ARD-Freienkongresses in Köln. Freie prägen das Programm der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, doch wenn es ums Geld geht, sind sie die Manövriermasse. Das wollten die über 200 Teilnehmenden aus ARD, ZDF und Deutschlandradio nicht länger hinnehmen. Sie fordern mehr Mitbestimmung.
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Foto bei der Konferenz am 7.10.23 in Berlin

Ohne Vielfalt keine Demokratie

„Guter Journalismus ist vielfältig“ - so das Motto der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die ihren Verein vor 15 Jahren gründeten und mittlerweile 650 Mitglieder zählen. Auf ihrer Jahreskonferenz zogen sie Bilanz und diskutierten, was der aktuelle Rechtsruck für Medienschaffende bedeutet. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass guter Journalismus als „Grundpfeiler der Demokratie“ Diskurse einordnen und marginalisierten Gruppen eine Stimme geben soll. 
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Sozialer Mehrwert im Journalismus 

„Wir müssen uns wieder auf Vielfalt, Transparenz, Relevanz besinnen und den Mehrwert von Journalismus erklären“, so Matthias Kurp, Journalismusprofessor in Köln. Er leitete das ver.di-Seminar "Medien, Meinungsfreiheit, Moral“ in Bielefeld. Die Teilnehmenden diskutierten engagiert darüber, wie Journalist*innen in Zeiten digitaler Transformation und gesellschaftlicher Umbrüche sozial verantwortungsvoll arbeiten können.
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Gräben in der Windkraft-Debatte

Der Mediendiskurs über den Ausbau der Windkraft bremse die Energiewende und reflektiere einen Wertekonflikt in der bundesdeutschen Gesellschaft, so Kulturwissenschaftlerin Georgiana Banita in einem Arbeitspapier der Otto-Brenner-Stiftung (OBS). Sie analysiert dominierende Narrative und stellt fest, dass die Berichterstattung den „scheinbaren Zielkonflikt“ zwischen Klimaschutz und Bewahrung von Natur, Tradition und Wohlstand eher verstärke. Journalist*innen sollten deshalb sachlich-fundierter und abwägender berichten.
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IT-Sicherheit: Wie ein gutes Fahrradschloss

Für Menschen in Medienberufen sei es „unverantwortlich“, sich nicht um IT-Sicherheit zu kümmern, sagt Keywan Tonekaboni, Redakteur bei der Computerzeitschrift c’t bei #krassmedial. Aber man solle auch nicht zu misstrauisch sein, denn in der Regel reichten Maßnahmen, die einem „guten Fahrradschloss“ entsprechen, das erst nach drei Minuten zu knacken ist. Tonekaboni erläuterte verschiedene Möglichkeiten der Absicherung – wie gute Passwörter, regelmäßige Updates, Verschlüsselung, sichere Software und Apps. Er demonstrierte sie an zahlreichen Beispielen und beantwortete die vielen interessierten Fragen von Workshop-Teilnehmenden.
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Ethische Abwägungen

Redaktionen, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzen, sollten ethische Verantwortung als „grundlegende Bedingung für gute gesellschaftliche Arbeit begreifen“, rät Julia Meisner, die bei #krassmedial über „Ethik bleibt Handarbeit“ referierte. Sie leitet bei der Gesellschaft für Informatik ein Projekt zur ethischen KI-Entwicklung und erläuterte, wie Medienhäuser und Redaktionen KI-Tools verantwortungsvoll gegenüber Öffentlichkeit und Mitarbeitenden nutzen können.
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