Horst Röper

Filmproduktion: Kleinteilig mit hoher Konzentration

Die Fernseh- und Filmproduktion ist in Deutschland in den letzten Jahrzehnten zu einem ökonomisch gewichtigen Faktor gewachsen. Der Kenntnisstand über die Branche ist aber immer noch relativ gering. Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen vergibt auch aus eigenem medienökonomischen Interesse seit Jahren einen Forschungsauftrag. Die darauf basierenden Studien zeigen eine über die Jahre gewachsene Nachfrage nach Auftragsproduktionen für das Fernsehen. Die Nachfrage lag in den letzten Jahren kontinuierlich bei über 700.000 Minuten pro Jahr. Gewachsen ist zudem das Produktionsvolumen von Kinofilmen. Die jüngste Studie für die Jahre 2013 und 2014 bestätigt diese Tendenzen erneut.
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Fressen oder gefressen werden

Im Zeitungsmarkt geht es nicht mehr nur um Gebietsarrondierungen oder um -erweiterungen, sondern um den Zukauf von Marktanteilen. Über Jahrzehnte hat die sh:z Schleswiger-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co KG im hohen Norden eine kleine Lokalzeitung nach der anderen aufgekauft und damit eine Auflage von aktuell knapp 200.000 Exemplaren erreicht. Der Verlag ist ein Musterbeispiel für die Pressekonzentration: ein größerer Verlag kauft immer mehr kleine Verlage in der Nachbarschaft. Er folgte damit dem Rat der Ökonomen: Fressen oder gefressen werden.
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Überraschung!

Springer steigt aus, der WAZ-Konzern steigt ein. Auf diese kurze Formel lässt sich eine der größten Transaktionen bei den nationalen Printmedien bringen. Mit einem Volumen von 920 Mio. Euro und 900 Festangestellten bei den betroffenen Zeitschriften, Zeitungen und auch Anzeigenblättern geht es allerdings um vielmehr – eine Analyse.
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Brennpunkt Lokaljournalismus

Der Minister war sauer und ließ seinen Zorn raus. „Wenn ich morgens zum Briefkasten gehe und die Zeitung fehlt, fängt der Tag schon beschissen an“, erzählte der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Guntram Schneider den Teilnehmern einer Demonstration für den Erhalt der redaktionellen Eigenständigkeit der Westfälischen Rundschau (WR) in Dortmund. Der Abonnent Schneider forderte, die Schließung sämtlicher Redaktionen zurückzunehmen. Die Bosse im Essener WAZ-Konzern hat auch er nicht umstimmen können. Seit Anfang Februar wird die WR ohne eigene Redaktion produziert. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf den Lokaljournalismus im Allgemeinen und die Vielfaltsproblematik im…
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Das Gegenteil von Vielfalt

Die Politik hat den Zeitungsmarkt und die Tagespresse als Themenfeld wieder entdeckt, scheut aber „vor Eingriffen in den Markt“ zurück. Der Anstoß kam durch das derzeitige Zeitungssterben in den USA. Befördert wurde die Themenkarriere wohl auch durch zum Teil massive Stützungsaktionen für Zeitungen im Ausland (z.B. Niederlande und Frankreich). Hierzulande werden Subventionen zum Erhalt der Vielfalt abgelehnt. Stattdessen werden Deregulierungen angemahnt, um Barrieren für expansionswillige Verlagsunternehmen zu schleifen. Dumm nur, dass gerade diese Regelungen bislang für Vielfalt im Medienangebot sorgen sollten!
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Falsche Klagen

Seit Jahren hören wir aus den Zeitungsverlagen eigentlich nur noch eins – das Klagelied: Wir müssen sparen, die Kosten sind zu hoch, die Einnahmen zu gering. Gerade diejenigen, die die betriebswirtschaftlichen Zahlen am besten kennen, investieren aber in diese vermeintlich Not leidende Branche wie noch nie. Wie passt das zusammen?
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Marktaufteilung: Expansion in Osteuropa

In vielen Pressemärkten Europas herrscht Aufbruchstimmung. Während die Zeitschriftenmärkte seit Jahrzehnten zumindest in Westeuropa von stetigen Neuerungen geprägt sind, gilt dies vielerorts nun auch für die Zeitungsbranche. Bei den Zeitungen sorgt kreuz und quer über Europa eine Gründungswelle von Gratis-Zeitungen für frischen Wind. Allein der deutsche Zeitungsmarkt liegt im Windschatten – nichts bewegt sich: Die Auflagen sinken weiter, der Anzeigenmarkt dümpelt und Gratis-Zeitungen werden nur geplant, aber nicht auf den Markt gebracht. Innovationsfeindlich sind deutsche Verlage nicht. Die meisten konzentrieren ihre Innovationen aber auf das Ausland. Dort wird expandiert, werden…
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Aufstrebende Töchter

Wenn Titel wie "Mädchenhandel - Das schmutzige Geschäft" bei RTL für Quote sorgen sollen, haben oft auch die Öffentlich-Rechtlichen ihre Hände im Spiel. Für ihre Produktionstöchter ist das Dealen mit Privatsendern längst nicht mehr anstößig, sondern ein einträgliches Geschäft. Ob RTL, SAT.1 oder ProSieben, die Privatsender sind längst zu wichtigen Auftraggebern für die Produktionsgesellschaften von öffentlich-rechtlichen Sendern geworden. Und davon gibt es immer mehr.
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Monopoly unter Verwandten

Noch vor wenigen Jahren hätte der Deal dicke Schlagzeilen gemacht, jetzt aber war er nur noch gut für einen Einspalter. Dabei ist der Akt auch ohne die Prominenz der Akteure ungewöhnlich: Vater übernimmt Firma vom Sohn. Das entspricht eben nicht dem alten Beispiel aus dem Journalismus-Handbuch: Hund beißt Mann, sondern Mann beißt Hund. Dennoch hat's die Journalisten kaum interessiert. Was besagen schon alte Regeln? Nach anderen alten Regeln hätte der Deal gar nicht vollzogen werden dürfen. Aber auch die gelten nicht mehr. Zur Sache.
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Brüssels Veto und die Folgen

Spannend wurde es, als die Dead-Line nahte. Für den 27. Mai hatte die EU-Kommission die abschließende Befassung im Fusionsverfahren des Digital-TV-Bündnisses zwischen Bertelsmann- und Kirch-Konzern sowie der Deutschen Telekom AG angesetzt. Sonntagszeitungen und der Rundfunk meldeten schon drei Tage vor der Sitzung die Untersagung der Fusion. Am Montag und Dienstag nannten Medien dann immer mehr EU-Kommissare, die dem Votum des zuständigen Wettbewerbskommissars, Karel van Miert, nicht folgen wollten. Ihnen sei das Industriebündnis recht.
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Neue Titel auf neuen Märkten

Wenn Gruner + Jahr in den nächsten Wochen "GEO" in Rußland startet, rückt ein weiterer osteuropäischer Markt in den Focus der deutschen Zeitschriftenverlage. Der Hamburger Großverlag will demnächst sogar mit einem inländischen Partner in China aktiv werden. Derzeitig genießt bei deutschen Verlegern freilich Osteuropa noch weiterhin Priorität gegenüber den asiatischen Märkten.
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Deutsche Verlage in osteuropäischen Zeitungsmärkten

Deutsche Verlage haben in den letzten Jahren mit kräftigen Investitionen in Verlage und Druckereien stattliche Anteile in den Medienmärkten Osteuropas erworben. In zwei Beiträgen wird die Entwicklung der Zeitungs- und Zeitschriftenangebote in Polen, Ungarn, der Tschechischen und Slowakischen Republik sowie in Bulgarien gegeben. Zunächst wird das Engagement in den Zeitungsmärkten dargestellt.
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Wachstum ohne Grenzen

Wenn in diesen Wochen der neue Rundfunkstaatsvertrag durch die Landesparlamente geht, werden Überraschungen wohl ausbleiben. Das vorliegende Paragraphenwerk wird überall satte Mehrheiten finden. Das lange Gefeilsche zwischen den Staatskanzleien hat alle Beteiligten nicht nur ermüdet, sondern langsam durch wohldosiertes Einfügen weiterer Deregulierungen auch an den Gedanken gewöhnt, daß sich der Staat aus der Rundfunkaufsicht faktisch zurückzieht.
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